Während der Umsatz wächst und die Marge steigt, blutet der Schweizer Zugbauer an der entscheidenden Stelle: Der freie Cashflow brach im ersten Halbjahr auf alarmierende -744 Millionen CHF ein. Die Netto-Liquidität kippte von positiv zu negativ. Was steckt hinter dieser gefährlichen Schieflage – und wie geht es jetzt weiter?
Die Zahlen hinter der Krise
Stadler Rail präsentierte auf den ersten Blick solide Halbjahreszahlen. Der Umsatz kletterte auf 1,4 Milliarden CHF, das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich auf 36,9 Millionen CHF. Doch der Teufel steckt im Detail:
- Freier Cashflow: -744,2 Millionen CHF (Vorjahr: -384,7 Millionen CHF)
- Netto-Liquidität: Von +368 Millionen auf -406,8 Millionen CHF abgestürzt
- Ursache: Massive Bindung von Mitteln in unvollendeten Projekten
Der aktuelle Kurs von 20,74 CHF spiegelt die Sorgen wider: Noch immer liegt die Aktie rund 23% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 26,95 CHF.
Operation Rettungsanker
Doch warum versickern die Millionen? Das Unternehmen kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig:
Die Überschwemmungen von 2024 in der Schweiz, Österreich und Spanien wirken nach wie vor nach. Besonders betroffen: 40 Zulieferer in Valencia, deren Ausfall die Lieferketten massiv störte. Stadler läuft ein Aufholprogramm, doch Versicherungsverhandlungen ziehen sich hin.
Hinzu kommt die schwache Konjunktur in Deutschland, einem wichtigen Absatzmarkt. Der Auftragseingang brach von 2,5 auf 1,7 Milliarden CHF ein – wenn auch teilweise durch einen Großauftrag im Vorjahr verzerrt.
Lichtblicke am Horizont
Trotz der akuten Liquiditätskrise gibt es Hoffnungsschimmer. Die strategische Expansion zeigt erste Früchte:
- US-Markt: Neue Signalling-Niederlassung in Atlanta nach Großauftrag der MARTA
- Strukturreform: Fusion der Schweizer Einheiten zu Stadler Rail Schweiz AG
- Standortsicherung: Tarifeinigung in Berlin sichert Produktion bis 2032
Besonders bemerkenswert: Im alternativen Antriebssegment ist Stadler europäischer Spitzenreiter mit bereits 301 verkauften Zügen.
Ausblick: Alles eine Frage der Liquidität?
Die Jahresprognose wurde bestätigt: Über 10% Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge von 4-5%. Doch die eigentliche Frage bleibt: Kann Stadler die Cashflow-Bremse lösen?
Die Weichen sind gestellt, die Auftragslage mit 29,4 Milliarden CHF gigantisch. Jetzt muss das Unternehmen beweisen, dass es die operative Exzellence auch in stabile Liquidität ummünzen kann. Der nächste Beweispunkt: die Volljahreszahlen im März 2026.
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