Synopsys Aktie: Zweifelhaftes Terrain?

Nach massivem Kurssturz steht Synopsys unter rechtlicher Prüfung wegen möglicher Täuschung von Investoren. Anwaltskanzleien untersuchen Vorwürfe zu Kundenrisiken und Wachstumsprognosen.

Synopsys Aktie
Kurz & knapp:
  • Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze
  • Historischer Kursverlust von 36 Prozent Anfang September
  • Verfehlte Quartalsziele und negative Gewinnprognose
  • Extreme Abhängigkeit von Großkunden als Hauptrisiko

Der Albtraum für Synopsys-Aktionäre geht weiter: Nach dem historischen Kurseinbruch von 36 Prozent Anfang September drohen dem Chipdesign-Riesen nun juristische Konsequenzen. Anwaltskanzleien werfen dem Unternehmen vor, Anleger über Kundenrisiken getäuscht zu haben. Kann sich Synopsys aus dieser Krise befreien?

Kanzleien wittern Betrug

Die Anwaltskanzlei Hagens Berman gab am vergangenen Freitag bekannt, Ermittlungen gegen Synopsys eingeleitet zu haben. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll Investoren über Risiken bei Großkunden und die Wachstumsaussichten in die Irre geführt haben. Auch Edelson Lechtzin LLP kündigte Untersuchungen wegen möglicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze an.

Die Kanzleien konzentrieren sich dabei auf frühere Aussagen des Managements zur Kundenkonzentration. Vor dem Q3-Bericht hatte die Führungsriege noch versichert, die Abhängigkeit von Großkunden im Griff zu haben – eine Darstellung, die nach den jüngsten Enthüllungen fragwürdig erscheint.

Der 9. September als Wendepunkt

Am 9. September nach Börsenschluss kam der Schock: Synopsys verfehlte mit Quartalsumsätzen von 1,74 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 1,50 Dollar die Analystenschätzungen. Noch dramatischer war die Prognose für das vierte Quartal: Das Unternehmen erwartet einen Verlust je Aktie zwischen minus 0,16 und minus 0,27 Dollar.

Als Grund nannte das Management „Herausforderungen bei einem wichtigen Foundry-Kunden“ sowie Schwächen im Geschäft mit geistigem Eigentum (IP). Tags darauf folgte der Absturz um über 216 Dollar je Aktie – der schwerste Tagesverlust seit dem Börsengang 1992.

Zwischen Milliardenübernahme und Kundenabhängigkeit

Der Timing könnte kaum schlechter sein: Erst im Juli hatte Synopsys die 35-Milliarden-Dollar-Übernahme von Ansys abgeschlossen, um sich als Komplettanbieter für „Silicon-to-Systems“-Designlösungen zu positionieren. Das Unternehmen galt als Profiteur des KI-Booms und der Halbleiter-Renaissance.

Doch die extreme Abhängigkeit von einem Großkunden entpuppte sich als Achillesferse. Analysten von KeyCorp, Citigroup und Bank of America reagierten prompt mit Kurszielsenkungen und Abstufungen.

Hoffnungsschimmer durch Sektor-Rally

Zuletzt zeigte sich eine leichte Erholung der Synopsys-Aktie – allerdings nicht durch unternehmensspezifische Nachrichten, sondern durch die positive Stimmung im Chipsektor nach der Intel-Nvidia-Partnerschaft vom 18. September.

Die nächsten Quartalszahlen werden für Anfang Dezember erwartet. Bis dahin dürften die juristischen Ermittlungen und die ungeklärten Kundenprobleme die Aktie weiter belasten.

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