Siemens Healthineers Aktie: Absturz nach Zahlen

Der Medizintechnikkonzern verzeichnet einen deutlichen Aktienabsturz nach schwachem Quartal und verhaltenem Ausblick für 2025/26. Handelszölle belasten das Ergebnis mit 400 Millionen Euro.

Siemens Healthineers Aktie
Kurz & knapp:
  • Aktie verliert bis zu zwölf Prozent
  • Ausblick unter Analystenerwartungen
  • Zölle belasten mit 400 Millionen Euro
  • Dividende steigt auf 1,00 Euro

Die Siemens Healthineers-Aktie stürzte am Mittwoch um zeitweise zwölf Prozent ab und testete dabei ihr 3-Jahrestief bei 42 Euro. Am Nachmittag notierte der Titel noch immer 8,5 Prozent im Minus bei 45,09 Euro. Damit durchbrach das Papier nicht nur die wichtigen kurzfristigen Durchschnittslinien, sondern auch die charttechnisch bedeutsame 200-Tage-Linie.

Der Auslöser? Enttäuschende Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 (per 30. September) und vor allem ein verhaltener Ausblick auf das laufende Jahr 2025/26.

Schwaches Schlussquartal überrascht

Obwohl der Medizintechnikkonzern seine Jahresziele offiziell erreichte, schwächte sich die Dynamik im vierten Quartal spürbar ab. Der Umsatz lag rund 2 Prozent unter den Erwartungen der Analysten. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg im Gesamtjahr zwar um sieben Prozent auf 2,39 Euro – doch das vierte Quartal enttäuschte.

Für das Gesamtjahr meldete das Unternehmen einen vergleichbaren Umsatzanstieg von 5,9 Prozent auf 23,4 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren die Bildgebung sowie der Krebsspezialist Varian. Regional legte besonders Amerika zu, während China weiter unter Druck blieb – dort ging der Umsatz sogar zurück.

Ausblick schockt den Markt

Was die Anleger wirklich verschreckte, war die Prognose für 2025/26. Das Management erwartet ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von nur 2,20 bis 2,40 Euro. Selbst im besten Fall wäre das nur ein Mini-Plus – in der Mitte der Spanne sogar ein Rückgang gegenüber den 2,39 Euro des Vorjahres.

Analysten hatten im Schnitt mit einer Steigerung auf 2,48 Euro gerechnet. Nach Einschätzung von UBS-Analyst Graham Doyle müssen die Konsenserwartungen nun um etwa sieben Prozent nach unten korrigiert werden. Die Citigroup spricht sogar von einem Abwärtspotenzial im niedrigen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Zölle belasten mit 400 Millionen Euro

Der Hauptgrund für die Zurückhaltung: Handelszölle und negative Währungseffekte werden das Ergebnis massiv belasten. Allein die Zölle dürften mit rund 400 Millionen Euro zu Buche schlagen – doppelt so stark wie im Vorjahr.

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Konzernchef Bernd Montag kündigte Gegenmaßnahmen an: Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen sollen die Auswirkungen mittelfristig ausgleichen. Falls das nicht ausreicht, könnte Produktion in die USA verlagert werden – „wenn dies nötig ist und für uns sinnvoll ist“, wie Finanzvorstand Jochen Schmitz betonte.

Beim Umsatz zeigt sich das Unternehmen zuversichtlicher: Ein vergleichbares Wachstum von fünf bis sechs Prozent soll drin sein. Doch auch hier hatten sich Marktbeobachter mehr erhofft. Einzig die Labordiagnostik soll stagnieren – alle anderen Bereiche sollen wachsen.

China bleibt Problemzone

Die Entwicklung in China bereitet weiter Sorgen. Eine schnelle Erholung im neuen Geschäftsjahr erwartet das Management nicht. Konzernchef Montag gab sich dennoch zuversichtlich, dass das Geschäft dort langfristig wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren wird.

Siemens-Entscheidung schwebt über allem

Wie ein Damoklesschwert hängt zudem die Frage über der Aktie, wie der Mutterkonzern Siemens künftig mit seiner 71-Prozent-Beteiligung umgehen wird. Siemens hat den Anteil bereits auf den Prüfstand gestellt und in diesem Jahr schon abgeschmolzen.

„Das allerwichtigste ist Klarheit“, betonte Montag auf der Bilanzpressekonferenz. Sollte Siemens Anteile abgeben, würde Healthineers auch für neue Investoren attraktiver. Beim Kapitalmarkttag von Siemens am kommenden Donnerstag könnten Anleger erste Hinweise erhalten.

Analysten bleiben gelassen

Trotz des Kursrutsches sehen einige Experten die Lage weniger dramatisch. Julien Dormois von Jefferies spricht von einer „bewusst vorsichtig gewählten“ Prognose angesichts der bekannten Gegenwinde. Er sieht den Ausblick als „mögliche Grundlage für einen neuen ambitionierten Mehrjahresplan“, der am 17. November auf dem Investorentag vorgestellt werden soll.

Die Aktionäre können sich immerhin über eine höhere Dividende freuen: 1,00 Euro je Aktie soll es geben – fünf Cent mehr als im Vorjahr.

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