Tradingdepot-Updates KW37/2022 mit schwachen Märkten und neuen Verlusten

Report von b4quadrat
Report von b4quadrat

Wie gewonnen, so zerronnen… Was die Märkte in der Vorwoche gewinnen konnten, wird diese Woche wieder abgegeben. Und mehr sogar noch. Der S&P500 verliert auf Wochensicht -4.77%. Nasdaq100 ist mit -5.77% noch schwächer. Und auch in meinen Depots geht es rund mit einem Verlust von insgesamt -26.564,21 EUR.

Verlust von 26.564,21 EUR im Depot

Die Marktampel hält sich noch gerade so bei gelb. Dabei ist die Entwicklung einiger Kriterien erstaunlich…

Alle Details wie jede Woche nun nachfolgend. Die Gesamtübersicht der Tradingdepot-Wochenergebnisse ist in Tabellenform auch jederzeit in der Performance auf meinem Blog 4quadrat einsehbar.

Kommen wir hier zu den einzelnen Depots:

Tradingdepot1-Updates KW37/2022: Wheel

Unglaublich stabil kann sich das Depot1 halten in dieser Woche. Trotz grosser Verluste an den Märkten und auch beim ARKK ETF (auf Wochensicht -4.53%), verliert das kleine Depot nur -18,11 EUR, umgerechnet -0.35%. Der Depotwert sinkt auf 5.219,81 EUR. Die Cushion steigt sogar leicht auf 64.21% im Vergleich zur Vorwoche. Offene Prämien sind mit genau 150 USD im normalen Rahmen (für das kleine Depot).

Lynx-KW37-2022
Lynx-KW37-2022

Mit dieser Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Ja, es ist noch immer ein kleiner Verlust, aber angesichts der schwachen Märkte ist schon das ein grosser Erfolg.

Möglich macht das diese Woche einerseits der letzte Woche etwas ins Minus geratene – und daraufhin gerollte – Covered Call auf ARKK. Die volle Prämie von 89 USD für eine Woche konnte vereinnahmt werden und der Vorwochenverlust deutlich überkompensiert werden. Und zum anderen lief die Position bei UNG in meine gewünschte Richtung (abwärts), wodurch Kursgewinne in der UNG-Position und ausserdem Prämieneinnahmen erzielt werden konnten.

Die Kostenbasis bei UNG ist mit der erneut geschriebenen Prämie für die kommende Woche fast erreicht. Und dann fängt der Spass erst richtig an… Eine detaillierte Beschreibung zum Trade wird kommen, sobald alles abgeschlossen ist. Das darf gern aber noch ein paar Wochen dauern.

Lynx-KW27-2022-YTD
Lynx-KW27-2022-YTD

Die bisherige Jahresperformance sieht vor allem aufgrund der mehrfach getätigten, ungeplanten Einzahlungen weiterhin grottenschlecht aus. Kein Problem. Hier geht es nicht um einen Schönheitswettbewerb, sondern darum, mit sehr einfachen Mitteln und minimalstem Zeitaufwand eine ansprechende Rendite zu erzielen. Weiterhin hängt das Depot stark an der Entwicklung von ARKK. Abwarten, wie es weiter geht.

Tradingdepot2-Updates KW37/2022: Basic Income Strategie und Wheel

Das grössere Depot kommt leider nicht so glimpflich davon. Mit -26.546,10 EUR, umgerechnet -6.57% ist es ein weiterer Rückschlag. Das Depot fällt auf 377.404,60 EUR zurück. Die Cushion fällt auf 51.99%. Offene Prämien sind mit 52.790 USD ähnlich hoch wie in der Vorwoche.

IB-KW37-2022
IB-KW37-2022

Solch ein Verlust schmerzt natürlich. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Weiterhin liegt meine oberste Priorität und grösste Sorge beim Gedanken, das Depot am Leben zu halten. Solange das sichergestellt ist, wird die Erholung früher oder später kommen.

Wöchentlich prüfe ich für viele der Positionen den aktuellen Stand der Prämieneinnahmen und berechne die jährliche Rendite. Durch die starken Kursverluste von teilweise über 80% (ja… bei einigen Werten habe ich durch Altlasten so richtig fett daneben gegriffen…), ist der Buchverlust im Depot sehr hoch. Auf Wochensicht ist es aber nicht ungewöhnlich, dass ich für einige der Positionen zwischen 0.5% und 1% des aktuellen Kurswertes als Prämie vereinnahmen kann. Vom Einstandskurs gerechnet sind das um die 10% pro Jahr, trotz der hohen Verluste in den Aktien. Vom aktuellen Kurs aus gerechnet, erreiche ich teilweise sogar um die 40% Rendite pro Jahr. Dazu kommt die Aussicht, dass sich einige der Werte hoffentlich langfristig wieder erholen werden.

Trotzdem muss ich zugeben, dass ich mir natürlich wünschen würde, diese Positionen nicht im Depot zu haben. Denn durch diese Altlasten bin ich sehr eng an den allgemeinen Marktverlauf gekoppelt, was sich auch im Performance-Bild spiegelt (siehe unten). Aber nun, es ist, wie es ist.

Mit der Basic Income Strategie auf verschiedene, diversifizierte Instrumente bin ich gut aufgestellt als zweites Standbein. Ich hoffe, dass ich die Altlasten nach und nach abbauen kann und das freie Kapital dann für die Basic Income Strategie verwenden kann.

