UPS Aktie: Kompletter Strategiewechsel bei 71 Euro?

UPS beendet milliardenschwere Estafeta-Übernahme und setzt stattdessen auf radikale Kostensenkungen von 3,5 Milliarden Dollar. Analysten zeigen sich skeptisch angesichts schwacher Nachfrage.

UPS Aktie
Kurz & knapp:
  • Gescheiterte Akquisition des Logistikers Estafeta
  • Kosteneinsparprogramm über 3,5 Milliarden Dollar
  • Analysten stufen Aktie nach Gewinnwarnung herab
  • Quartalszahlen am 28. Oktober als entscheidender Test

Ausgerechnet am tiefsten Punkt seit Monaten schlägt UPS einen völlig neuen Weg ein. Nach dem überraschenden Aus für den milliardenschweren Mexiko-Deal fragen sich Anleger: Ist das Kapitulation oder kluge Kurskorrektur? Während die Konkurrenz FedEx mit starken Zahlen glänzt, kämpft der Logistik-Riese noch immer mit schwächelnder Nachfrage und einem radikalen Umbau des eigenen Geschäfts.

Mexiko-Deal platzt – Aktie reagiert paradox

Die Bombe platzte am Donnerstag: UPS beerdigt die geplante Übernahme des mexikanischen Logistikspezialisten Estafeta endgültig. Der ursprünglich im Juli 2024 angekündigte Deal scheiterte an nicht erfüllbaren Abschlussbedingungen – ein herber Rückschlag für die internationale Wachstumsstrategie.

Paradox: Die Aktie reagierte zunächst positiv und kletterte nachbörslich um 2,48 Prozent. Offenbar atmeten Investoren auf, dass das Unternehmen nicht noch mehr Kapital in unsichere Expansionspläne steckt.

Die Estafeta-Akquisition sollte UPS eigentlich dabei helfen, vom Nearshoring-Trend zu profitieren – also der Verlagerung von Produktionsstätten aus China nach Mexiko, näher zum US-Markt. Ohne diesen strategischen Baustein muss das Management nun neue Wege für das Mexiko-Geschäft finden.

Analyst schlägt Alarm – FedEx zeigt, wie’s geht

Der kurze Optimismus war jedoch schnell verflogen. BMO-Analyst Fadi Chamoun strich am Freitag seine Kaufempfehlung und stufte UPS von „Outperform“ auf „Market Perform“ herab. Seine Begründung: Eine Erholung der Nachfrage bleibe schwer greifbar, besonders im wichtigen B2B-Segment.

Ausgerechnet zur gleichen Zeit lieferte Erzrivale FedEx den Beweis, dass es auch anders geht. Mit überraschend starken Quartalszahlen und einer bestätigten Jahresprognose zeigte FedEx, wie man in schwierigem Umfeld punktet. Das verlieh dem gesamten Logistiksektor Auftrieb – auch UPS profitierte kurzfristig.

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3,5 Milliarden Dollar Kostenschnitt als letzter Ausweg?

Hinter den Kulissen läuft bei UPS ein radikaler Umbau. Das Unternehmen will 2025 insgesamt 3,5 Milliarden Dollar an Kosten einsparen – ein gewaltiges Programm für ein Unternehmen dieser Größe.

Besonders brisant: UPS trennt sich bewusst von weniger profitablen Amazon-Lieferungen, um Kapazitäten für margenstärkere B2B- und Healthcare-Transporte freizumachen. Eine Strategie mit Risiko – weniger Volumen muss durch höhere Margen kompensiert werden.

Die Rechnung ist bislang nicht aufgegangen: Seit Jahresbeginn hat die Aktie über 40 Prozent verloren und notiert nahe dem 52-Wochen-Tief.

Entscheidung am 28. Oktober

Ob die Strategie aufgeht, wird sich spätestens am 28. Oktober zeigen. Dann veröffentlicht UPS die Zahlen für das dritte Quartal – ein entscheidender Gradmesser für den Erfolg der Kostenkürzungen und die Nachfrageentwicklung vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Anleger fragen sich: Steht UPS vor einem Turnaround oder verwaltet das Unternehmen nur noch den eigenen Niedergang? Bei einer Dividendenrendite von über sieben Prozent könnte die Aktie zumindest für Einkommensinvestoren interessant bleiben – falls das Geschäftsmodell wieder ins Lot kommt.

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