Während Analysten die Kaufsirenen für Robinhood schrillen lassen, machen sich die eigenen Top-Manager mit Millionenverkäufen aus dem Staub. Ein klassischer Fall von „Tue, was ich sage, nicht was ich tue“? Die Diskrepanz zwischen öffentlichem Optimismus und internem Abverkauf wirft brisante Fragen auf – kurz vor dem nächsten Quartalsbericht.
Bullen gegen Insider
Die Investmentbanken scheinen sich einig: Robinhood ist ein Must-Have. Anfang Oktober hagelte es positive Bewertungen von Schwergewichten wie Bank of America und Goldman Sachs, die das Wachstum des Fintech-Unternehmens bejubelten. Die Expansion in Prognosemärkte und tokenisierte Aktien gilt als Game-Changer, der die nächste Wachstumsphase antreiben soll.
Doch während die Wall Street jubelt, handeln die Insider anders. CEO Vladimir Tenev verkaufte am 1. Oktober Aktien im Wert von über 100 Millionen Dollar – nur einen Tag nachdem Morgan Stanley seine bullische Einschätzung bekräftigt hatte. Auch der Technikchef folgte mit weiteren Verkäufen. Insgesamt haben Führungskräfte in den letzten drei Monaten über 5,6 Millionen Aktien abgestoßen.
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Die Ruhe vor dem Sturm?
Die Timing-Frage ist brisant: Alle Verkäufe fanden im Vorfeld der Quartalszahlen am 5. November statt, wo ein Gewinn von 0,47 Dollar je Aktie erwartet wird. Offiziell handelt es sich um geplante Transaktionen, doch das Ausmaß der Verkäufe lässt Anleger stutzen.
Die Aktie notiert nach einem Kursrutsch von über 9 Prozent am Freitag bei rund 120 Euro – immer noch ein beeindruckendes Plus von 211 Prozent seit Jahresbeginn. Doch der Abstand zum Allzeithoch von 132 Euro schrumpft. Steht Robinhood vor einer Trendwende, oder vertrauen die Manager einfach ihrer eigenen Einschätzung mehr als den Analystenprognosen? Die Antwort könnte der November-Bericht liefern.
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