Deutschlands größter Immobilienkonzern steht vor einem radikalen Neuanfang. Nach drei Verlustjahren in Folge und einem beispiellosen Führungswechsel setzt Vonovia alles auf eine Karte: Mit einem neuen CEO an der Spitze und einer Milliarden-Wachstumsoffensive will der Wohnungsriese die Immobilienkrise hinter sich lassen. Doch kann dieser gewagte Plan wirklich funktionieren?
Führungsrevolution: Vodafone-Manager übernimmt das Steuer
Der Paukenschlag kam im Mai: Luka Mucic, bisher Finanzchef bei Vodafone, wird neuer Vorstandschef der Vonovia SE. Nach zwölf Jahren verabschiedet sich Rolf Buch vom Chefposten des Konzerns, den er maßgeblich zu seiner heutigen Größe geformt hatte.
Der Zeitpunkt ist brisant. Vonovia meldete 2024 den dritten Verlust in Serie – diesmal 962 Millionen Euro. Zwar eine deutliche Verbesserung zu den katastrophalen 6,76 Milliarden Euro des Vorjahres, aber ein klares Signal: Der Aufsichtsrat will einen kompletten Neustart.
Versteckte Stärke: Die operativen Zahlen überraschen
Jenseits der Verlustmeldungen offenbart sich ein anderes Bild. Das bereinigte EBITDA kletterte 2024 um 1,6 Prozent auf 2,63 Milliarden Euro. Noch bemerkenswerter: Die Leerstandsquote liegt bei nur 2,0 Prozent – ein Traumwert in der aktuellen Marktlage.
Die Mieteinnahmen wuchsen organisch um solide 3,8 Prozent, die durchschnittliche Monatsmiete stieg auf 7,81 Euro pro Quadratmeter. Für viele Konkurrenten wären das beneidenswerte Zahlen.
Apollo-Deal: Milliardenschwere Rückendeckung aus den USA
- US-Finanzgigant Apollo erwirbt 20 Prozent der Deutsche Wohnen für eine Milliarde Euro
- Expertise-Austausch zwischen Vonovia und Apollo im Immobilienbereich
- Vollendung der Deutsche Wohnen-Integration durch Beherrschungsvertrag
Die Partnerschaft mit Apollo Global Management könnte zum Gamechanger werden. Der Deal bringt nicht nur frisches Kapital, sondern auch Know-how aus dem US-Immobilienmarkt nach Deutschland.
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Finanzspritze: Drei Milliarden Euro für den Neustart
Im Juli folgte der nächste strategische Coup: Vonovia refinanzierte drei Milliarden Euro mit fünfjähriger Laufzeit plus Verlängerungsoptionen. Die Commerzbank koordinierte die Finanzierung, die dem Konzern den nötigen Spielraum für die geplante Expansion verschafft.
Besonders bemerkenswert: Fitch vergab erstmals ein Investment-Grade-Rating (BBB+) und würdigte dabei die Stabilität des deutschen Wohnungsmarkts.
Wachstumsoffensive: 30 Prozent mehr EBITDA bis 2028
Die neue Führung plant groß. Bis 2028 soll das bereinigte EBITDA um rund 30 Prozent auf 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro klettern. Der Schlüssel dazu:
- Verdopplung der jährlichen Investitionen auf bis zu zwei Milliarden Euro
- 1,2 Milliarden Euro allein 2025 für Neubau und Modernisierung
- Ausbau von Zusatzgeschäften wie Photovoltaik und Wärmepumpen
- Digitale Services über die „My Vonovia“-App
Vertrauen in die Zukunft: Dividende steigt kräftig
Das stärkste Signal für den Optimismus des Managements: Die Dividende soll auf 1,22 Euro je Aktie klettern – nach mageren 0,90 Euro in den Vorjahren. Eine mutige Ansage angesichts der vergangenen Verlustjahre.
Analysten teilen das Vertrauen größtenteils. Von 25 beobachtenden Instituten empfehlen 76 Prozent die Aktie zum Kauf, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 35 Euro.
Die Quartalszahlen am 5. November werden zeigen, ob Vonovia tatsächlich die Trendwende geschafft hat oder ob der Neustart nur eine teure Wette auf die Zukunft bleibt.
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