Die gestrige 10Y Treasury Notes Auktion zeigt Wirkung. Doch leider nicht als ein Entspannungssignal, sondern als Brandbeschleuniger. Die Anleihekurse sind erneut auf breiter Front unter Druck geraten. Die Investment Grade Corporate Bonds erreichten schon gestern ein neues Tief. Die Erholung der High Yields kam zum stoppen und die Staatsanleihen tendieren auch nach unten. Wie verlief also die Auktion und was sagen die Zahlen?
Ergebnisse der 10Y Treasury Notes Auktion
Während im Januar noch ein Coupon von 2,25% aufgerufen wurde und die Bid to Cover Ratio bei 2,69 lag, sieht das jetzige Bild dramatisch anders aus. Der aufgerufene Coupon liegt jetzt bei 2,75%, das High Yield bei 2,811%, Low Yield erreichte 2,66% und der Median liegt auf dem Coupon. Die B/C Ratio sank bei der gestrigen Auktion auf 2,34 herab.
Um die Entwicklung der Anleihe Auktionen besser Einschätzen zu können, hab ich die Daten der vergangenen 14 Monate aufgearbeitet.
Seit September 2017 haben die High Yield Gebote und auch der Median der verlangten Zinsen zugelegt. Diesem Anstieg ist jetzt der Coupon gefolgt und damit innerhalb eines Monats um mehr als 20% angehoben worden. Parallel dazu ist die B/C Ratio abgestürzt, damit hat jedenfalls das Interesse an dieser Auktion dramatisch abgenommen. Die kommenden Auktionen werden es zeigen, ob es nur ein kurzfristiger Ausschlag war oder sich ein Trend etablieren wird.
Die Ergebnisse der 10Y Treasury Notes Auktion haben jedenfalls Spuren in den Charts hinterlassen.
Spuren der Auktion in den Charts
Die Unternehmensanleihen gingen erneut in einem Sturzflug über und auch die T Bonds kämpfen mit den letzten Tiefs. Das ist eine Entwicklung, die nicht förderlich ist für einen weiteren Anstieg in den Aktienmärkten.
Auch die Volatilität hält sich auf einem recht hohen Niveau und es sieht so aus, als wollten hier die letzten Hochs nochmals getestet werden. Sollten die Anleihen unter ihre letzten Tiefs fallen und schließen, besteht die reelle Gefahr, dass auch die Indizes erneut ihre Tiefs testen.
Wenn die Tiefs in den Indizes nochmals unterschritten werden droht enormes Ungemach. Darauf deuten die Mittelabflüsse der letzten Tage hin.
Mittelabflüsse des SPDR S&P500 ETF im historischen Kontext
Seit Anfang Februar sind über 17 Milliarden USD aus dem SPY abgezogen worden. Ein gewaltiger Wert, besonders wenn man ihn mit vorherigen Mittelabflüssen vergleicht.
Eine solche Flucht wirkt im absoluten Vergleich riesig. Jedoch ist es ein wenig verzerrt aufgrund der immensen Mittelzuflüsse die der ETF in den vergangenen Jahren verzeichnen konnte. Sollte es hier zu Panikreaktionen kommen, kann es schnell einen gewaltigen Rutsch geben. Die Allokationsblase und die indirekte Short Volatility Strategy lassen an dieser Stelle grüßen. Dieser Absturz wäre zwar von einer sehr kurzfristigen Natur, doch das mindert in einem solchen Fall nicht die Opferzahlen.
Die Lage bleibt weiter sehr Fragil und der Schutz des Kapitals hat im Moment Vorrang vor der Rendite.
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