Ein Gewinneinbruch von 29 Prozent, ein Umsatzrückgang und ein kollabiertes operatives Ergebnis – normalerweise Gift für jede Aktie. Doch Voestalpine schaffte das Unmögliche: Der Stahlkonzern präsentierte schwache Quartalszahlen und die Anleger feierten ihn trotzdem. Was steckt hinter diesem scheinbaren Widerspruch?
Die harten Fakten des Quartalstiefs
Die Zahlen für Q1 2025/26 sprechen eine klare Sprache:
– Gewinnrückgang um 29% auf 106,3 Millionen Euro
– Umsatzverlust von 6% auf 3,90 Milliarden Euro
– EBITDA-Einbruch um 13,4% auf 361,2 Millionen Euro
– Operatives Ergebnis (EBIT) sank um 25% auf 171,5 Millionen Euro
Hauptverantwortlich für die dürre Bilanz: die anhaltende Schwächephase der europäischen Automobilindustrie, besonders in Deutschland. Als zentraler Abnehmer für Stahlprodukte trifft die Flaute im Automotive-Sektor Voestalpine direkt ins Mark.
Guidance als Rettungsanker
Doch warum stieg die Aktie trotz dieser Hiobsbotschaft? Die Antwort liegt in einer einzigen, aber entscheidenden Information: Die Unternehmensführung bestätigte die Jahresprognose unverändert. CEO Herbert Eibensteiner hält weiterhin an einem EBITDA zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro für 2025/26 fest.
Diese Weichenstellung signalisiert den Märkten: Das erste Quartal war nur ein Ausrutscher, keine Trendwende. Entweder rechnet Voestalpine mit einer baldigen Erholung der Automobilnachfrage – oder man hat interne Hebel in der Hand, um die Schwächephase zu überbrücken.
Strategischer Wandel im Hintergrund
Parallel zur operativen Herausforderung treibt der Konzern seine strategische Neuausrichtung voran. Seit Juni 2025 gilt eine neue Kapitalallokations- und Dividendenstrategie:
– Künftige Ausschüttung von 30% des Gewinns je Aktie
– Mindestdividende von 0,40 Euro je Aktie garantiert
Gleichzeitig läuft die Reorganisation des deutschen Automotive-Geschäfts weiter, die bereits im Oktober 2024 eingeleitet wurde und mit Einmalkosten von 30 Millionen Euro zu Buche schlug.
Kann die Erholung gelingen?
Die große Frage für Anleger: Ist der Optimismus des Managements berechtigt? Die kommenden Quartalszahlen am 12. November 2025 (Q2) und 11. Februar 2026 (Q3) werden den Beweis liefern müssen. Sollte die Automobilindustrie länger schwächeln als erwartet, könnte die bestätigte Prognose schnell unter Druck geraten.
Aktuell notiert die Voestalpine-Aktie bei 28,12 Euro – nur knapp 1,4 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch und satte 64 Prozent über dem Jahrestief. Die jüngste Performance zeigt eindrucksvolle 19 Prozent Gewinn in 30 Tagen und über 54 Prozent seit Jahresbeginn.
Die Märkte haben ihr Urteil gefällt: Sie glauben an die Comeback-Story des Stahlkonzerns. Jetzt muss Voestalpine liefern.
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