Travel + Leisure Aktie: Analystenschock!

Travel + Leisure verzeichnet starkes Timeshare-Geschäft und höhere Stammkundenzahlen, kämpft jedoch mit zunehmenden Zahlungsausfällen und Schwächen im Exchange-Bereich.

Travel + Leisure Co. Aktie
Kurz & knapp:
  • Gewinnprognosen für 2026 auf 7,02 Dollar erhöht
  • Steigende Ausfallquoten bei Kreditfinanzierungen
  • Aktienrückkäufe von 70 Millionen Dollar im Quartal
  • Barclays bewertet Aktie mit Underweight-Rating

Die Travel + Leisure Co. steht unter zunehmendem Druck. Während das Unternehmen im dritten Quartal 2025 noch mit soliden Zahlen überraschen konnte, mehren sich die Warnsignale. Die Kehrseite der Medaille? Steigende Zahlungsausfälle und Zweifel, ob die Jahresprognose noch zu halten ist.

Das dritte Quartal brachte zunächst positive Überraschungen. Insbesondere das Geschäft mit Stammkunden entwickelte sich erfreulich und sorgte für unerwartet günstige Entwicklungen bei den Rückstellungen. Prompt hoben Analysten ihre Gewinnerwartungen für 2026 und 2027 an. Die Prognosen zeigen nun einen Gewinn je Aktie von 6,33 Dollar für 2025, der auf 7,02 Dollar im Jahr 2026 steigen soll.

Doch die Freude währte nicht lange. Bereits im zweiten Quartal zeichnete sich ab, dass nicht alle Geschäftsbereiche gleich stark performen. Während das Timeshare-Segment glänzte, schwächelte das Exchange-Geschäft merklich. Das Unternehmen hielt zwar an seiner Jahresprognose fest und erhöhte sogar das Volume Per Guest-Ziel auf 3,2 bis 3,25 Milliarden Dollar – deutlich über den zuvor angestrebten 3,05 bis 3,15 Milliarden Dollar. Aber reicht das aus?

Verschuldung auf dem Vormarsch

Die Problematik zeigt sich in den Details: Die Zahlungsausfälle nehmen zu, und gleichzeitig sinken die Abschlussraten bei Neukunden. Für ein Unternehmen, das stark auf die Finanzierung von Ferienwohnungen angewiesen ist, sind das besorgniserregende Signale. Steigen die Ausfallquoten weiter, drohen höhere Risikovorsorgen, die direkt auf die Profitabilität durchschlagen.

Die strategische Neuausrichtung auf Stammkunden erweist sich zwar als Lichtblick. Diese Kundengruppe verursacht niedrigere Akquisitionskosten und liefert berechenbarere Umsatzströme. Doch kann dieser positive Trend die strukturellen Schwächen im Exchange-Bereich kompensieren?

Das Verhältnis der beiden Geschäftsbereiche gibt Anlass zur Sorge. Während Timeshare boomt, kommt das Exchange-Geschäft nicht in Schwung. Diese Schieflage wirft Fragen auf: Wird Travel + Leisure künftig zu einseitig vom Timeshare-Segment abhängig? Die anhaltende Schwäche im Exchange-Bereich könnte das Wachstumspotenzial des Gesamtkonzerns begrenzen.

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Kapitaleinsatz unter Beobachtung

Immerhin zeigte sich das Management im zweiten Quartal aktiv. Eine Refinanzierung der Kreditlinie über eine Milliarde Dollar brachte bessere Konditionen und eine längere Laufzeit. Zudem schloss das Unternehmen eine 300-Millionen-Dollar-Verbriefungstransaktion zu günstigen Bedingungen ab und erneuerte eine 600-Millionen-Dollar-Fazilität für Timeshare-Forderungen.

Die Aktionäre profitierten währenddessen von Rückkäufen: Im zweiten Quartal 2025 erwarb Travel + Leisure 1,5 Millionen eigene Aktien für 70 Millionen Dollar zurück. Das reduzierte die Aktienzahl innerhalb eines Quartals um 2 Prozent und über zwölf Monate um über 6,3 Prozent. Die Quartalsdividende liegt bei 0,56 Dollar je Aktie – eine annualisierte Rendite von 3,6 Prozent.

Mit Erik Hoag kam im zweiten Quartal zudem ein neuer Finanzchef an Bord, der umfangreiche Erfahrung von FIS mitbringt. Die Marktkapitalisierung kletterte von rund 2,86 Milliarden Dollar im April 2025 auf etwa 4,5 Milliarden Dollar im Oktober.

Analysten bleiben skeptisch

Trotz dieser Entwicklung herrscht an der Wall Street keine Euphorie. Barclays bewertet die Aktie mit „Underweight“ und einem Kursziel von 63 Dollar (Stand: 23. Oktober 2025). Zuvor hatte die Bank das Kursziel im Juli bei 54 Dollar und im April sogar nur bei 39 Dollar angesetzt. JMP Securities zeigt sich optimistischer und vergab im Juli ein „Market Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 70 Dollar, hochgestuft von zuvor 60 Dollar.

Die Bewertung bleibt umstritten. Während einige Analysten die verbesserte Ertragskraft würdigen, warnen andere vor den strukturellen Risiken. Externe Faktoren wie mögliche Zölle könnten das Konsumentenverhalten zusätzlich belasten und die Nachfrage nach Ferienwohnungen dämpfen.

Die zentrale Frage lautet: Kann Travel + Leisure die positiven Trends bei Stammkunden aufrechterhalten und gleichzeitig die Probleme im Exchange-Geschäft sowie die steigenden Zahlungsausfälle in den Griff bekommen? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die erhöhten Gewinnprognosen Realität werden oder ob die Bären das letzte Wort behalten.

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Über Dr. Robert Sasse 877 Artikel

Dr. Robert Sasse: Ökonom, Unternehmer, Finanzexperte

Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom, erfahrener Unternehmer und anerkannter Experte für Finanzmärkte. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Analyse von Aktienmärkten und wirtschaftlichen Zusammenhängen verbindet er wissenschaftliche Fundierung mit unternehmerischer Praxis. Er unterstützt Anleger, die langfristigen Vermögensaufbau und finanzielle Unabhängigkeit durch fundierte Strategien anstreben.

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Dr. Sasses Laufbahn ist geprägt von akademischer Exzellenz und praktischer Marktkenntnis. Er promovierte in Wirtschaftswissenschaften und hält einen Master of Science in Marketing und Sales sowie einen Abschluss als Betriebswirt. Bereits während und nach dem Studium sammelte er in renommierten Analystenhäusern und Unternehmen tiefgreifende Erfahrungen in der Bewertung von Aktien und Fonds.

Als Gründer und Geschäftsführer der YES Investmedia GmbH ist er unternehmerisch im Bereich der Finanzpublikationen tätig. Seine Expertise umfasst die Analyse komplexer wirtschaftlicher Themen wie demographischer Wandel oder globaler Markttrends sowie deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Durch seine langjährige Tätigkeit hat er sich als Autor zahlreicher Analysen und Kommentare zu wirtschaftlichen und börsenrelevanten Themen etabliert.

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