Die Aktie von Telix Pharmaceuticals steht massiv unter Druck. Gleich zwei renommierte Anwaltskanzleien haben Sammelklagen gegen das australische Biopharma-Unternehmen eingereicht – und die Vorwürfe wiegen schwer.
Investoren werfen Irreführung vor
Berger Montague und Faruqi & Faruqi vertreten Anleger, die zwischen dem 21. Februar 2025 und dem 28. August 2025 Telix-Wertpapiere erworben haben. Der Kernvorwurf: Das Management habe den Fortschritt bei Prostatakrebs-Therapeutika systematisch übertrieben und die Qualität der Lieferkette geschönt. Als die Wahrheit ans Licht kam, brach der Kurs ein.
Am 22. Juli 2025 wurde bekannt, dass die US-Börsenaufsicht SEC eine Vorladung ausgestellt hatte. Sie forderte Dokumente zur Entwicklung der Prostatakrebs-Therapeutika an. Die Reaktion der Märkte war eindeutig: Über zwei Handelstage verlor die Aktie mehr als 13 Prozent an Wert.
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FDA erteilt zweifache Absage
Doch es kam noch dicker. Am 28. August 2025 musste Telix eingestehen, dass die FDA einen „Complete Response Letter“ für das Produkt TLX250-CDx verschickt hatte. Die Begründung: Gravierende Mängel im Herstellungsprozess und bei der Qualitätskontrolle. Noch brisanter: Die FDA dokumentierte Mängel bei gleich zwei Zulieferern des Unternehmens, die vor einer erneuten Einreichung behoben werden müssen.
Die Börse strafte das gnadenlos ab – weitere 21 Prozent Kursverlust über zwei Tage.
Hoffnungsschimmer aus China
Immerhin gibt es eine positive Nachricht: Die Phase-3-Studie für Illuccix zur Prostatakrebs-Bildgebung in China war erfolgreich. Der primäre Endpunkt wurde erreicht, bei 67,2 Prozent der Patienten änderte sich der Behandlungsplan aufgrund der Bildgebung.
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Telix arbeitet zudem an der Wiedereinreichung des Zulassungsantrags für TLX101-CDx bei der FDA. Nach einem produktiven Treffen finalisiert das Unternehmen das Einreichungspaket. Auch für TLX250-CDx glaubt man, mit der FDA eine Einigung über die notwendigen Daten zur Vergleichbarkeit zwischen klinischer Studien-Charge und kommerziellem Herstellungsprozess erzielt zu haben. Ein weiteres Meeting ist für Januar angesetzt.
Frist läuft ab
Betroffene Anleger haben bis zum 9. Januar 2026 Zeit, sich als Hauptkläger zu bewerben. Die beiden Kanzleien rechnen mit erheblichen Schadenersatzforderungen – schließlich summieren sich die Kursverluste auf über 34 Prozent innerhalb weniger Wochen.
Am 19. Dezember schloss die Aktie bei 7,80 Dollar, im nachbörslichen Handel am 21. Dezember kletterte sie leicht auf 8,00 Dollar. Doch die fundamentalen Probleme bleiben bestehen.
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