Der US-Hedgefonds Ananym Capital hat eine substanzielle Beteiligung an Siemens Energy aufgebaut und fordert nun eine strategische Kehrtwende. In einem Schreiben an den Vorstand verlangt der aktivistische Investor die Abspaltung oder den Verkauf des kriselnden Windgeschäfts Siemens Gamesa. Die Begründung: Das profitable Gasturbinen- und Netzgeschäft werde durch die verlustreiche Windsparte massiv gebremst.
Die Siemens Energy-Aktie reagierte am Dienstag positiv auf die Nachricht und legte im XETRA-Handel zeitweise um 1,1 Prozent auf 118,55 Euro zu. Seit Jahresbeginn hat der Titel bereits mehr als 130 Prozent zugelegt.
Milliardenverluste als Stolperstein
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Geschäftsjahr bis Ende September meldete Siemens Gamesa einen operativen Verlust von rund 1,36 Milliarden Euro. Die Windsparte kämpft seit Jahren mit technischen Problemen, Qualitätsmängeln und Managementfehlern. Genau diese Belastung verhindert laut Ananym Capital eine faire Bewertung des Gesamtkonzerns.
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„Das Windgeschäft hat einen deutlich schwierigeren Weg vor sich“, schreibt der Fonds in seinem Brief. Der wahre Wert von Siemens Energy bleibe „im Dunkeln, solange diese Geschäftsbereiche zusammenbleiben“. Die Argumentation: Eine eigenständige Windeinheit müsste nicht mehr mit den profitablen Sparten um Forschungs- und Entwicklungsbudgets konkurrieren.
40 Prozent Kurspotenzial möglich?
Ananym Capital rechnet vor: Eine Abspaltung oder Veräußerung könnte den Aktienkurs um rund 40 Prozent nach oben katapultieren. In einem optimistischen Szenario könnte Siemens Gamesa als eigenständiges Unternehmen innerhalb von zwei Jahren einen Marktwert von bis zu 10 Milliarden Euro erreichen.
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Hinter Ananym Capital stehen Charlie Penner und Alex Silver. Penner machte sich 2021 einen Namen, als er die erfolgreiche Kampagne von Engine No. 1 gegen Exxon vorantrieb – damals mit einer minimalen Beteiligung, aber maximaler Wirkung.
Konzern bleibt gelassen
Siemens Energy reagiert diplomatisch auf die Forderungen. Man schätze „konstruktive Beiträge zur Schaffung nachhaltiger Werte“, ließ der Konzern verlauten. Die Unternehmensführung betonte jedoch, dass man weiter an der Rückkehr zur Profitabilität im Windgeschäft arbeite – bereits im kommenden Jahr könnte diese erreicht sein. Langfristig bleibe Windkraft ein „elementarer Bestandteil der Energiewende“.
Ob der Konzern dem Druck nachgeben wird, bleibt abzuwarten. Die Börse scheint dem Vorschlag des Hedgefonds jedenfalls nicht abgeneigt.
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