Die Aktie von Rhythm Pharmaceuticals erlebt eine regelrechte Neubewertungswelle. Gleich mehrere Investmentbanken erhöhten ihre Kursziele für den Biotech-Titel in den vergangenen Tagen deutlich – und das aus gutem Grund.
Prader-Willi-Syndrom als neuer Blockbuster?
Der Auslöser für die Euphorie: Vielversprechende Phase-2-Daten zum Medikamentenkandidaten Setmelanotide bei Patienten mit Prader-Willi-Syndrom (PWS). Die vorläufigen Ergebnisse zeigten Reduktionen sowohl beim Body-Mass-Index als auch bei Hyperphagie – dem krankhaft gesteigerten Hungergefühl, das die Erkrankung charakterisiert.
Die Zahlen im Detail: Sechs von acht Patienten erreichten nach drei Monaten eine BMI-Reduktion, drei von fünf konnten diese nach sechs Monaten aufrechterhalten. Bei der Hyperphagie zeigten sechs von sieben auswertbaren Patienten nach drei Monaten eine signifikante Verbesserung.
Goldman Sachs reagierte prompt und erhöhte das Kursziel von 141 auf 157 Dollar bei unverändertem Buy-Rating. Die Bank steigerte ihre Erfolgswahrscheinlichkeit für die PWS-Indikation von 50 auf 65 Prozent und verschob den erwarteten Markteintritt auf 2029 statt 2030. Das Umsatzpotenzial? Satte zwei Milliarden Dollar im Spitzenjahr.
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Konkurrenz belebt das Geschäft
Citizens JMP Securities zog nach und hob das Kursziel von 141 auf 167 Dollar an. Die Analysten betonen einen entscheidenden Vorteil: Setmelanotide unterscheidet sich vom einzigen FDA-zugelassenen PWS-Medikament Vykat XR durch seine duale Wirkung auf BMI und Hyperphagie.
Der nächste Schritt ist klar definiert: Eine Phase-3-Studie soll voraussichtlich nächstes Jahr starten, nachdem vollständige Phase-2-Daten in der ersten Jahreshälfte 2026 erwartet werden. Diese Daten werden die Stichprobe mehr als verdoppeln und damit die Aussagekraft deutlich erhöhen.
Citizens rechnet nun mit PWS-Spitzenumsätzen von rund 700 Millionen Dollar bis 2032 allein in den USA – und das bei einer 50-prozentigen Erfolgswahrscheinlichkeit für Setmelanotide in der Bewertung.
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Pipeline mit Langzeitpotenzial
Doch Rhythm ruht sich nicht aus. Das Unternehmen entwickelt parallel einen MC4R-Agonisten der nächsten Generation: RM-718. Dieser könnte PWS-Patienten eine wöchentliche subkutane Injektion statt täglicher Dosierung bieten – mit besserer Verträglichkeit und Patentschutz bis in die 2040er Jahre.
Morgan Stanley schloss sich dem optimistischen Chor an und erhöhte das Kursziel von 129 auf 150 Dollar. Die Analysten sehen in den PWS-Daten trotz der herausfordernden Patientenpopulation einen klaren Weg zur nächsten Blockbuster-Indikation.
Parallel dazu richtet sich der Investorenfokus bereits auf den nächsten Katalysator: Die erwartete FDA-Zulassung von Imcivree bei hypothalamischer Adipositas am 20. März 2026. Goldman Sachs taxiert auch hier das Spitzenumsatzpotenzial auf zwei Milliarden Dollar.
Die Börse jedenfalls hat die Nachrichten bereits honoriert: Die Aktie sprang nach der Bekanntgabe der Phase-2-Daten um zwölf Prozent nach oben.
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