The Trade Desk durchlebt aktuell eine der schwärzesten Phasen ihrer Unternehmensgeschichte. Mit einem Kurseinbruch von 57,6% seit Jahresbeginn gehört die Aktie zu den nur zwei S&P 500-Titeln, die 2025 mehr als 50% an Wert verloren haben. Die technischen Indikatoren sprechen eine eindeutige Sprache: Der 50-Tage-Durchschnitt liegt deutlich unter dem 200-Tage-Schnitt – ein klassisches Verkaufssignal.
Wachstum bricht dramatisch ein
Der Grund für den Absturz liegt in einer fundamentalen Wachstumskrise. Während die Q2-Umsätze von 694 Millionen Dollar die Analystenschätzungen übertrafen, schockierte das Management mit der Q3-Prognose. Mit nur 14% Jahreswachstum würde das dritte Quartal das langsamste Wachstum seit dem Börsengang bedeuten – abgesehen von der Pandemie-Zeit.
Für eine Aktie, die jahrelang für konstant hohes Tempo bekannt war, ist das ein Wendepunkt. Die Investoren reagierten gnadenlos auf diese Wachstumsverlangsamung.
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Amazon greift massiv an
Doch das schwächelnde Wachstum ist nur ein Teil des Problems. The Trade Desk kämpft an mehreren Fronten gegen übermächtige Konkurrenten:
- Amazon-Offensive: Besonders die Demand-Side Platform von Amazon setzt dem Unternehmen zu
- Tech-Giganten: Alphabet und Meta beherrschen weiterhin den digitalen Werbemarkt
- Marktanteile schwinden: Guggenheim senkte bereits das Kursziel wegen Sorgen um Marktanteilsverluste
- Analystenstimmung: Die Aktie hält derzeit nur ein durchschnittliches „Hold“-Rating
Verzweifelter Befreiungsschlag
The Trade Desk versucht mit strategischen Zügen gegenzusteuern. Die Einführung neuer Features für die OpenAds-Plattform soll mehr Transparenz in die programmatische Werbung bringen. Kryptographische Verifizierung und Auktions-Audits sind die neuen Waffen im Kampf um Marktanteile.
Doch ob diese Transparenz-Initiative das Wachstum wieder ankurbeln und das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen kann, ist völlig offen. Die Aktie steht an einem kritischen Scheideweg – und die Zeit läuft davon.
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