Gleich drei Top-Manager von ZipRecruiter haben innerhalb weniger Tage Aktien abgestoßen – und das zu Preisen deutlich über dem aktuellen Kurs. Der Titel notiert bei nur noch 3,87 Dollar, nachdem er in den vergangenen sieben Tagen um 8,29 Prozent eingebrochen ist. Auf Jahressicht summiert sich das Minus bereits auf drastische 57,7 Prozent. Die Bären haben das Kommando übernommen.
Am 18. November 2025 verkaufte Amy Garefis, Executive Vice President und Chief People Officer, 2.847 Aktien zu durchschnittlich 3,99 Dollar. Einen Tag später folgte Ryan T. Sakamoto, Chef-Jurist des Unternehmens, mit einem Verkauf von 2.441 Papieren zu 4,10 Dollar. Boris F. Shimanosky, als Chief Technology Officer verantwortlich für die technische Ausrichtung, trennte sich am 20. November von 7.330 Aktien zu durchschnittlich 4,00 Dollar. Insgesamt flossen damit rund 50.000 Dollar in die Taschen der Führungskräfte.
Vorausgeplant oder Flucht?
Alle drei Transaktionen erfolgten über automatisierte Handelspläne nach Regel 10b5-1. Sakamoto hatte seinen Plan bereits am 11. September 2024 aufgesetzt, Garefis einen Tag zuvor am 10. September. Shimanosky hingegen aktivierte seinen Plan erst am 10. Dezember 2024 – deutlich später als seine Kollegen. Trotz der Verkäufe halten die Manager weiterhin substanzielle Beteiligungen: Shimanosky besitzt 325.980 Aktien, Garefis 208.754 und Sakamoto 115.815 direkt sowie weitere 77.700 über einen Trust.
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Die Verkäufe erfolgten zu Preisen zwischen 3,88 und 4,22 Dollar – deutlich über dem aktuellen Niveau. Doch was bedeutet das für Anleger, die längst unter Wasser stehen?
Zahlen besser als der Markt – Kurs trotzdem im Keller
Im dritten Quartal 2025 erzielte ZipRecruiter Erlöse von 115 Millionen Dollar und übertraf damit die Erwartungen von 113,86 Millionen Dollar. Auch das bereinigte EBITDA lag am oberen Ende der Guidance. Goldman Sachs hob daraufhin das Kursziel von 5,00 auf 5,50 Dollar an – Rating bleibt aber „Neutral“. Trotz der ordentlichen Zahlen bleibt der Arbeitsmarkt das große Problem. Die Bruttomarge liegt bei beeindruckenden 89,37 Prozent, doch das Unternehmen schreibt weiterhin Verluste.
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Parallel zu den Insider-Verkäufen kaufte ZipRecruiter im Rahmen seines Rückkaufprogramms 1,75 Millionen eigene Aktien von Institutional Venture Partners zu 4,57 Dollar je Stück zurück. IVP hält nach der Transaktion noch über 5 Millionen Anteile, was rund 7 Prozent der ausstehenden Aktien entspricht.
Mit einer Current Ratio von 5,97 verfügt das Unternehmen über ausreichend Liquidität. Die Marktkapitalisierung ist jedoch auf nur noch 331 Millionen Dollar geschrumpft. Analysten erwarten für das laufende Jahr erstmals wieder schwarze Zahlen – doch der Markt scheint skeptisch zu bleiben.
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