Mit rund 2,8 Prozent Wochengewinn hat sich der Aktienmarkt in der vergangenen Woche ein wenig von seinen Kursverlusten erholen können. Von einer Wende am Aktienmarkt zu sprechen ist sicherlich zu früh, doch könnte diese zumindest eingeleitet sein. Welche Marken sind hierfür in der neuen Handelswoche maßgeblich?
Alte Kursmarken im DAX wieder aktuell
Die Panik der letzten Oktoberwochen wich zum Monatswechsel einer Hoffnung auf Bodenbildung bei einigen Marktakteuren. Unser DAX macht kurz vor der 11.000er-Marke erst einmal Halt und setzte in der vergangenen Woche zu einer sehr starken Erholung an. Damit wurde eine starke Gegenbewegung von knapp drei Prozent eingeleitet, die in der Spitze sogar von Montag 11.218 im XETRA-Handel bis Donnerstag 11.689 rund 470 Punkte betrug.
Im Chartbild der Vorwoche hatte ich diese Möglichkeit kurz skizziert:
Damit ist der Index in Richtung seiner Abwärtstrendlinie zurückgekehrt, hat diese aber noch lange nicht erreicht. Im aktualisierten Chartbild sieht man diesen Abstand noch einmal:
Wir schlossen über der für mich wichtigen Kursmarke von 11.500 Punkten, die uns bereits vor zwei Wochen beschäftigte und die ich nun wieder für sehr relevant halte. Siehe dieses nun zwei Wochen alte Chartbild:
Kann der ehemalige Boden hier als kleine Unterstützung in der KW45 herhalten? Zunächst schauen wir noch einmal auf die Aktienmärkte der USA.
Gegenbewegung der Wall Street
In den USA sah man eine stärkere Erholung. So legte der Dow Jones noch zum Oktoberende eine rund 1.000 Punkte-Erholungsrallye auf das „Parkett“:
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Mehrere GAP’s in Folge auf der Oberseite zeugten von einem Kauf- bzw. Eindeckungsdruck am Markt. Erst nach den Apple-Quartalszahlen entwich dieser wieder etwas, denn Analysten hatten mit noch mehr Gewinn gerechnet. Oder wie die Wirtschaftswoche schrieb: „Die Arroganz holt Apple ein“. Am Folgetag gab es einen Rückschlag für die Aktie, welche seit zwei Jahren nicht gesehen wurde. Dennoch erholte sich der Technologie-Index Nasdaq um rund 50 Prozent vom Tief.
DAX-Marken für die KW45
Betrachtet man die Aufwärtsbewegung der vergangenen Woche im Detail näher, ist im Stundenchart ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Diesen kann man an folgender Trendlinie festmachen:
In Kombination mit der gezeigten Marke von 11.500 Punkten halte ich dies für einen spannenden Short-Trigger:
Sollte der DAX somit unter 11.500 fallen, wären erste Abgaben bis 11.400 und mit entsprechendem Momentum auch bis 11.260 Punkten in meinem Fokus.
Ein Verweilen über der 11.500 ist erst einmal bullish zu werten und könnte mit entsprechender Unterstützung der Wall Street für ein erneutes Anlaufen der 11.689, dem Hoch der Vorwoche, sprechen. Damit kämen wir dem Abwärtstrend aus dem eingangs dargestellten Tageschart wieder nahe und müssten erneut abwägen, ob die Marktteilnehmer übergeordnet das Thema Jahresendrallye angehen möchten. Diese ist noch nicht vom Tisch und vielleicht nur zeitlich verzögert, wie der Herbst vor der Haustür.
Punkte auf der Agenda für die KW45
An Terminen aus dem Wirtschaftskalender sollte der Blick in der kommenden Woche auf die Notenbanken und die US-Wahlen fixiert sein. Am Montag tagt die Bank of Japan und am Donnerstag die US-Notenbank FED. Hier werden gerade nach den neusten Arbeitsmarktdaten Implikationen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung erwartet. Jüngst waren diese als sehr robust mit 205.000 neuen Stellen im Oktober (laut n-tv) vermeldet worden. Dies strahlt eventuell auch auf die bevorstehenden Wahlen ab, bei denen die Republikaner von Präsident Trump um ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus fürchten. Es könnte, wie die Präsidentenwahl damals, ein sehr knappes Ergebnis werden. Von daher sollten auch die Börsen entsprechend volatil darauf reagieren – im Vorfeld und kurz danach. Achten Sie daher vor allem am Dienstag auf dieses Thema in der Berichterstattung.
Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
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