Eine herbe Analysten-Abstufung wirft die Siemens-Aktie aus ihrer Aufwärtsspirale. Während das US-Haus Bernstein Research vor erheblicher Überbewertung warnt, verpufft eine strategisch wichtige Partnerschaftsankündigung nahezu wirkungslos. Steht der Technologieriese nach seiner starken Rally vor einer ernsthaften Korrektur?
Düstere Prognose: 20 Prozent überbewertet?
Der Bernstein-Analyst Nicholas Green zieht die Notbremse: Seine Herabstufung von „Outperform“ auf „Market-Perform“ traf die Märkte am Dienstagmorgen mit voller Wucht. Seine Begründung lässt wenig Raum für Interpretationen – Siemens notiere fast 20 Prozent über seinem inneren Wert. Der frühere Konglomeratsabschlag sei nicht nur aufgeholt, sondern deutlich überkompensiert. Vom bevorstehenden Kapitalmarkttag im Dezember erwartet Green kaum positive Impulse für die Gewinnerwartungen.
Diese klaren Worte zeigten umgehend Wirkung: Die Aktie verlor zeitweise über 3 Prozent und notiert aktuell bei 229,30 Euro. Damit liegt sie nur knapp 4 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 239,70 Euro vom März – eine Marke, die plötzlich in weiter Ferne erscheint.
Strategischer Coup geht unter
Ironischerweise kündigte Siemens genau am selben Tag eine bedeutende strategische Partnerschaft an. Gemeinsam mit dem US-Datencloud-Spezialisten Snowflake will der Konzern Produktionsdaten mit IT-Informationen verknüpfen. Dieses Vorhaben könnte Industrieunternehmen tiefere KI-gestützte Einblicke ermöglichen und die Effizienz steigern.
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Doch die Meldung verpuffte im Strudel der Bewertungssorgen. Ein klassischer Fall, in dem kurzfristige Kennzahlen langfristige Strategieentscheidungen überlagern. Während die Snowflake-Partnerschaft auf den Zukunftsmarkt der industriellen Digitalisierung zielt, fragen sich Anleger: Ist die erfolgreiche Transformation bereits vollständig eingepreist?
Belastende Faktoren im Überblick
- Abstufung durch Bernstein: Von „Outperform“ auf „Market-Perform“
- Bewertungsbedenken: Laut Analyst 20% über innerem Wert
- Konjunktursorgen: RBC warnt vor Verzögerungen durch US-Zölle
- Technische Signale: RSI von 80,5 deutet auf überkaufte Lage hin
Was kommt als nächstes?
Die entscheidende Frage lautet: Können die operativen Zahlen die hohen Erwartungen erfüllen? Alles Augenmerk richtet sich nun auf die Bilanz für das vierte Quartal, die am 13. November erwartet wird. Diese Zahlen müssen beweisen, dass das Geschäft die aktuelle Bewertung rechtfertigen kann.
Trotz des heutigen Dämpfers bleiben die langfristigen Wachstumstreiber intakt. Automatisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung sind Megatrends, von denen Siemens fundamental profitieren dürfte. Doch zunächst muss die Aktie die aktuelle Bewertungsdebatte überstehen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob dies eine gesunde Korrektur oder der Beginn einer längerfristigen Konsolidierung ist.
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