Der Halbleiter-Spezialist Wolfspeed hat Ende September seine Sanierung in Eigenregie erfolgreich abgeschlossen und sich aus dem Chapter-11-Verfahren befreit. Doch der Preis war brutal: Altaktionäre verloren praktisch alles, während die Gläubiger das Ruder übernahmen. Was bedeutet das für die Zukunft des Silicon-Carbide-Pioniers?
70 Prozent Schulden weg – aber zu welchem Preis?
Die Restrukturierung war radikal und effektiv zugleich. Wolfspeed reduzierte die Gesamtschulden um etwa 70 Prozent – das entspricht rund 4,6 Milliarden Dollar weniger Verbindlichkeiten. Die Laufzeiten der verbleibenden Schulden wurden bis 2030 gestreckt, während die jährlichen Zinskosten um etwa 60 Prozent sinken sollen.
Doch der Schock für die Aktionäre war verheerend: Sämtliche bestehende Stammaktien wurden vollständig gelöscht. Im Gegenzug erhielten die früheren Anteilseigner nur einen winzigen Bruchteil der neuen Aktien – etwa eine neue Aktie für 120 alte Papiere. Das Umtauschverhältnis lag bei brutal niedrigen 0,008352 je stornierter Aktie.
Den Löwenanteil der neuen Anteile sicherten sich die ehemaligen Gläubiger. Am 29. September wurde der Handel mit den alten Aktien ausgesetzt, die Streichung von der NYSE folgt am 10. Oktober.
Silicon-Carbide: Technologie der Zukunft sucht neuen Anlauf
Trotz des finanziellen Desasters bleibt Wolfspeed technologisch am Puls der Zeit. Das Unternehmen produziert Silicon-Carbide- und Gallium-Nitride-Halbleiter – Schlüsselkomponenten für Elektrofahrzeuge, 5G-Technologie, erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Wolfspeed?
CEO Robert Feurle zeigt sich optimistisch: „Wolfspeed hat eine neue Ära eingeleitet.“ Die verbesserte Finanzstruktur soll dem Konzern helfen, die wachsende Nachfrage in den Kernmärkten zu bedienen. Fünf neue erfahrene Direktoren verstärken den Vorstand.
Der Blick nach vorn: Alles steht auf Anfang
Mit der kürzlich gestarteten Kommerzialisierung des 200mm-Silicon-Carbide-Portfolios und dem Hochlauf der neuen Produktionsstätten setzt Wolfspeed auf Skalierung. Das John Palmour Manufacturing Center in North Carolina soll dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Der nächste Härtetest kommt Anfang November mit dem ersten Quartalsbericht der reorganisierten Gesellschaft. Dann zeigt sich, ob die drastische Rosskur den gewünschten Erfolg bringt – oder ob weitere Turbulenzen folgen.
Wolfspeed-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Wolfspeed-Analyse vom 5. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Wolfspeed-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Wolfspeed-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Wolfspeed: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...