Süss MicroTec Aktie: Kehrtwende im Rekordtempo

Der Halbleiterzulieferer meldet trotz gesunkener Margen eine überraschende Belebung für das Schlussquartal und verzeichnet starke Kursgewinne nach vorherigem Einbruch.

Süss MicroTec Aktie
Kurz & knapp:
  • 18 Prozent Kursanstieg an einem Handelstag
  • Optimistische Prognose für viertes Quartal
  • Umsatzwachstum bei sinkender Profitabilität
  • Auftragsbestand enthält langfristige Großaufträge

Ein Viertel Kursverlust Ende Oktober, nun ein Sprung von 18 Prozent an einem einzigen Tag – die Süss MicroTec-Aktie liefert ein Lehrstück in Sachen Volatilität. Der Halbleiterzulieferer aus Garching hat die Anleger mit einer überraschend optimistischen Prognose für das Schlussquartal aufgeschreckt und damit einen Teil des jüngsten Kurseinbruchs wettgemacht. Am Donnerstag kletterte das Papier an die Spitze des SDAX auf 31,48 Euro.

Was macht CEO Burkhardt Frick plötzlich so zuversichtlich? „Im vierten Quartal rechnen wir auf Basis konkreter Kundenanfragen nun aber mit einer sehr deutlichen Belebung“, verkündete er mit Blick auf die Auftragslage. Bemerkenswert: Erst vor wenigen Tagen hatte derselbe Manager die Gewinnmargen-Prognose für 2025 gesenkt und von einem „wenig dynamischen Auftragseingang“ im dritten Quartal gesprochen. Diese abrupte Wende kommt für Marktteilnehmer überraschend.

Zahlen zeigen die ganze Wahrheit

Die am Donnerstag veröffentlichten endgültigen Quartalszahlen offenbaren das Dilemma. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal zwar um 15 Prozent auf 118 Millionen Euro, nach neun Monaten summiert sich das Plus auf solide 30,2 Prozent bei 384,4 Millionen Euro. Doch die Profitabilität bröckelt: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte um 28 Prozent auf 12,4 Millionen Euro ab, die entsprechende Marge fiel auf magere 10,5 Prozent. Der Nettogewinn schrumpfte von 12,9 auf 9,2 Millionen Euro.

Die Gründe sind vielschichtig. Zusatzaufwand bei der Anlagenmontage, erhöhte Anlaufunterstützung bei Kunden für bereits installierte Systeme, ein ungünstiger Produkt- und Kundenmix sowie Aufwendungen für den neuen Produktionsstandort in Taiwan belasten das Ergebnis. Die Bruttomarge rutschte im dritten Quartal auf nur noch 33,1 Prozent – der niedrigste Wert des laufenden Geschäftsjahres.

Kostenschere greift, aber nicht ausreichend

Immerhin zeigt das strikte Kostenmanagement erste Wirkung. Die Aufwendungen für Forschung, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung wurden im dritten Quartal auf 27,3 Millionen Euro gedrückt, nach 32,5 Millionen im Vorquartal. CFO Cornelia Ballwießer kündigt an, diese Position auch im vierten Quartal unter 30 Millionen Euro zu halten. Gleichzeitig räumt sie ein: „Die kurzfristigen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Kostenstrukturen dauerhaft zu verbessern. Deshalb prüfen wir derzeit zusätzliche Optionen.“

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Die angepasste Prognose für 2025 bleibt bei einem Umsatzkorridor von 470 bis 510 Millionen Euro, erwartet aber nun nur noch eine Bruttomarge von 35 bis 37 Prozent sowie eine EBIT-Marge von 11 bis 13 Prozent – jeweils zwei Prozentpunkte weniger als ursprünglich angepeilt.

Auftragsbestand lässt hoffen

Der Auftragseingang verharrte im dritten Quartal mit 70 Millionen Euro auf schwachem Niveau, nach neun Monaten stehen 236,8 Millionen Euro in den Büchern. Doch der Auftragsbestand von 276,1 Millionen Euro per Ende September enthält Tool-Bestellungen im Wert von rund 140 Millionen Euro, die für die Auslieferung im Jahr 2026 vorgesehen sind. Das Segment Advanced Backend Solutions steuerte mit 62,4 Millionen Euro den Löwenanteil bei, getrieben durch Bestellungen für Coater sowie Folgeaufträge für temporäre Bonder und UV-Projektionsscanner für Hochleistungsspeicherchips und KI-Chipmodule.

Trotz der Erholung bleibt die Aktie mit einem Jahresverlust von 35 Prozent einer der schwächsten Titel im SDAX. Um die Kurslücke vom Oktober-Einbruch zu schließen, müsste das Papier noch bis auf gut 36 Euro zulegen. Ob die angekündigte Belebung im vierten Quartal tatsächlich eintritt, wird die nächste Nagelprobe.

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