ABB Aktie: Anleger enttäuscht

Der Schweizer Technologiekonzern ABB präsentierte ambitionierte Margenziele, doch Anleger reagierten enttäuscht auf unveränderte Wachstumsziele. Die Aktie verlor 4% im schwachen Tech-Umfeld.

ABB Aktie
Kurz & knapp:
  • Operative EBITA-Marge auf 18-22% angehoben
  • Umsatzwachstumsziel von 5-7% bleibt unverändert
  • Aktienkurs verliert 4 Prozent nach Kapitalmarkttag
  • Robotikgeschäft an SoftBank für 5,4 Milliarden Dollar verkauft

Der Schweizer Technologiekonzern ABB präsentierte am Dienstag auf seinem Kapitalmarkttag ambitionierte neue Finanzziele – doch die Börse reagierte ernüchternd. Die Aktie verlor rund 4% an Wert, während andere europäische Technologiewerte ebenfalls unter Druck gerieten.

Höhere Marge, aber keine Wachstumsphantasie

Was war geschehen? ABB hob seine operative EBITA-Margenzielspanne von bisher 16-19% auf nun 18-22% an. Das klingt nach einem klaren Fortschritt – und ist es auch. Die anhaltenden Verbesserungen über alle Geschäftsbereiche hinweg machen dies möglich. Für Elektrifizierung peilt der Konzern sogar Margen von 22-26% an, für Motion 18-22% und für Automation 14-18%.

Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Das Umsatzwachstumsziel von 5-7% pro Jahr blieb komplett unverändert. Auch bei den Akquisitionen strebt ABB weiterhin nur 1-2% zusätzliches Wachstum an. Die Anleger hatten sich offensichtlich mehr erhofft – gerade nach dem Verkauf der Robotiksparte.

Robotik-Deal verändert die Struktur

Im Oktober hatte ABB angekündigt, sein Robotikgeschäft für 5,4 Milliarden Dollar an die japanische SoftBank Group zu veräußern. Damit wird das Unternehmen schlanker und fokussierter – aber auch kleiner. Die ursprünglich geplante Abspaltung und separate Börsennotierung der Automatisierungseinheit ist damit vom Tisch.

CEO Morten Wierod betonte, ABB sei „gut positioniert im Zentrum robuster Märkte“ und helfe Kunden beim Optimieren, Elektrifizieren und Dekarbonisieren. Die drei verbleibenden Geschäftsbereiche würden Vertriebskanäle und technologische Fähigkeiten teilen. Das Ziel für die Eigenkapitalrendite wurde auf über 20% angehoben.

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Europäische Tech-Werte generell schwach

Der Kursverlust bei ABB fügte sich in ein schwieriges Marktumfeld ein. Der europäische STOXX 600 fiel um 1,1% auf 565,4 Punkte – den tiefsten Stand seit einer Woche. Besonders hart traf es andere europäische Technologie- und Automatisierungswerte: Siemens Energy verlor 3%, Schneider Electric 2%.

Die Nervosität der Anleger hat mehrere Gründe: Sorgen über überbewertete Tech-Aktien, nachlassende Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank und die Unsicherheit vor wichtigen Quartalszahlen von Nvidia am Mittwoch. Auch der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht am Donnerstag belastet die Stimmung.

Die Botschaft ist klar: Margensteigerungen allein reichen nicht mehr aus, um Investoren zu überzeugen. Ohne frische Wachstumsimpulse bleibt die ABB-Aktie zunächst unter Druck.

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