Was macht man, wenn die eigene Aktie binnen eines Jahres um über 500% steigt? Offenbar: Kasse machen. Gleich mehrere Top-Manager des Raumfahrtunternehmens Rocket Lab haben diese Woche kräftig Anteile abgestoßen – und damit gemeinsam mit einer angekündigten Kapitalerhöhung von 750 Millionen Dollar für erheblichen Kursdruck gesorgt.
Machtpoker der Insider
Die Verkäufe zwischen dem 15. und 18. September lesen sich wie eine Ausverkaufsliste des Führungsetages: CFO Adam Spice setzte Aktien im Wert von 3,34 Millionen Dollar ab, COO Frank Klein erlöste 2,23 Millionen und der General Counsel immerhin noch 1,53 Millionen. Das wirklich Gewichtige jedoch kam von Equatorial Trust, das im gleichen Zeitraum Anteile im Wert von satten 127,4 Millionen Dollar platzierte – allesamt über vorgeplante Handelspläne.
Doch damit nicht genug: Parallel kündigte das Unternehmen ein at-the-market Angebot über 750 Millionen Dollar an, das je nach Bedarf flexibel platziert werden kann. Für Anleger eine doppelte Belastungsprobe – Insider verlassen sich offenbar nicht blind auf den weiteren Höhenflug, und zusätzliche Aktienemissionen drohen die Anteile weiter zu verwässern.
Fundamentale Stärke vs. Kapitalmarktskepsis
Das eigentlich Verblüffende: Operativ läuft es blendend für Rocket Lab. Im zweiten Quartal legten die Umsätze um 36% auf 144,5 Millionen Dollar zu, die Bruttomargen kletterten auf fast 37%. Das Space-Systems-Geschäft trägt mittlerweile 70% zum Umsatz bei – die Transformation vom reinen Startanbieter zum integrierten Raumfahrtunternehmen scheint zu gelingen.
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Doch die Kapitalmarktsignale überlagern diese positive Fundamentaldaten. Die Kombination aus Insider-Verkäufen und Kapitalerhöhung erweckt den Eindruck, als nutze die Führungsetage die hohe Bewertung nach dem beispiellosen Kursanstieg für risikofreie Profitmitnahmen und günstige Kapitalbeschaffung.
Alles steht und fällt mit Neutron
Der eigentliche Game Changer für Rocket Lab bleibt die Neutron-Rakete, deren Erststart noch in diesem Jahr ansteht. CEO Peter Beck bestätigte, dass die zweite Stufe bereits auf dem Weg zum Startgelände in Virginia ist. Gelingt der Start, könnte sich die aktuelle Volatilität als Einstiegsgelegenheit erweisen. Scheitert er, dürften die aktuellen Verkäufe als weise Voraussicht dastehen.
Die Raumfahrtbranche bleibt ein Kapitalfresser – die 750 Millionen Dollar aus dem ATM-Programm sichern die Finanzierung der Neutron-Entwicklung und möglicher Zukäufe. Doch investieren die Manager wirklich nur, weil sie an die Zukunft glauben, oder cashen sie klammheimlich ab, während die Kurse noch hoch sind? Diese Frage dürfte Anleger noch eine Weile beschäftigen.
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