Robinhood weitet sein Geschäft massiv aus und dringt nun aggressiv in den lukrativen Markt für Sportwetten ein. Der Neobroker aus Menlo Park, Kalifornien, kündigte am Dienstag die Einführung neuer Event-Contracts an, die es Nutzern ermöglichen, auf individuelle Leistungen von NFL-Spielern zu wetten. Konkret können Kunden nun darauf setzen, ob ein Spieler einen Touchdown erzielt oder wie viele Yards er läuft oder wirft.
Die Expansion erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das monatliche Handelsvolumen in Prognosemärkten von unter 100 Millionen Dollar Anfang 2024 auf über 13 Milliarden Dollar explodiert ist – ein Wachstum, das durch die US-Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zusätzlichen Schub erhielt.
Kombiwetten als neue Waffe im Wettbewerb?
Doch Robinhood geht noch einen Schritt weiter. Mit den neu eingeführten „Preset Combos“ können Nutzer ab sofort mehrere Wetten aus einem einzigen Spiel zu einem Contract bündeln. Der Haken: Eine Auszahlung erfolgt nur, wenn alle Vorhersagen korrekt sind – eine klassische Parlay-Wette, die deutlich höhere Risiken birgt, aber auch attraktivere Gewinnchancen verspricht.
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„Es gibt eine Vielzahl von Wettbewerbern. Aber da wir früh am Markt waren, konnten wir unser Produkt verfeinern“, erklärt Adam Hickerson, Senior Director für Futures bei Robinhood. Die Botschaft ist klar: Der Neobroker will sich als erste Anlaufstelle für Sportwetten etablieren und traditionelle Anbieter unter Druck setzen.
Regulatorisches Minenfeld voraus
Die aggressive Expansion wirft allerdings Fragen auf. Kritiker argumentieren, dass Event-Contracts regulären Sportwetten gefährlich ähnlich sind und spekulative Trading-Aktivitäten von Privatanlegern fördern könnten. Während einige Bundesstaaten nach strengerer Aufsicht rufen, beharrt die Branche darauf, dass ihre Contracts von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) reguliert und genehmigt sind.
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Hickerson wollte sich zu den rechtlichen Herausforderungen nicht äußern, betonte jedoch, dass Robinhood alle CFTC-Vorschriften einhalten werde. Bleibt die Frage: Kann der Neobroker seine frühe Marktposition verteidigen, während Konkurrenten in Scharen nachdrängen und Regulierungsbehörden genauer hinschauen?
Die Alles-oder-nichts-Strategie ist jedenfalls klar erkennbar – und dürfte den Wettbewerb im Sportwetten-Markt weiter anheizen.
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