Als drittes Standbein arbeite ich weiter an der super kurzfristigen (0 Tage Verfall) SPX-Strategie. Nach mittlerweile 27 durchgeführten Trades im Echtgeld, stimmen die Kennzahlen:

  • die Trefferquote liegt aktuell bei 74%
  • durchschnittlich 17% der vereinnahmten Prämie bleiben als Gewinn hängen
  • der Profitfaktor ist mit 1.51 in Ordnung.

Das sind alles keine überragenden Kennzahlen, aber genau deshalb bin ich recht positiv für diese Strategie. Denn einerseits probiere ich noch immer einiges aus, was teilweise zu kleineren Fehlern führt. Die Strategie vergibt aber Vieles und ist deshalb gut zu handeln. Ausserdem deuten die Kennzahlen darauf hin, dass es sich um ein stabiles System handeln sollte. Kein gehyptes, überoptimiertes System, was langfristig nicht bestehen wird. Nein, ich denke, ich habe hier etwas entwickelt, was bei entsprechender Skalierung ca. 0.5% pro Monat zusätzlich einbringen sollte. Auch das ist kein phänomenales Ergebnis, aber als Extra-Einnahme nimmt man doch gerne um die 6% pro Jahr mit. Und das unabhängig von der übrigen Marktentwicklung. Auch hier werde ich weiter berichten, wenn es konkreter wird. Aktuell wurden bisher 614 USD Profit gemacht mit dieser Strategie. Wenn der Profit 1.000 USD übersteigt, werde ich von 1 Kontrakt auf 2 Kontrakte skalieren.

IB-KW37-2022-YTD
IB-KW37-2022-YTD

Wie oben schon beschrieben ist die Depotperformance fast 1 zu 1 an die Entwicklung des Marktes gekoppelt. Dabei hat sich das Depot sehr stabil gehalten bis Donnerstag. Kleinere Verluste wiegen aktuell nicht so schwer. Wenn die grossen Indizes aber stärker einknicken, trifft es mein Depot umso härter, weil noch immer ein Hebel von fast 2 verwendet wird.

Tradingdepot-Updates Marktampel: gelb

Die Marktampel wackelt und könnte schon bald wieder auf rot springen. Mit 6 grünen (zuvor 8), 15 gelben (zuvor 16) und 13 roten Kriterien (zuvor 10), ist es aber noch nicht so weit.

Die kommende Woche wird extrem spannend werden, denn es hängt vieles davon ab, wie die Märkte auf die FED-Sitzung am Mittwoch Abend reagieren werden. Ich halte mich mit meiner Meinung normalerweise sehr zurück, in diesem Fall, glaube ich aber, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • sollte der Markt die FED-Entscheidung schlecht aufnehmen und daraufhin nochmals deutlich einknicken, werden wir einen weiteren, ordentlichen Rutsch nach unten sehen. Weitere 10 bis 20% Verlust könnten in den Indizes schnell erreicht werden. Das bedeutet für meine Depots ebenfalls weitere Verluste von 20 bis 40%.
  • bleiben die Märkte hingegen nach der FED-Entscheidung eher stabil, oder können sogar etwas steigen, glaube ich, die vorherigen Tiefs werden nicht mehr unterschritten.

Wie komme ich zu diesen Szenarien? Aus meiner Sicht ist beides absolut realistisch. Der Fear&Greed Index ist zwar wieder gefallen (auf 36 und damit wieder in Fear), aber hätte durchaus noch einiges an Potential nach unten. Das Put/Call-Ratio war am Freitag mit in der Spitze 1.52 allerdings schon sehr hoch, was ein Peak gewesen sein könnte. DownVolumen am Montag, 13.09. wurde mit 0.95 verzeichnet. Das könnte ebenfalls ein Peak sein, oder auch Ankündigung für weitere Verluste, wenn die grossen Adressen erst anfangen abzuladen. Die Advance/Decline Charts sind aber weiterhin eher seitwärts ausgerichtet. Ebenso ist die VIX-Terminstrukturkurve in fast sauberem Contango. Das ist erstaunlich bei so starken zwischenzeitlichen Verlusten.

Ein wenig beruhigt mich, dass die Börsen sich noch halbwegs gut ins Wochenende retten konnten am Freitag Abend.

Beeinflussen diese Szenarien meinen Handel? Nein! Ich habe keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird. Kleinere diskretionäre Entscheidungen fliessen auch in meinen eigenen Handel, aber ich versuche diese gering zu halten, denn oft liege ich mit meinen Einschätzungen auch völlig daneben und verlasse mich lieber auf klar begründbare Strategien, die einen positiven Erwartungswert haben und reproduzierbar sind auf beliebig viele Trades. Im grösseren Depot habe ich mit mittlerweile über 5.000 Trades einiges an Erfahrung sammeln können und jeder weitere Trade festigt mich in meiner Gewissheit einen positiven Erwartungswert belegen zu können.

Damit wünsche ich Dir viel Erfolg beim eigenen Trading,

4quadrat

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Über 4quadrat 221 Artikel
Börse und alles was mit Geld, Investments und Trading zu tun hat, beschäftigt den Autor "4quadrat", der hier unter diesem Pseudonym auftritt, seit inzwischen weit über 20 Jahren. Seit dem Lesen von Börsenbüchern im Teenager-Alter ist er vom Börsenfieber gepackt und hat vieles erlebt. Seine aktuelle Entwicklung stellt er hier für Sie dar.

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