Der neue Chef des Bergbauriesen Rio Tinto, Simon Trott, greift durch – und zwar deutlich. Nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt kündigt er eine umfassende Restrukturierung an, die das Unternehmen von Grund auf verändern soll. Titan- und Borat-Sparten stehen zum Verkauf, Führungskräfte müssen gehen. Doch was steckt hinter diesem radikalen Schnitt?
Strategische Fokussierung auf Kernbereiche
Simon Trott teilt den Konzern in drei klare Geschäftseinheiten auf: Eisenerz, Aluminium & Lithium sowie Kupfer. Das Ziel ist eindeutig: Konzentration auf die profitabelsten Operationen in Zeiten nachlassender Rohstoffpreise. Die Titan-Sparte inklusive Richards Bay Minerals und das Borat-Geschäft werden nun strategisch geprüft – mit dem klaren Ziel des Verkaufs.
Diese Entscheidung gilt unter Branchenkennern als „low-hanging fruit“, also als naheliegende Maßnahme. Beide Bereiche kämpfen mit schwacher Preisbildung und enttäuschenden Renditen. Chief Commercial Officer Bold Baatar wurde mit der Überwachung dieses Verkaufsprozesses betraut.
Führungsetage im Umbruch
Die Restrukturierung geht mit personellen Konsequenzen einher. Sinead Kaufman, Leiterin der Mineralsparte, verlässt das Unternehmen nach fast drei Jahrzehnten Ende Oktober. Auch die Position der Australien-Chefin Kellie Parker wird gestrichen, ihre Aufgaben werden neu verteilt.
Die neuen Divisionen werden von erfahrenen Managern geführt: Matthew Holcz übernimmt die integrierte Eisenerz-Gruppe, Jerome Pecresse leitet die kombinierte Aluminium- und Lithium-Einheit, während Katie Jackson die Kupfer-Sparte weiterführt – mit Fokus auf die Expansion der Oyu Tolgoi-Mine in der Mongolei.
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Energie-Transition im Fokus
Die strategische Neuausrichtung zielt klar auf Wachstumschancen im Bereich der globalen Energiewende. Die Zusammenlegung von Aluminium- und Lithium-Geschäft nutzt Synergien in der Verarbeitung und downstream-Aktivitäten. Analysten bewerten die geplanten Veräußerungen als „sinnvolles Portfoliomanagement“ angesichts des Kapitalallokationsdrucks.
Allerdings sieht die RBC Capital Markets den Umfang der aktuellen Überprüfung als „relativ begrenzt“ an. Der Markt wartet nun gespannt auf weitere Details zu möglichen Verkäufen und wie das daraus resultierende Kapital reinvestiert werden soll.
Die nächsten wichtigen Meilensteine sind die Strategie-Sitzungen der neuen Führung im September und das Operations-Review für das dritte Quartal 2025 Mitte Oktober. Dann wird sich zeigen, ob Trotts radikaler Umbau den Bergbauriesen tatsächlich auf Kurs bringt.
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