Das erneute Wochenminus im DAX ist deutlich zu sehen und hat den Oktoberstart rot eingefärbt. Zumindest zum Wochenende hin konnten die Verluste etwas eingedämmt werden und zeitgleich bei DAX und Dow die runden Marken zurückerobert. Wie wirkt sich dies auf das große Chartbild aus?
Reversal-Woche nach neuen Verlaufstiefs
Mit 12.012 Punkten hat der XETRA-DAX am Ende der Woche gerade so über seiner runden Marke schließen können. Doch so tief begann die Woche nicht. Das September-Ende sah noch sehr optimistisch aus und notierte nur knapp unter dem Vormonatshoch bei 12.440 Punkten. Ein Anstieg auf dieses Hoch erfolgte noch einmal zum Oktoberstart und wenig später gaben am Dienstag die Bullen das Zepter aus der Hand und überließen den Bären das Parkett.
Rückblickend stellte sich dieser Widerstand als zu stark heraus. Er hielt im größeren Chartbild dreimal und zog danach entsprechende Ernüchterung nach sich, wie man am Dienstagabend feststellte:
Mit dem alten GAP-Bereich war der Verkaufsdruck jedoch nicht beendet. Negative Daten aus den USA gaben Anlass zur Sorge und warfen die Indizes weiter zurück. Denn der US-Einkaufsmanager-Index rutschte auf einen historisch niedrigen Wert ab und zeigt damit an, dass sich die US-Konjunktur so instabil wie zuletzt im Juni 2009 präsentiert. Erschreckend war hierbei, dass selbst eine Vielzahl an Ökonomen nicht damit gerechnet hatten. Entsprechend volatil ging es nach der Veröffentlichung an der Wall Street zu.
Hier stach der Dow Jones besonders hervor, da er an der 27.000er-Marke immer wieder Anlauf nahm und diese letztlich doch nicht überwinden konnte. Auch hier folgte Ernüchterung und zur Wochenmitte mit der Veröffentlichung des ISM-Index ein größeres Verkaufssignal, was im Stundenchart wie folgt aussah:
Dies führte den Dow Jones bis unter 25.800 Punkte am Donnerstag. Von diesem Niveau startete jedoch ein eindrucksvolles Reversal. Im Zuge der US-Arbeitsmarktdaten konnte der Leitindex der Wall Street zumindest auf 26.550 Punkte zurückkehren und sich damit von den Tiefständen der Woche merklich erholen:
Dies motivierte auch den DAX zum Wochenausklang. Er hatte ebenfalls vorab mit einem starken Abwärtstrend zu kämpfen und dabei die 12.000er-Marke unterschritten. Sie konnte ganz knapp zum XETRA-Ende am Freitag wieder angelaufen werden, nachdem der Abwärtstrend entsprechend gebrochen war:
Was kann man hieraus für die neue Handelswoche ableiten?
Ausblick auf die neue Börsenwoche
Das große Chartbild hat sich entsprechend nach dem erneuten Test der 12.495 verdunkelt. Im Tief ist der Index auf eine große Unterstützung bei 11.840 Punkten zugelaufen und hat kurz davor abgebremst.
Beide Marken sind im Stundenchart entsprechend als erste Orientierung verankert:
Mit der Erholung am Freitag wurde die 12.000 angelaufen und konnte auch erreicht werden. Dieser Widerstand ist somit nah am Marktverlauf zu beachten:
Im Rahmen dieser Bewegung kann ein Aufwärtstrend eingezeichnet werden, der für die neue Woche eine erste Unterstützung darstellt:
Handeln werde ich dies mit dem Metatrader und JFD Brokers.
Da wir nachbörslich bei den DAX-Indikationen bereits über 12.000 Punkten standen und die Wall Street nahe der Tageshochs geschlossen hatte, kann man hier auf eine Fortsetzung der Erholung spekulieren. Sie würde bis 12.060 Punkten und dann ggf. bis 12.120/40 sogar reichen können:
Erst wieder unter 11.920 sehe ich basierend auf diesen Chartbildern Potenzial für weitere schnelle Abgaben. Dann wären mein Ziel aus dem „big picture“ die 11.840 Punkte.
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Maßgeblich dafür wird natürlich wieder der Handelsstreit zwischen den USA und China sein, zu dem sich Donald Trump am Freitagabend recht zuversichtlich geäußert hatte. Immerhin bittet der US-Präsident nach Berichten aus dem Spiegel das Land China um Hilfe bei seinen politischen Problemen. Ermittlungen sollen hier weitere Mutmaßungen aufdecken bzw. untermauern. Ob er dafür im Gegenzug Eingeständnisse im Handelskrieg eingeht, ist jedoch reine Spekulation.
Termine für die KW41 an der Börse
Am Montag startet um 8.00 Uhr die Deutsche Bundesbank mit der Veröffentlichung der Werkaufträge. Sie sind ein Indikator der Lieferungen und Inventare sowie den nicht erfüllten Auftragsbestand der Deutschen Industrie. Um 19.00 Uhr wird dann der US-Notenbank-Chef Powell eine Rede halten.
Dienstag 8.00 Uhr schauen wir auf die deutsche Industrieproduktion und deren Entwicklung. 14.30 Uhr werden die US-Erzeugerpreise veröffentlicht und 20.30 Uhr spricht erneut Jerome Powell, wie auch noch einmal am Mittwoch um 17.00 Uhr.
Hauptaugenmerk am Mittwoch wird jedoch das US-Notenbankprotokoll der letzten Sitzung FOMC um 20.00 Uhr sein.
Die meisten Daten im Wirtschaftskalender sind am Donnerstag verzeichnet. Nach der Deutschen Handelsbilanz um 8.00 Uhr und den EZB-Accounts 13.30 Uhr stehen 14.30 Uhr eine ganze Bandbreite an US-Daten an.
Verbraucherpreise, deren Index und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützungen können hier, ähnlich wie vergangenen Freitag, dem Markt große Impulse geben und die Kurse entsprechend in eine Richtung schieben.
Den Blick auf die Verbraucher in Deutschland gibt es dann am Freitag um 8.00 Uhr vor dem Wochenabschluss mit dem Uni Michigan Verbrauchervertrauen aus den USA um 16.00 Uhr.
Eine Menge Daten zur Bewertung der Wirtschaft, die hier erwartet werden und entsprechende Reaktionen an der Börse auslösen können. Behalten Sie diese Termine und erarbeitete Marken im Blick und kommen Sie gut in die neue Börsenwoche.
Viel Erfolg wünscht Ihnen hierbei Andreas Mueller (Bernecker1977)
Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
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