Tesla, Nvidia & Bitcoin: Warum selbst Peter Thiel jetzt die Reißleine zieht

Prominente Investoren wie Peter Thiel und Michael Burry setzen auf Tech-Ausstieg, während Bitcoin starke Verluste verzeichnet. Die Nvidia-Quartalszahlen werden zur Richtungsentscheidung für den gesamten Sektor.

Tesla, Nvidia & Bitcoin: Warum selbst Peter Thiel jetzt die Reißleine zieht
Kurz & knapp:
  • Kompletter Nvidia-Verkauf durch Peter Thiel
  • Bitcoin verliert über 10 Prozent an Wert
  • Warren Buffett steigt bei Alphabet ein
  • Nvidia-Zahlen als Lackmustest für Tech-Sektor

Liebe Leserinnen und Leser,

manchmal sagen Taten mehr als tausend Analystenberichte. Wenn Peter Thiel – einer der schärfsten Köpfe des Silicon Valley – seinen gesamten Nvidia-Bestand verkauft, horchen Märkte auf. Wenn Bitcoin binnen Tagen über 10 Prozent verliert und die 95.000-Dollar-Marke durchbricht, wird aus Vorsicht Panik. Und wenn selbst Warren Buffett plötzlich bei Alphabet einsteigt, während andere Tech-Giganten wanken, offenbart sich ein Markt im Umbruch. Heute schauen wir auf eine Woche, die zeigt: Die großen Umschichtungen haben längst begonnen – und sie betreffen nicht nur Aktien, sondern die gesamte digitale Vermögenswelt.

Der Thiel-Schock: Was weiß der PayPal-Gründer, das wir nicht wissen?

Peter Thiel gilt nicht als Mann der hastigen Entscheidungen. Der PayPal-Mitgründer und frühe Facebook-Investor hat ein Gespür für Wendepunkte – und genau deshalb alarmiert sein kompletter Nvidia-Ausstieg die Szene. Laut aktuellen 13F-Filings hat Thiel sämtliche Anteile abgestoßen, und das ausgerechnet kurz vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen am Mittwoch. Noch drastischer: Michael Burry, der legendäre „Big Short“-Investor, ging sogar Short auf den KI-Chip-Giganten.

Die Botschaft ist klar: Selbst überzeugte Tech-Bullen zweifeln daran, dass Nvidia die astronomischen Erwartungen noch erfüllen kann. Dabei steht der Konzern stellvertretend für die gesamte KI-Wette der Märkte. Wenn die Quartalszahlen enttäuschen oder der Ausblick verhaltener ausfällt als erhofft, könnte das eine Kettenreaktion auslösen. Denn während Banken wie Saba Capital bereits Credit Default Swaps auf Tech-Schwergewichte wie Microsoft, Meta und Amazon verkaufen – also Versicherungen gegen Zahlungsausfälle -, wächst die Sorge: Verschulden sich die Tech-Riesen für ihre KI-Fantasien zu stark?

Die Nvidia-Aktie selbst gibt sich noch stabil, doch die Nervosität ist spürbar. Analysten betonen zwar weiterhin das Wachstumspotenzial, doch der Verkaufsdruck von Insidern und prominenten Investoren spricht eine andere Sprache. Was früher als unerschütterliche Wachstumsstory galt, wird nun auf Herz und Nieren geprüft.

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Bitcoin im freien Fall: 95 Prozent gemined – und trotzdem bricht der Kurs ein

Eigentlich sollte Knappheit den Preis treiben. Doch während Bitcoin die historische Marke erreicht – 95 Prozent aller jemals existierenden BTC sind bereits gemined – stürzt der Kurs ab. Von über 108.000 US-Dollar ging es innerhalb weniger Tage auf zwischenzeitlich unter 94.000 Dollar. Ein Minus von über 10 Prozent, das nicht nur Privatanleger, sondern auch institutionelle Investoren nervös macht.

Die Ursachen sind vielschichtig: Zum einen lösen sich übergehebelte Positionen in Kettenreaktionen auf – klassische Liquidationen, die den Abwärtsdruck verstärken. Zum anderen fehlt es an frischen Impulsen. Die erhoffte Jahresendrallye blieb aus, stattdessen dominiert Verunsicherung. Selbst Michael Saylor’s Strategy, bekannt für aggressive Bitcoin-Käufe, konnte diesmal nicht stabilisieren. Ein fälschlicherweise verbreiteter Bericht über angebliche Verkäufe durch das Unternehmen heizte die Panik zusätzlich an.

Interessant: Während Bitcoin schwächelt, zeigen Privacy-Coins wie ZEC (plus 10 Prozent) und STRK (plus fast 20 Prozent) relative Stärke. Das Privacy-Narrativ zieht weiter Kapital an – ein Zeichen dafür, dass Anleger gezielt in Nischen ausweichen, statt blind dem Mainstream zu folgen. Der Fear-and-Greed-Index nähert sich extremen Angstwerten, was historisch oft Bodenbildungen ankündigte. Doch diesmal fehlt das Vertrauen für schnelle Erholungen.

Pikant am Rande: Während der Markt blutet, sammelt das Mining-Startup American Bitcoin 220 Millionen Dollar ein – angeführt ausgerechnet von AJ Scaramucci, dem Sohn von Trumps früherem Kommunikationschef. Die Botschaft: Profis setzen auf die Infrastruktur, nicht auf kurzfristige Kursgewinne. Für Privatanleger wird Mining derweil immer unerreichbarer – die Difficulty auf Rekordniveau, die Hardware unbezahlbar.

