Vonovia Aktie: Zurück in der Erfolgsspur

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern verzeichnet nach drei Krisenjahren wieder dynamisches Wachstum mit 6,4 Prozent EBITDA-Steigerung und operativem Cashflow-Plus von 27,4 Prozent.

Vonovia Aktie
Kurz & knapp:
  • Bereinigtes EBITDA steigt auf 2,11 Milliarden Euro
  • Operating Free Cash-Flow wächst um 27,4 Prozent
  • Konzern erzielt 3,4 Milliarden Euro Gewinn
  • Investitionsvolumen erhöht sich um 29 Prozent

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern meldet sich eindrucksvoll zurück. Nach drei Jahren Krise verzeichnet Vonovia in den ersten neun Monaten 2025 wieder das dynamische Wachstum aus der Vor-Krisen-Zeit. Das bereinigte EBITDA kletterte um 6,4 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro – alle wesentlichen Kennzahlen zeigen nach oben.

Besonders bemerkenswert: Der Operating Free Cash-Flow schoss um satte 27,4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro in die Höhe. Diese Kennziffer verschafft dem Konzern erheblichen finanziellen Spielraum für Investitionen und Dividenden. Unter dem Strich erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 3,4 Milliarden Euro – nach einem Verlust von 592 Millionen Euro im Vorjahr.

Mieteinnahmen treiben das Geschäft

Die Vermietung bleibt der Kern des Erfolgs. Die durchschnittliche Monatsmiete stieg auf 8,28 Euro pro Quadratmeter, ein Plus von 4,3 Prozent. In Deutschland liegt sie bei 8,11 Euro. Der Leerstand verharrt mit 2,2 Prozent auf Vollvermietungsniveau – ein Luxusproblem in Zeiten akuter Wohnungsknappheit in den Ballungsräumen.

Das bereinigte EBITDA im Kerngeschäft Vermietung wuchs um 2,5 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Beachtlich: Dies geschah trotz eines um rund 9.000 Wohnungen kleineren Bestands und höherer Instandhaltungsaufwendungen. Die EBITDA-Marge hat sich seit 2013 von 61 auf 80 Prozent gesteigert.

Investitionsoffensive läuft

Zwischen Januar und September 2025 investierte Vonovia insgesamt 1,36 Milliarden Euro in Bestand und Neubau – ein Anstieg um 29 Prozent. In die Instandhaltung flossen 565 Millionen Euro, in Modernisierungen 591 Millionen Euro. Der Neubau verschlang 201 Millionen Euro.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 1.555 Wohnungen wurden fertiggestellt, 1.600 neue Bauprojekte gestartet. Die CO2-Intensität des deutschen Portfolios sank erneut um 1,3 Prozent auf 30,7 kg CO2e pro Quadratmeter. Das Klimaziel eines CO2-neutralen Bestands bis 2045 rückt näher.

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Wachstumsstrategie zeigt Wirkung

Die Non-Rental-Segmente entwickeln sich zunehmend zum zweiten Standbein. Sie steuerten 267,7 Millionen Euro zum Gesamt-EBITDA bei – ein Anteil von rund 13 Prozent. Im Vorjahr waren es nur 9 Prozent. Das Segment Recurring Sales legte deutlich zu, befeuert durch erfolgreiche Verkäufe mit einem Verkehrswert-Step-up von 31,2 Prozent.

Im Bereich Development sprang das Ergebnis auf 61 Millionen Euro. Vonovia hat im Drittmarkt das erste „Manage to Green“-Projekt mit 134 Wohnungen erworben – eine neue Wachstumsstrategie, bei der Objekte für den energetischen Wiederverkauf saniert werden.

Ausblick: Momentum hält an

Für 2025 bestätigt der Konzern die bereits im Sommer angehobenen Ziele: Das bereinigte EBITDA soll rund 2,8 Milliarden Euro erreichen, ein Plus von circa 175 Millionen Euro. Der bereinigte Vorsteuergewinn wird bei etwa 1,9 Milliarden Euro erwartet.

Noch interessanter ist der Ausblick auf 2026. Das bereinigte EBITDA soll auf 2,95 bis 3,05 Milliarden Euro klettern – ein weiterer Anstieg um rund 200 Millionen Euro. Der bereinigte Vorsteuergewinn wird zwischen 1,9 und 2,0 Milliarden Euro veranschlagt.

Die Verschuldung liegt mit einer LTV-Quote von 45,7 Prozent nahe am Zielkorridor. Zwischen Januar und September begab das Unternehmen Anleihen in Höhe von 2,71 Milliarden Euro zu einem durchschnittlichen Zins von nur 1,93 Prozent. Die Ratings aller vier namhaften Agenturen bleiben stabil.

Führungswechsel zum Jahresende

Zum Jahresende endet die Ära von Rolf Buch, der den Konzern seit 2013 führte und an die Börse brachte. Sein Nachfolger wird Luka Mucic, derzeit Finanzchef bei Vodafone und ehemaliger SAP-Manager. Buch hinterlässt einen Konzern in deutlich besserer Verfassung als noch vor zwei Jahren – und mit klarem Wachstumspfad für die kommenden Jahre.

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Über Felix Baarz 970 Artikel
Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.