Tilray Aktie: Vorläufige Schlussfolgerungen

Jefferies hebt Tilray-Kursziel auf 2 Dollar an und erwartet Cannabis-Neueinstufung unter Trump. Andere Analysten bleiben skeptisch bei regulatorischer Unsicherheit.

Tilray Aktie
Kurz & knapp:
  • Kursziel von 1,50 auf 2,00 Dollar erhöht
  • Erwartete Schedule-III-Einstufung unter Trump
  • Aktuelles Konsens-Kursziel bei 1,34 Dollar
  • Quartalszahlen am 9. Oktober erwartet

Die Tilray-Aktie steht heute im Zeichen einer überraschenden Kurszielanhebung. Jefferies Financial Group erhöhte sein Kursziel für den Cannabis-Konzern von 1,50 auf 2,00 US-Dollar und belässt die Aktie auf „Buy“. Dies entspricht einer satten Erhöhung um 33% und impliziert ein Aufwärtspotenzial von rund 50% gegenüber dem aktuellen Kurs.

Jefferies setzt auf Regulierungs-Wende

Hinter dem optimistischen Schritt von Jefferies steckt eine gewagte These: Analyst Kaumil Gajrawala rechnet damit, dass die Trump-Administration Cannabis bald als Schedule-III-Droge einstufen könnte. Diese Neuordnung würde Tilray erlauben, standardmäßige Steuerabzüge gemäß IRS Code 280E zu beanspruchen – was die Gewinnsituation des Unternehmens erheblich verbessern würde.

Doch kann sich Jefferies mit dieser Einschätzung durchsetzen?

Geteiltes Analystenlager

Während Jefferies bullisch auftritt, zeigt das Gesamtbild der Analysten ein deutlich vorsichtigeres Bild. Das Konsens-Rating für Tilray liegt bei „Hold“, das durchschnittliche Kursziel beträgt lediglich 1,34 US-Dollar – deutlich unter der Jefferies-Prognose.

Die Verteilung der Analystenmeinungen spricht Bände:
– 3 „Buy“-Einstufungen
– 6 „Hold“-Empfehlungen
– 0 „Sell“-Ratings

Diese Zurückhaltung reflektiert die anhaltende Unsicherheit rund um die Cannabis-Regulierung und die operativen Herausforderungen des Unternehmens.

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Kampf um die Börsenzulassung

Tilrays Weg war in jüngster Zeit von erheblichen Hürden geprägt. Erst am 27. August 2025 erreichte das Unternehmen wieder die Compliance mit der Nasdaq-Mindestkursanforderung, nachdem die Aktie zehn Handelstage hintereinander über 1,00 US-Dollar schloss.

Zuvor hatte die Börse Tilray im März 2025 auf die Nichteinhaltung der Notierungsregeln hingewiesen. Obwohl Aktionäre im Juni einem Reverse Split zustimmten, wurde die Maßnahme vorerst auf Eis gelegt.

Diversifikation als Rettungsanker

Angesichts der regulatorischen Unsicherheiten setzt Tilray zunehmend auf Diversifikation. Das Unternehmen operiert mittlerweile in vier Segmenten: Cannabis, Distribution, Alkoholische Getränke und Wellness.

Ende August 2025 expandierte Tilray Medical sein Deutschland-Portfolio mit drei neuen EU-GMP-zertifizierten Cannabis-Sorten der Marke Good Supply. Diese Expansion unterstreicht die strategische Ausrichtung auf den europäischen Medizinal-Cannabis-Markt.

Ausblick: Alles hängt an der Regulierung

Der nächste wichtige Termin für Tilray ist die Veröffentlichung der Quartalszahlen am 9. Oktober 2025. Analysten erwarten einen Verlust von 0,03 US-Dollar je Aktie.

Doch die eigentliche Frage bleibt: Wann kommt die erhoffte Regulierungswende? Jefferies setzt auf baldige Veränderungen – doch das breite Analystenlager bleibt skeptisch. Bis sich die regulatorische Lage klärt, dürfte die Volatilität bei Tilray weiter hoch bleiben.

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Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom, erfahrener Unternehmer und anerkannter Experte für Finanzmärkte. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Analyse von Aktienmärkten und wirtschaftlichen Zusammenhängen verbindet er wissenschaftliche Fundierung mit unternehmerischer Praxis. Er unterstützt Anleger, die langfristigen Vermögensaufbau und finanzielle Unabhängigkeit durch fundierte Strategien anstreben.

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Als Gründer und Geschäftsführer der YES Investmedia GmbH ist er unternehmerisch im Bereich der Finanzpublikationen tätig. Seine Expertise umfasst die Analyse komplexer wirtschaftlicher Themen wie demographischer Wandel oder globaler Markttrends sowie deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Durch seine langjährige Tätigkeit hat er sich als Autor zahlreicher Analysen und Kommentare zu wirtschaftlichen und börsenrelevanten Themen etabliert.

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