Tesla zwischen Bodenbildung und Lieferketten-Poker

Elon Musks E-Auto-Pionier bewegt sich in einer kritischen Phase. Nach Rückschlägen pendelt die Aktie zwischen 370 und 410 US-Dollar – und genau diese Spanne entscheidet über die nächste Richtung. Analysten sehen bei 370 bis 380 Dollar eine wichtige Unterstützung, die halten muss, um eine echte Bodenbildung zu ermöglichen.

Die fundamentale Gemengelage bleibt komplex: Einerseits sorgen Unsicherheiten rund um Lieferketten und die Rolle Chinas für Nervosität. Andererseits betont Tesla, man steige keineswegs aus China aus, sondern prüfe lediglich Strategien zur besseren Kontrolle – etwa durch verstärkte Produktion in den USA und Mexiko. Für deutsche Anleger bedeutet das: Tesla bleibt ein hochvolatiles Investment, bei dem geopolitische Risiken und technologische Ambitionen (Robotaxis, Autonomes Fahren) gleichermaßen den Kurs bestimmen.

Spannend wird, ob Tesla von einer möglichen Tech-Erholung profitieren kann, sollten die Nvidia-Zahlen positiv überraschen. Denn noch hängen viele Hoffnungen an der KI-Story – und Tesla gilt als einer der größten Nutznießer fortschrittlicher Rechentechnologie.

Buffetts Comeback: 4,3 Milliarden Dollar für Alphabet

Während andere verkaufen, kauft die Investorenlegende zu. Warren Buffetts Berkshire Hathaway stieg mit 4,3 Milliarden US-Dollar bei Alphabet ein – und machte den Google-Mutterkonzern damit zur zehntgrößten US-Beteiligung im Portfolio. Ein bemerkenswerter Schritt, denn Buffett hatte Tech-Aktien lange gemieden und später bereut. Nun scheint er seinen Fehler korrigieren zu wollen.

Parallel untermauert Google seine Strategie mit der größten Einzelinvestition der Firmengeschichte: 40 Milliarden Dollar fließen in den Ausbau der KI-Infrastruktur. Während Konkurrenten unter Schuldensorgen leiden, demonstriert Alphabet finanzielle Stärke und strategische Klarheit. Für Anleger ein Signal: Nicht alle Tech-Giganten sind gleich – und wer auf solide Bilanzen achtet, findet auch in turbulenten Zeiten Chancen.

Deutsche Bank: Ehrgeizige Ziele, verhaltene Reaktion

Auf dem Kapitalmarkttag in London präsentierte die Deutsche Bank ihre Mittelfristziele: Die Eigenkapitalrendite soll bis 2028 von aktuell über 10 Prozent auf über 13 Prozent steigen. Höhere Erträge (von 32 auf 37 Milliarden Euro) und weitere Kostensenkungen sollen das ermöglichen. CEO Christian Sewing gibt sich kämpferisch: „Langfristig wollen wir der europäische Champion sein.“

Die Börse reagierte verhalten. Nach kurzem Kurssprung rutschte die Aktie ins Minus – ein Zeichen, dass Anleger die Ziele zwar zur Kenntnis nehmen, aber Zweifel an der Umsetzbarkeit haben. Jefferies-Analyst Joseph Dickerson stellte die entscheidende Frage: Welche internen Hebel kann die Bank realistisch betätigen, wenn gleichzeitig die Wachstumsprognosen für Deutschland nach unten korrigiert werden?

Immerhin: Die Dividende soll ab 2026 von 50 auf 60 Prozent des Gewinns steigen – ein Zuckerl für geduldige Aktionäre. Doch nach Jahren der Transformation bleibt die Skepsis, ob die Deutsche Bank ihre Versprechen diesmal wirklich halten kann.

Ausblick: Nvidia-Woche entscheidet über Tech-Richtung

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Tech-Korrektur eine gesunde Bereinigung oder der Beginn einer tieferen Krise ist. Die Nvidia-Zahlen am Mittwoch sind dabei der Lackmustest: Bestätigt sich die KI-Nachfrage, könnte das den gesamten Sektor stabilisieren. Enttäuscht das Unternehmen, dürfte der Verkaufsdruck zunehmen – mit Folgen für Tesla, Bitcoin und die gesamte Risikobereitschaft der Märkte.

Parallel lohnt der Blick auf makroökonomische Daten: Nach dem Ende des US-Shutdowns werden verzögerte Konjunkturzahlen veröffentlicht, darunter der September-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Diese Daten beeinflussen die Zinserwartungen – und damit indirekt auch die Bewertung von Wachstumsaktien und Kryptowährungen.

Für deutsche Anleger gilt: Selektiv bleiben. Während breite Indizes schwanken, bieten Qualitätsunternehmen mit soliden Bilanzen (wie Alphabet) und Nischenchancen (Privacy-Coins, spezialisierte KI-Zulieferer) weiter Potenzial. Doch blinde Euphorie ist fehl am Platz – die Umschichtungen der Großen zeigen, dass selbst erfahrene Investoren vorsichtiger werden.

Bis morgen – und bleiben Sie wachsam in diesen bewegten Zeiten!

Herzliche Grüße
Andreas Sommer

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Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

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