Die Aktie von Twist Bioscience brach am 14. November 2025 um 15,74% ein – und das, obwohl das Unternehmen im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Umsatzrekord vermeldete. Der Titel fiel auf 25,19 Dollar und notiert damit gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief von 24,07 Dollar. Was steckt hinter dieser paradoxen Reaktion?
Die Zahlen wirken auf den ersten Blick solide: 99 Millionen Dollar Umsatz im vierten Quartal – ein Plus von 17% gegenüber dem Vorjahr und deutlich über den erwarteten 97,21 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr 2025 meldete Twist 376,6 Millionen Dollar Umsatz, was einem Wachstum von 20% entspricht. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 50,7%, verglichen mit 42,6% im Vorjahr.
Verlust frisst Optimismus
Doch die Anleger blickten nicht auf den Umsatz, sondern auf das Ergebnis: Mit einem Verlust von 0,45 Dollar je Aktie verfehlte Twist die Prognose von -0,41 Dollar um knapp 10%. Dieser größere Verlust offenbart: Der Weg zur Profitabilität verläuft holpriger als erhofft. Das adjustierte EBITDA lag im vierten Quartal bei minus 7,8 Millionen Dollar.
Die Reaktion der Investoren fiel umso heftiger aus, da das Unternehmen bereits im Pre-Market um 11,71% auf 26,40 Dollar abgestürzt war. Die Geduld der Anleger schwindet offenbar.
Kann KI das Ruder herumreißen?
Ein Lichtblick: Das Geschäft mit KI-gestützter Medikamentenentwicklung boomt. Im Geschäftsjahr 2025 stiegen die Bestellungen von Kunden, die an KI-Discovery-Projekten arbeiten, um über 25 Millionen Dollar gegenüber 2024. Ein einzelner Kunde erteilte sogar den größten Auftrag in der Firmengeschichte.
Twist nutzt seine proprietäre DNA-Synthese-Plattform, um Pharma- und Biotech-Unternehmen bei der beschleunigten Wirkstoff-Entwicklung zu unterstützen. Die Nachfrage ist real – die Frage ist nur: Kommt die Profitabilität schnell genug?
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EBITDA-Breakeven erst Ende 2026?
CFO Adam Laponis stellte für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2026 die EBITDA-Gewinnschwelle in Aussicht. Bis dahin soll der Umsatz auf 425 bis 435 Millionen Dollar steigen – ein Wachstum von 13 bis 15,5%. Die Bruttomarge soll auf über 52% klettern.
Für das erste Quartal 2026 rechnet Twist mit 100 bis 101 Millionen Dollar Umsatz. Allerdings wird das Wachstum durch eine Delle bei einem großen Diagnostik-Kunden gebremst, der gerade von der Forschungs- in die kommerzielle Phase übergeht. Erst ab dem zweiten Quartal soll es wieder aufwärts gehen.
NGS-Geschäft unter Druck
Das Next-Generation-Sequencing-Segment (NGS) wuchs im vierten Quartal um 16% auf 53 Millionen Dollar. Für 2026 erwartet Twist hier jedoch nur 11 bis 13,5% Wachstum – deutlich unter dem bisherigen Tempo. Erst im vierten Quartal 2026 soll NGS wieder zur 20%-Wachstumsmarke zurückkehren.
Ein Hoffnungsträger: Das neue MRD-Express-Produkt für die Krebsdiagnostik. Twist kann damit personalisierte Tumor-Panels in nur 12 Stunden herstellen – eine Revolution für die Minimal Residual Disease-Diagnostik. Allerdings trägt MRD 2026 nur 1 bis 2 Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei. Die große Rampe kommt erst 2027.
ARK Investment verkauft massiv
Erschwerend kommt hinzu: Star-Investorin Cathie Wood verkaufte am 14. November über ihre ARK ETFs Pinterest-Aktien im Wert von über 50 Millionen Dollar. Gleichzeitig kaufte sie 184.505 Twist-Aktien im Wert von 5,5 Millionen Dollar – nach Käufen in den Tagen zuvor. Das signalisiert zwar Vertrauen, doch verglichen mit den Pinterest-Verkäufen ist das ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die Twist-Aktie steht am Scheideweg: Die operative Entwicklung stimmt, die Margenstory funktioniert – aber die Profitabilität lässt auf sich warten. Anleger fordern jetzt Ergebnisse, keine Versprechungen mehr.
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