Thyssenkrupp Nucera Aktie: Brutale Ernüchterung!

Der Elektrolysespezialist senkt Umsatzprognose drastisch auf 500-600 Mio. Euro und erwartet Verluste. Das Wasserstoffgeschäft bricht ein, nur das traditionelle Chlor-Alkali-Segment stabilisiert.

ThyssenKrupp Nucera Aktie
Kurz & knapp:
  • Umsatzprognose deutlich unter Analystenerwartungen
  • Wasserstoff-Auftragseingang kollabiert um über 90%
  • EBIT-Rückgang in negatives Terrain erwartet
  • Chlor-Alkali-Geschäft als einziger Lichtblick

Der Elektrolysespezialist schockt Anleger mit einer drastischen Prognosesenkung. Die Aktie taucht im nachbörslichen Handel um knapp vier Prozent ab – und das aus gutem Grund. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet das Management nur noch mit Umsätzen zwischen 500 und 600 Millionen Euro. Analysten hatten mit 729 Millionen Euro kalkuliert. Eine Klatsche sondergleichen.

Die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 zeigen bereits die Schwäche: Der Umsatz fiel auf 845 Millionen Euro und verfehlte damit die eigene Prognose von 850 bis 920 Millionen Euro. Immerhin gelang die Rückkehr in die Gewinnzone: Mit einem EBIT von rund 2 Millionen Euro lag man deutlich über dem Vorjahresverlust von minus 14 Millionen Euro.

Wasserstoff-Boom? Fehlanzeige!

Doch was ist da los im vermeintlichen Zukunftsmarkt? Die harte Realität sieht anders aus als die großen Versprechen. Im Segment Grüner Wasserstoff brach der Umsatz von 524 auf 459 Millionen Euro ein. Noch dramatischer: Der Auftragseingang kollabierte geradezu – von 356 Millionen Euro auf magere 26 Millionen Euro.

Die Investoren halten sich zurück, finale Entscheidungen werden verschoben. Das herausfordernde Marktumfeld für grünen Wasserstoff macht dem Unternehmen schwer zu schaffen. Die erhoffte Wende lässt auf sich warten.

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Chlor-Alkali rettet die Bilanz

Einen Lichtblick bietet wenigstens das traditionelle Chlor-Alkali-Geschäft. Hier kletterte der Umsatz von 338 auf 386 Millionen Euro. Das EBIT blieb mit 58 Millionen Euro nahezu stabil. Auch der Auftragseingang entwickelte sich positiv und stieg von 279 auf 322 Millionen Euro.

Ohne dieses standfeste Segment sähe die Lage noch düsterer aus. Das CA-Geschäft hält dem Unternehmen den Rücken frei, während das Wasserstoff-Segment strauchelt.

Verluste voraus

Für das neue Geschäftsjahr wird es ernst. Beim EBIT rechnet der Vorstand mit minus 30 bis null Millionen Euro – nach den positiven 2 Millionen Euro im Vorjahr ein klarer Rückschritt. Das Management hat zwar Gegenmaßnahmen eingeleitet, um die Kostendeckung zu verbessern. Doch die Effekte reichen offenbar nicht aus.

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Der Auftragsbestand schmolz zum 30. September 2025 auf rund 0,6 Milliarden Euro zusammen, verglichen mit 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Pipeline dünnt aus. Neue Großaufträge im Wasserstoff-Bereich? Werden voraussichtlich erst in späteren Jahren auf den Umsatz durchschlagen.

CEO Werner Ponikwar versucht zu beruhigen und verweist auf die finanzielle Widerstandsfähigkeit. Ein positiver Free Cashflow zeige, dass man sich weiterhin aus dem operativen Geschäft finanziere. Die strategischen Ziele wolle man trotz allem verfolgen.

Doch die Börse reagiert nüchtern auf solche Durchhalteparolen. Die detaillierten Jahreszahlen und die vollständige Prognose folgen am 17. Dezember 2025. Bis dahin dürfte die Aktie unter Druck bleiben.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.