Der texanische Energieversorger Vistra hat am 6. November 2025 seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt – und die fallen durchwachsen aus. Während das Unternehmen eigentlich als großer Profiteur des KI-bedingten Stromhungers gilt, zeigt sich nun: Der Gewinn ist massiv eingebrochen. Was steckt dahinter?
Der Nettogewinn sackte im dritten Quartal auf 652 Millionen Dollar ab – ein Minus von 1,2 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch beim Umsatz ging es deutlich bergab: Minus 21 Prozent auf knapp 5 Milliarden Dollar. Die Zahlen enttäuschen auf den ersten Blick. Doch CEO Jim Burke sieht das Quartal dennoch als Erfolg. Warum diese Diskrepanz?
Gewinnmitnahmen und Kraftwerksausfall belasten
Die Gründe für den Gewinnrückgang sind schnell identifiziert. Hauptverantwortlich waren deutlich geringere nicht realisierte Gewinne aus derivativen Positionen – ein buchhalterischer Effekt, der mit 1,7 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Hinzu kam der Ausfall des Kraftwerks Martin Lake Unit 1, der die Ergebnisse zusätzlich drückte.
Interessanter wird es beim operativen Kerngeschäft: Das bereinigte EBITDA aus den laufenden Geschäften kletterte um 143 Millionen auf 1,6 Milliarden Dollar. Hier zeigt sich die eigentliche Stärke. Höhere Energie- und Kapazitätspreise sowie erstmals verbuchte Steuergutschriften aus der Atomkraftproduktion sorgten für Rückenwind.
Aggressive Expansion im Kraftwerksgeschäft
Vistra bleibt in der Offensive. Im September kündigte das Unternehmen zwei neue Gaskraftwerke in West-Texas an – zusammen 860 Megawatt Leistung. Die Rechnung ist einfach: Die Öl- und Gasindustrie in der Permian-Region elektrifiziert ihre Anlagen, der Strombedarf explodiert.
Noch spektakulärer ist der 20-Jahres-Stromliefervertrag für das Atomkraftwerk Comanche Peak. 1.200 Megawatt gehen an einen Abnehmer mit Investment-Grade-Rating – vermutlich ein Hyperscaler aus dem Tech-Sektor. Der Deal sichert den Betrieb des Meilers bis Mitte des Jahrhunderts ab. Dazu kommt die Übernahme von sieben Gaskraftwerken von Lotus Infrastructure Partners mit insgesamt 2.600 Megawatt Kapazität im Mittleren Westen, Nordosten und Kalifornien.
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Prognose angehoben – Aktienrückkäufe gehen weiter
Für 2025 engt Vistra die Prognose für das bereinigte EBITDA auf 5,7 bis 5,9 Milliarden Dollar ein und hebt die Mitte der Spanne an. Beim freien Cashflow vor Wachstumsinvestitionen geht es sogar noch deutlicher nach oben: 3,3 bis 3,5 Milliarden Dollar werden nun erwartet.
Der Ausblick auf 2026 fällt noch optimistischer aus. Das bereinigte EBITDA soll auf 6,8 bis 7,6 Milliarden Dollar steigen – eine beachtliche Steigerung. Für 2027 stellt das Management sogar 7,4 bis 7,8 Milliarden Dollar als Mittelpunkt in Aussicht. Das zeigt: Die langfristigen Verträge mit Großabnehmern zahlen sich aus.
Der Vorstand genehmigte ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Dollar. Seit November 2021 hat Vistra bereits 5,6 Milliarden Dollar in eigene Aktien investiert und die Anzahl ausstehender Papiere um 30 Prozent reduziert. Insgesamt stehen noch 2,2 Milliarden Dollar für Rückkäufe bis Ende 2027 bereit.
98 Prozent der Produktion abgesichert
Ein entscheidender Faktor für die Planungssicherheit: Vistra hat per Ende Oktober bereits 98 Prozent der erwarteten Stromerzeugung für 2025 abgesichert. Für 2026 sind es 96 Prozent, selbst für 2027 schon 70 Prozent. Diese aggressive Absicherungsstrategie nimmt zwar Chancen auf zusätzliche Gewinne bei steigenden Strompreisen, schützt aber vor Preisverfall.
Der Energiekonzern verfügte Ende September über eine Liquidität von 3,7 Milliarden Dollar. Die finanzielle Basis für weitere Zukäufe und Kraftwerksprojekte ist also gelegt. Bleibt die Frage: Kann Vistra den KI-Boom tatsächlich in nachhaltiges Wachstum ummünzen oder war das dritte Quartal nur eine Delle auf dem Weg nach oben?
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