Tradingdepot-Updates KW15/2025 grosse Schwankungen aber am Ende schöner Gewinn

Analyse der Handelswoche 15/2025 zeigt bemerkenswerte Marktbewegungen mit historischem Abverkauf und anschließender Erholung, trotz weiterhin vorsichtiger Prognose.

Report von b4quadrat
Report von b4quadrat
Kurz & knapp:
  • Extreme Märkte mit erfolgreicher Erholung
  • S&P500 mit Wochenplus von 5,70%
  • Portfolio steigt um 6.786,14 EUR
  • Marktampel bleibt auf Rot

Auch diese Woche erlebten wir wieder Historisches an den Märkten. Nach einem der schnellsten Abverkäufe, kam am Mittwoch eine historisch starke Rallybewegung. Zwar wurde am Donnerstag ein Teil davon bereits wieder abgegeben. Die Märkte beenden die Woche dennoch sehr positiv. Der S&P500 steigt auf Wochensicht 5.70%. Wie schön… Mein Depot steigt zwar auch, mit 6.786,14 EUR ist der Anstieg aber nur gering.

Die Marktampel bleibt erneut rot für die kommende Woche.

Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance einsehbar.

Tradingdepot-Updates KW15/2025

Mit 6.786,14 EUR Gewinn, umgerechnet 1.52%, ist der Gewinn nur gering diese Woche, wenn ich bedenke, wie stark die Märkte die Woche abgeschlossen haben. Das Depot steigt leicht auf 430.911,90 EUR. Die Cushion erholt sich und ist mit 58,69% wieder in Ordnung. Offene Prämien sind sehr hoch mit ca. 170kUSD.

IB-KW15-2025

Weshalb nur so wenig Gewinn? Das hat vor allem mit einem Hedge am Sonntag Abend auf Montag zu tun. Ich sah, dass die Futures bereits sehr schwach öffneten und habe für den Montag einen massiven Crash nicht ausschliessen können. Zwar sind alle offenen Positionen als Spreads aufgesetzt, d.h. ich habe bereits eine maximale Verlustbegrenzung. Meine Positionen sind aber zurzeit sehr gross, so dass der MaxLoss auch gleichzeitig fast einen Totalverlust im Depot bedeuten würde.

Depotschutz muss immer vorgehen und so habe ich am Sonntag Abend im ES-Future eine Hedge-Position aufgebaut. Der totale Crash blieb zum Glück aus und ich schloss die Position am Montag Nachmittag. Zu dem Zeitpunkt allerdings leider bereits mit fast 25kEUR Verlust. Teuer. Aber eine echte Alternative habe ich nicht gesehen. Und so geht der Verlust zwar in Ordnung, erklärt aber auch, weshalb mein Wochengewinn vergleichsweise dünn ausgefallen ist.

Beigetragen dazu hat allerdings auch noch ein zweiter Umstand. Ich hatte in der grossen SPX Iron Condor Position den BearCallSpread in der Abwärtsbewegung mit schönem Gewinn geschlossen. Als am Mittwoch die Märkte nach oben schossen, habe ich (wie vorher bereits geplant) einen neuen BearCallSpread geöffnet und damit den Iron Condor wieder vervollständigt. Der Plan war gut und richtig. Der Einstieg erfolgte aber zu einem schlechten Kurs, weshalb der BearCallSpread bereits wieder deutlich unter Druck ist mit fast 30kUSD Verlust.

Und dann ist da ja auch noch die grosse Position in TLT, die in dieser Woche doppelt gelitten hat. Mit -6.42% Wochenverlust in TLT bedeutete das einen weiteren Verlust von ca. -25kUSD in meinem Depot. Zusätzlich ist der EUR stark angestiegen um 3.66% bzw. der USD entsprechend stark gefallen. Auch das drückte das Depot zusätzlich runter (nochmals ca. -15kUSD).

Es kommen also gerade viele Faktoren zusammen, die alle gleichzeitig negativ für mein Depot wirken. Die zwischenzeitlichen Schwankungen fallen gross aus.

Updates regelmässig gehandelter Strategien

Bei den regelmässigen Strategien ist es weiterhin sehr ruhig. Nur wenige Positionen wurden gehandelt.

SPX0DTE (diskretionär): kein Handel.

SPX1DTE-Strategie: weiterhin ausgesetzt.

SPX45DTE-Strategie2: noch kein neuer Trade.

Rohstoff-Futures: bisher kein neuer Trade.

4quadrat (diskretionär): es wurden nur Teilgewinnmitnahmen vorgenommen. Wochenergebnis 176,37 EUR Gewinn.

Zusammengerechnet ergibt das einen realisierten Wochengewiinn von 176,37 USD.

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Social Media Aktivitäten

Neue 4quadrat-Trades wurden eröffnet und alte abgeschlossen. Alles zeitnah in den Instagram-Stories kommuniziert. Im Blog finden Sie ausserdem jederzeit aktualisiert das Trading-Journal zu allen offenen und abgeschlossenen Trades.

Neue grössere 4quadrat-Trades und deren Anpassungen werden zurzeit ausschliesslich mit meinen Coachees geteilt.

Bisherige Jahresperformance

Die Jahresperformance sieht natürlich noch immer mies aus…

IB-KW15-2025-YTD
IB-KW15-2025-YTD

Während ich diese Zeilen schreibe (Samstag Abend), wird soeben verkündet, dass Zölle auf Elektronikartikel, Halbleiter, etc. ausgesetzt werden. Die Märkte springen bereits in der Wochenendindikation deutlich nach oben. Wie schön… Schauen wir aber mal, wie nachhaltig das sein wird. Ich hoffe, wir haben das Schlimmste hinter uns und es kehrt wieder etwas mehr Ruhe ein.

