Ist Ihnen schon aufgefallen, dass die Prognosen für die zukünftige Kursrichtung der Aktienmärkte Extreme erreicht haben? Es gibt praktisch keinen Experten mehr, der eine gemäßigte Meinung vertritt. Für mich hört es sich momentan so an, als ob die Crash-Propheten die lautesten Stimmen haben. Was kann man daraus schließen?
Prognosen unter der Lupe
Wenn diese Propheten recht haben, dann werden wir noch ungemütliche Zeiten sehen. Demgegenüber stehen allerdings steigende Aktienkurse. Es gibt so viele Insiderkäufe wie selten. Insider sind bekanntlich Personen, die eine direkte Verbindung zu einem bestimmten Unternehmen haben und damit einen Informationsvorteil ausnutzen können. Diese Insider können somit präziser abschätzen, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln wird.
Die Kernfrage ist hierbei: Sind die Aktienmärkte günstig oder teuer?
Der anerkannte Shiller-KGV kommt auf einen Wert von 27. Mit anderen Worten, die Aktien sind jetzt sauteuer!
Damit bewegen sich die Aktienkurse auf einem ganz schmalen Grat. Die zukünftigen Unternehmensgewinne werden nämlich durch die Auswirkung der Coronakrise gedrückt. Um wieviel, lässt sich bisher nicht abschätzen. Die Marktteilnehmer gehen von einem digitalen Wirtschaftsmechanismus aus, der sich wie ein Lichtschalter ein- und ausschalten lässt. Das bedeutet, nach Beendigung des wirtschaftlichen Lockdowns werden die Unternehmen sofort wieder ihre Produktion auf Höchstleistung bringen.
Ist das Szenario wahrscheinlich?
Wie komplex die aktuelle Situation ist, lässt sich an folgenden Fragestellungen beantworten:
- Bekommen wir eine Inflation aufgrund der Schuldenausweitung?
- Bekommen wir einen Angebots- oder einen Nachfrageschock durch den Lockdown?
- Lassen sich die Leitzinsen irgendwann wieder auf ein normales Maß anheben?
- Werden die Zombieunternehmen demnächst in Konkurs gehen?
- Platzt demnächst die Immobilienblase?
- Platzt demnächst die weltweite Anleihenblase?
- Werden Goldbesitzer enteignet und zahlen Immobilienbesitzer die Schulden (Lastenausgleich)?
Vermutlich lassen sich noch sehr viel mehr Schlüsselfragen stellen. Jede einzelne der genannten Fragen ist mit den anderen Fragen mehr oder weniger verknüpft. Die Wirtschaft ist nämlich ein komplexes und manchmal chaotisches Gebilde. Jeder Eingriff in das Wirtschaftssystem ist deshalb mit Fehlern und Nebenwirkungen behaftet. Leider gibt es jede Menge Experten und Politiker, die sich für außerordentlich schlau halten und entsprechende Eingriffe durchführen bzw. empfehlen. Die Rechnung für diese Eingriffe zahlt dann der Steuerzahler.
Meine Lösung zur Komplexität
Ich bin mir meiner Fehlbarkeit durchaus bewusst. Deshalb konzentriere ich mich auf Gesamtmarktindikatoren, die mir ein Konzentrat des Geschehens bieten. So ein Indikator ist zum Beispiel die Advance-Decline-Line (ADL). Der Indikator zeigt eine Übersicht der steigenden und fallenden Aktien eines Indizes, zum Beispiel den S&P500.
Die Aktienkurse haben ca. 50 Prozent des vergangenen Crashs wieder aufgeholt. Damit ist ein Kursniveau erreicht, bei dem eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung wahrscheinlicher wird. Innerhalb des Kurscharts ist eine Trendgabel (Pitchfork) eingezeichnet, die den kurzfristigen Aufwärtstrend umschließt. Am 21. April gab es einen Trendbruch der Aufwärtsbewegung und das Signal für fallende Kurse! Interessanterweise wurde die Bärenchance nicht genutzt. Bestätigt wird das Kursverhalten auch von der ADL. Sie zeigt eine Konsolidierungsphase mit wahrscheinlichem Ausbruch nach oben.
Das Gesamtbild deutet deshalb auf eine weitere Aufwärtsbewegung hin. Genügend Liquidität ist in den Märkten vorhanden. Die allgemeinen Handelsumsätze haben sich verringert und die Marktteilnehmer warten auf eine Richtungsentscheidung. Die Anzeichen deuten nun auf eine neue Aufwärtswelle hin und sie sollte in den nächsten Tagen einsetzen.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas
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