Während sich die Stahlbranche durch schwere Zeiten kämpft, könnte ausgerechnet die Abspaltung der Marine-Tochter TKMS dem angeschlagenen Konzern neue Hoffnung geben. Der Börsengang der Schiffbau-Sparte rückt näher – doch reicht das, um die Probleme im Kerngeschäft zu lösen?
Tarifeinigung belastet Stahlsparte zusätzlich
Die jüngste Tarifeinigung in der nordwestdeutschen Stahlindustrie dürfte dem Konzern weitere Sorgenfalten bescheren. Ab Januar 2026 steigen die Löhne um 1,75 Prozent, die Ausbildungsvergütungen sogar um 75 Euro monatlich. Der Arbeitgeberverband warnte bereits, diese Belastung sei „in der aktuellen wirtschaftlichen Lage nur schwer zu verkraften“.
Kein Wunder: Die deutsche Stahlindustrie leidet unter der Krise der Automobilbranche, gestiegenen Energiepreisen und Billigimporten aus China. Hinzu kommen hohe US-Zölle und die teuren Kosten für den klimafreundlichen Umbau der Produktion.
TKMS soll Milliarden in die Kasse spülen
Da kommt die geplante Börsennotierung von TKMS wie gerufen. Die Marine-Sparte präsentierte auf ihrem ersten Kapitalmarkttag ambitionierte Ziele: Der Umsatz soll mittelfristig um etwa zehn Prozent jährlich wachsen, die bereinigte EBIT-Marge von aktuell 5,5 auf über sieben Prozent steigen.
Besonders interessant für Anleger: TKMS plant, 30 bis 50 Prozent des Nettogewinns als Dividende auszuschütten. Der adressierbare Markt soll sich bis 2033 verdoppeln – ein Versprechen, das auf steigenden Verteidigungsbudgets weltweit fußt.
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Mitte Oktober wird die TKMS AG und Co. KGaA in Frankfurt erwartet. Die Aktionäre hatten der Abspaltung bereits im August zugestimmt.
Aktie dümpelt weiter vor sich hin
Trotz der positiven Aussichten für die Marine-Sparte zeigt sich der Aktienkurs unbeeindruckt. Bei 11,61 Euro verharrt der Titel weiterhin im Mittelfeld seiner Jahresrange, knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 11,95 Euro. Die Anleger scheinen noch abzuwarten, wie sich die Abspaltung konkret auf den Konzernwert auswirken wird.
Das Dilemma bleibt: Während TKMS glänzende Zukunftsaussichten verspricht, kämpft das Stahlgeschäft weiter mit strukturellen Problemen. Ob der Erlös aus dem Börsengang ausreicht, um den kostspieligen Umbau zu stemmen, wird sich zeigen.
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