Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth steht vor einem dramatischen Umbruch: Während Wells Fargo das Kursziel um fast 50 Prozent auf 400 Dollar anhebt, zieht sich das Unternehmen gleichzeitig aus über 100 Medicare-Plänen zurück. Können die Analysten recht behalten, oder übersehen sie die strukturellen Probleme des Konzerns?
Medicare-Rückzug erschüttert das Geschäftsmodell
UnitedHealth vollzieht einen radikalen Strategiewechsel: Bis 2026 will der Konzern seine Medicare Advantage-Pläne in 109 US-Bezirken einstellen. Rund 180.000 Mitglieder sind direkt betroffen – insgesamt streicht das Unternehmen über 100 Pläne mit etwa 600.000 Versicherten.
Die Begründung von Bobby Hunter, Chef der staatlichen Programme, klingt alarmierend: „Die Kombination aus Kürzungen der staatlichen Finanzierung, steigenden Gesundheitskosten und erhöhter Inanspruchnahme hat Gegenwind geschaffen, den keine Organisation ignorieren kann.“
Besonders brisant: UnitedHealth rechnet mit einem Risiko von vier Milliarden Dollar für die Versicherungsgewinne 2026. Die staatliche Finanzierung soll um etwa 20 Prozent gegenüber 2023 sinken – ein gewaltiger Schlag für die Profitabilität.
Gewinneinbruch um 60 Prozent erwartet
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Für das dritte Quartal erwarten Analysten einen dramatischen Gewinnrückgang von 59,9 Prozent im Jahresvergleich. UnitedHealth hatte bereits seine Jahresprognose ausgesetzt, nachdem das Unternehmen zum ersten Mal seit 2008 die Gewinnerwartungen verfehlt hatte.
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Im jüngsten Quartal lag der Gewinn je Aktie mit 4,08 Dollar deutlich unter den Analystenschätzungen von 4,45 Dollar. Auch der Umsatz von 111,62 Milliarden Dollar blieb knapp hinter den Erwartungen zurück, obwohl er ein Wachstum von 12,9 Prozent bedeutete.
Wells Fargo setzt auf Turnaround
Trotz der düsteren Aussichten zeigt sich Wells Fargo optimistisch: Die Investmentbank hob das Kursziel von 267 auf 400 Dollar an und bestätigte ihr „Overweight“-Rating. Das neue Ziel liegt etwa zehn Prozent über dem aktuellen Handelsniveau – ein mutiger Schritt angesichts der operativen Herausforderungen.
Die Analysten setzen offenbar darauf, dass UnitedHealths diversifiziertes Geschäftsmodell mit Versicherungen, Apothekendiensten und der Optum-Sparte die aktuellen Probleme abfedern kann. Ob diese Einschätzung angesichts der strukturellen Herausforderungen im Medicare-Geschäft realistisch ist, wird sich zeigen.
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