Wolfspeed vollendet heute den Wechsel seines Unternehmenssitzes nach Delaware – der letzte Schritt vor dem geplanten Ausstieg aus dem Chapter-11-Verfahren in den kommenden Wochen. Diese entscheidende juristische Maßnahme markiert den Höhepunkt des Restrukturierungsprozesses des Halbleiterherstellers.
Rettungsplan kurz vor dem Ziel
Am 8. September bestätigte das US-Bankruptcy Court den Restrukturierungsplan, der Wolfspeeds Schuldenlast um satte 70% reduziert – von 6,5 Milliarden auf nur noch 2 Milliarden Dollar. Die dramatische Entschuldung soll die jährlichen Zinszahlungen um 60% senken und das Unternehmen für eine „finanziell stärkere Zukunft“ positionieren.
Der Wechsel nach Delaware ist dabei mehr als nur Formsache: Der Bundesstaat bietet deutlich günstigere rechtliche Rahmenbedingungen für Restrukturierungen und künftige Kapitalmaßnahmen. Für institutionelle Investoren und strategische Partner wird Wolfspeed damit deutlich attraktiver.
Aktionäre bluten aus
Die Bilanz für Anleger ist verheerend: Die Aktie notiert bei nur noch 1,49 Dollar – ein Absturz von über 95% vom 52-Wochen-Hoch bei 30,86 Dollar. Die extreme Volatilität spiegelt die Unsicherheit wider, die den Restrukturierungsprozess begleitet.
Noch schlimmer für bestehende Aktionäre: Der Schuldenschnitt geht mit massiver Verwässerung einher. Gläubiger erhalten den Großteil des Aktienkapitals der neu strukturierten Gesellschaft, während Altaktionäre nur noch einen Bruchteil ihrer Anteile behalten.
- Schuldenreduktion: 70% (6,5 Mrd. → 2,0 Mrd. USD)
- Zinsersparnis: 60% jährlich
- Kursverlust: Über 95% vom Allzeithoch
- Aktuelle Notierung: 1,49 USD
Kann die Rettung gelingen?
Trotz der radikalen Finanzkosmetik bleiben fundamentale Herausforderungen: Wolfspeed verbrennt weiterhin Cash und hat in seinem Kerngeschäft mit Siliziumkarbid-Halbleitern noch keine konsistente Profitabilität erreicht.
Doch die Timing könnte kaum besser sein: Die Nachfrage nach Siliziumkarbid-Chips für Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien boomt. Die im September eingeführte 200mm-Wafer-Technologie könnte Wolfspeed einen technologischen Vorsprung sichern – wenn das Unternehmen sie konsequent nutzt.
Der Delaware-Wechsel öffnet zudem Türen für strategische Partnerschaften oder Übernahmeangebote. Mit bereinigter Bilanz wird Wolfspeed plötzlich interessant für größere Halbleiterkonzerne, die im Wachstumsmarkt für Wide-Bandgap-Halbleiter Fuß fassen wollen.
Die Analystenmeinungen bleiben gespalten: Das durchschnittliche Kursziel von 3,75 Dollar verspricht zwar theoretisch enormes Aufwärtspotenzial – doch die Umsetzung des Rettungsplans muss erst beweisen, dass aus dem Sanierungsfall wieder ein profitables Unternehmen werden kann.
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