Strategy Aktie: Shortverkäufer Jim Chanos dreht bei!

Der berühmte Leerverkäufer Jim Chanos löst seine Strategie-Short-Position auf, nachdem die Bewertungsprämie des Unternehmens gegenüber Bitcoin-Beständen stark geschrumpft ist.

Strategy Aktie
Kurz & knapp:
  • Bewertungsprämie halbiert sich auf 1,23x mNAV
  • Strategy kauft weitere 487 Bitcoin hinzu
  • Aktie verliert über 20 Prozent seit Jahresbeginn
  • Bitcoin-Kurs unter Druck bei 105.355 Dollar

Die Strategy-Aktie bleibt unter Druck. Trotz massiver Bitcoin-Käufe und Fortschritten bei der Beendigung des US-Haushaltsstreits verlor die Aktie am Dienstag weiter an Boden. Doch jetzt wird es interessant: Star-Leerverkäufer Jim Chanos hat seine Short-Position aufgelöst. Was steckt dahinter?

Chanos beendet Wette gegen Strategy

Jim Chanos, der legendäre Shortverkäufer, der mit seiner Wette gegen Enron 2001 berühmt wurde, hat seine Short-Position in Strategy am Wochenende aufgelöst. Der Grund: Die Bewertungsprämie des Unternehmens gegenüber seinen Bitcoin-Beständen ist dramatisch geschrumpft.

Chanos‘ ursprüngliche These war simpel: Strategy handelte mit einem massiven Aufschlag auf den Wert seiner Bitcoin-Bestände. Doch dieser Aufschlag hat sich 2025 praktisch halbiert. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu Bitcoin-Nettovermögen (mNAV) fiel von einem Höchststand von 2,50x auf nur noch 1,23x.

487 weitere Bitcoin gekauft – Strategy bleibt aggressiv

Unbeirrt vom Kursdruck kaufte Strategy diese Woche weitere 487 Bitcoin. Damit hält das Unternehmen nun insgesamt 641.692 Coins. Die größte Bitcoin-Position eines börsennotierten Unternehmens weltweit.

Doch die Kauflaune von CEO Michael Saylor beeindruckt die Börse nicht mehr. Die Aktie reagierte kaum auf die Nachricht. Im Gegenteil: Die Class-A-Aktien von Strategy haben seit Jahresbeginn 20,4% an Wert verloren.

Bewertungsprämie schrumpft – aber noch nicht weg

Chanos selbst räumt ein: Auch bei einem mNAV von 1,23x bleibt Luft nach unten. Die Frage lautet: Wann ist Strategy fair bewertet? Wenn das Unternehmen nur noch zum Wert seiner Bitcoin-Bestände handelt?

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Genau das ist das Problem: Investoren zweifeln zunehmend daran, ob die Strategy-Aktie überhaupt eine Prämie verdient. Das Geschäftsmodell ist simpel – Bitcoin kaufen, Bitcoin halten. Dafür Aktien ausgeben und Wandelanleihen emittieren. Warum sollte man dafür einen Aufschlag zahlen?

Bitcoin selbst schwächelt

Auch Bitcoin macht keine große Freude. Der Kurs fiel am Dienstag um 0,7% auf 105.355 Dollar. Die Fortschritte beim US-Haushaltsstreit und die Aussicht auf ein Ende des Government Shutdowns halfen nicht. Investoren bevorzugen derzeit andere Risiko-Assets – vor allem Tech-Aktien.

Das belastet Strategy doppelt: Schwacher Bitcoin-Preis und schwindende Bewertungsprämie. Eine toxische Kombination für die Aktie.

3U Holding setzt ebenfalls auf Bitcoin – nur kleinere Brötchen

Während Strategy Milliarden in Bitcoin steckt, versucht sich auch die deutsche 3U Holding an einer Bitcoin-Strategie. Allerdings in deutlich kleinerem Maßstab. Das Unternehmen musste kürzlich seine Prognose senken und erwartet nun ein negatives EBITDA von -2,5 bis -3,5 Millionen Euro. Statt 62-66 Millionen Euro Umsatz werden nur noch 54-56 Millionen erwartet.

Die Schwächen liegen vor allem im Segment Onlinehandel für Handwerker. Die erhoffte Markterholung blieb aus. Ob die Bitcoin-Strategie da wirklich hilft? Oder wird es am Ende wie bei Weclapp 2.0 – ein enttäuschter Hoffnungsträger?

Fazit: Strategy verliert seinen Glanz

Die Strategy-Story verliert an Strahlkraft. Die Bewertungsprämie schmilzt, die Aktie fällt, und selbst aggressive Bitcoin-Käufe beeindrucken nicht mehr. Dass ausgerechnet Jim Chanos seine Short-Position auflöst, zeigt: Die größten Exzesse sind wohl vorbei. Aber ob das ein Kaufsignal ist? Chanos sieht jedenfalls noch Potenzial für weitere Bewertungskompression.

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Über Felix Baarz 1032 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.