Die Volkswagen-Aktie legte am Mittwoch im XETRA-Handel um knapp ein Prozent auf 102,20 Euro zu. Das könnte mit der entspannteren Stimmung in Wolfsburg zusammenhängen, wo heute die erste größere Betriebsversammlung nach dem harten Sanierungskampf des vergangenen Jahres stattfindet.
Vor einem Jahr eine andere Welt: Damals, im Dezember 2024, wurde Konzernchef Oliver Blume während der heißen Warnstreikphase von der Belegschaft ausgebuht. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Heute spricht Blume gemeinsam mit Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies zur Belegschaft – und die Tonlage dürfte eine völlig andere sein.
Schmerzhafter Kompromiss besiegelt
Ende Dezember 2024 einigten sich Konzern und Gewerkschaft nach zähem Ringen auf ein drastisches Sanierungsprogramm: 35.000 Arbeitsplätze fallen in Deutschland bis 2030 weg. Im Gegenzug wurde die Beschäftigungssicherung wieder aktiviert und bis 2030 verlängert. Ein bitterer Deal für beide Seiten, aber offenbar tragfähig genug, dass Blume und Cavallo beim Festakt zu 80 Jahren Mitbestimmung vor wenigen Tagen demonstrativ die Zusammenarbeit als Erfolgsmodell würdigten.
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Das Land Niedersachsen sitzt mit 20 Prozent Anteil im Aufsichtsrat und hat vitales Interesse am VW-Kurs. Ministerpräsident Lies wird heute wohl versuchen, zwischen sozialpolitischer Verantwortung und wirtschaftlicher Notwendigkeit zu balancieren.
Branchenstimmung im Keller
Doch während in Wolfsburg vorsichtiger Optimismus herrscht, zeigt das Gesamtbild der deutschen Autoindustrie eine andere Realität. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Branche sackte im November auf minus 20,0 Punkte ab – nach minus 13,4 im Oktober. Besonders alarmierend: Die Geschäftserwartungen stürzten von minus 4,6 auf minus 23 Punkte.
„Dieses Auf und Ab spiegelt die sehr hohe und steigende wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland und weltweit wider“, erklärt Ifo-Expertin Anita Wölfl. Die Unternehmen bewerten zwar ihre aktuelle Lage etwas besser, blicken aber mit wachsendem Pessimismus in die Zukunft. Von Januar bis Oktober wurden 2,5 Prozent weniger Neuwagen zugelassen als im Vorjahreszeitraum.
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E-Auto-Hoffnung durch neue Förderung?
Einen Lichtblick könnte das Elektrosegment bringen. Der Verband VDIK rechnet für 2025 mit etwa 570.000 neuen E-Autos – über 50 Prozent mehr als 2024. Für 2026 prognostiziert der Verband sogar 740.000 Neuzulassungen, fast 30 Prozent mehr und ein Viertel aller Neuzulassungen.
Die Voraussetzung: Die von der Koalition beschlossene neue Kaufprämie muss rückwirkend zum Jahresanfang 2026 starten. Geplant sind 3.000 Euro Basisförderung für Haushalte mit bis zu 80.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen, plus 5.000 Euro pro Kind. Zusätzlich soll es 500 Euro mehr für die ersten beiden Kinder geben.
Das dürfte spannend werden: Kann die neue Förderung den Absatzeinbruch von 2024 wettmachen, der nach der abrupten Abschaffung der alten Kaufprämie einsetzte? Volkswagen als größter deutscher Autobauer würde davon massiv profitieren.
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