Marktampel: rot

Auch mit der neuen Ausnahme bleibt die Marktampel für die kommende Woche noch rot. Mit 8 grünen, 5 gelben und 16 roten Kriterien gibt es da keine Diskussionen.

In den Kriterien der Ampel hat sich nicht so super viel verändert. Wichtiger ist mir heute einen anderen Aspekt anzusprechen, was auch der Grund ist, weshalb ich trotz dieser Sonderregelung für Halbleiter etc. nicht in Euphorie ausbreche.

Schauen Sie sich bitte die Zinsentwicklung der US-Staatsanleihen an. Bisher wurde dazu noch nicht all zu viel in den Medien gebracht. Die Staatsanleihen sind über die letzten Tage regelrecht gecrasht.  Gut zu sehen in den Futures /ZB und /ZN oder auch in TLT. Was da gerade passiert ist extrem und birgt ein grosses Risiko. Man spricht vom sogenannten „Basistrade“.

Vereinfacht: Grosse Institutionelle profitieren von einem Arbitragegeschäft in Futures auf Staatsanleihen und den echten Staatsanleihen. Die Rendite ist vermeintlich sicher, aber gering. Deshalb wird der Trade mit enormen Kredithebel umgesetzt. Solange sich die Märkte in einem stabilen Umfeld befinden, ist das keine grosse Sache. Wenn sich die Zinsen aber zu schnell bewegen setzt das die Grossbanken unter Druck und kann zu Zwangsliquidierungen führen. Diese wiederum erhöhen den Druck noch weiter und andere Händler müssen wohlmöglich ebenso schmeissen. Es wird eine Kettenreaktion in Gang gebracht, die kaum aufzuhalten ist. Die FED müsste einspringen und retten.

In der Finanzkrise 2008 befürchtete man bereits eine solche Entwicklung und die FED sammelte pro Tag Papiere auf im Gegenwert von 100 Milliarden USD. Pro Tag! Theoretisch hat die FED unbegrenzte Mittel. Eine solche Rettungsaktion bleibt aber nicht ohne Folgen auf die Inflation und Wirtschaft.

Zudem würden die Zwangsliquidierungen bei den Institutionellen sich nicht nur auf die Staatsanleihen beschränken, sondern es würden alle Positionen betroffen sein, bloss um Liquidität zu schaffen. Auch wenn der Aktienmarkt und Rohstoffe also eigentlich nicht direkt durch die Zinsentwicklung betroffen wäre, würde die Kettenreaktion alle Anlageklassen erfassen. Liquidität um jeden Preis. In solch einem Fall gibt es keinen sicheren Hafen mehr. Alles würde wie ein Stein ins Bodenlose fallen…

Wird es so kommen? Ich denke nicht. Ich hoffe nicht. Sicher bin ich mir aber, dass zurzeit viele Entscheider genau wegen dieser Gefahr sehr nervös sind. Und ich glaube ebenso, dass dies der Grund ist, weshalb Trump nun zurückrudert. Natürlich wird er noch immer versuchen alles als einen grossen Sieg darzustellen. Seine Massnahmen greifen und deshalb kann er nun lockern. Ich denke, die Wahrheit ist eher, er hat sich verzockt und wird gerade vom Bond-Markt zum Aufgeben gezwungen. Hoffentlich ist es nicht zu spät.

Wie kann solch eine Entwicklung überhaupt passieren? Ich kann mir zwei wesentliche Gründe vorstellen. Entweder schwindet das Vertrauen in die USA und den USD gerade einfach aktuell so sehr, dass Marktteilnehmer weltweit weniger USD und US-Staatsanleihen nachfragen und damit die Zinsen nach oben drücken.

Oder aber es ist ein grosser Spielzug eines politischen Gegners: China. Denn China hat so grosse USD-Reserven und US-Staatsanleihen, dass sie vermutlich einen entsprechend grossen Angebotsüberschuss kreieren können und damit die Kurse beeinflussen können. Während Trump mit Zöllen rumfuchtelt, wird die Zinskeule auf der anderen Seite geschwungen.

Ist das ein realistisches Szenario und entspricht der Wahrheit? Realistisch, ja. Wahrheit? Keine Ahnung. Falls es so ist, wird es die breite Masse vielleicht trotzdem nie erfahren, um nicht zu verunsichern.

Ohje… es klingt wie eine grosse Verschwörungstheorie. Das ist nicht meine Absicht. Mein Vertrauen ist gross, dass es auch dieses Mal wieder glimpflich ausgehen wird. Um die weitere Entwicklung der Aktienmärkte abschätzen zu können, werde ich aber definitiv über die nächsten Tage und Wochen den Bond-Markt eng beobachten. Sollten die Aktienmärkte stark steigen, TLT verändert sich aber nur wenig, so tippe ich auf eine nicht nachhaltige Aufwärtsbewegung in den Aktien.

In jedem Fall behalten Sie ihr Risiko bitte im Blick.

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Börse und alles was mit Geld, Investments und Trading zu tun hat, beschäftigt den Autor "4quadrat", der hier unter diesem Pseudonym auftritt, seit inzwischen weit über 20 Jahren. Seit dem Lesen von Börsenbüchern im Teenager-Alter ist er vom Börsenfieber gepackt und hat vieles erlebt. Seine aktuelle Entwicklung stellt er hier für Sie dar.