Die niederländische ABN Amro hat am 12. November 2025 die vollständige Übernahme der NIBC Bank von Blackstone bekanntgegeben. Der Kaufpreis liegt bei rund 960 Millionen Euro – das entspricht dem 0,85-fachen des Buchwerts von NIBC zum Zeitpunkt des Abschlusses. Die Transaktion soll nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden.
Mit diesem Schritt verstärkt ABN Amro seine Position im niederländischen Privatkundengeschäft erheblich. NIBC bringt etwa 325.000 Sparkunden, 200.000 Hypothekenkunden und 175 Firmenkunden mit – allesamt im nordwesteuropäischen Geschäftsgebiet von ABN Amro angesiedelt. Die 1945 gegründete NIBC ist spezialisiert auf Hypothekenvergabe, Sparprodukte sowie die Finanzierung von Gewerbeimmobilien und digitaler Infrastruktur.
Rendite von 18 Prozent erwartet
Die Übernahme verspricht attraktive Zahlen: ABN Amro kalkuliert mit einer Rendite auf das investierte Kapital von rund 18 Prozent bis 2029. Die Bank sieht erhebliches Synergiepotenzial bei niedrigem Umsetzungsrisiko. Allerdings belastet der Deal die Kernkapitalquote (CET1) voraussichtlich um etwa 70 Basispunkte zum Abschluss.
CEO Marguerite Bérard bezeichnete die Akquisition als einzigartige Chance, die Position im niederländischen Retailmarkt zu stärken und zum profitablen Wachstum beizutragen. Der Deal erfülle alle Übernahmekriterien und passe vollständig zur neuen Strategie, die am 25. November 2025 auf dem Kapitalmarkttag vorgestellt werden soll.
Markenportfolio wird bereinigt
Im Zuge der Übernahme krempelt ABN Amro ihre Hypothekenmarkenstrategie um. Die Bank konzentriert sich künftig auf die Kernlabels ABN Amro und Florius – die Marke Moneyou wird eingestellt. Das schafft Raum für eine mögliche Integration des starken NIBC-Hypothekenlabels. Zudem plant ABN Amro die rechtliche Fusion der ABN AMRO Hypotheken Groep B.V. in die ABN AMRO Bank N.V., um die operative Effizienz zu steigern.
Durch NIBC gewinnt ABN Amro auch auf dem niederländischen, deutschen und belgischen Sparmarkt deutlich an Größe. Die Bank prüft außerdem mögliche Synergien durch eine Verbindung mit dem Investmentangebot bei BUX.
Solides Quartalsergebnis im Rücken
Die Übernahme-Ankündigung erfolgte zeitgleich mit der Vorlage der Q3-Zahlen 2025. ABN Amro verbuchte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 617 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalrendite von 9,5 Prozent. Das Hypothekenportfolio wuchs um 1,8 Milliarden Euro, die Kundenvermögen um 8,6 Milliarden Euro.
Die Nettozinserträge stiegen gegenüber dem Vorquartal um 48 Millionen auf 1.580 Millionen Euro, getrieben durch höhere Einlagenvolumen. Die Provisionseinnahmen kletterten auf 561 Millionen Euro – hier trug die im Juli vollzogene Eingliederung von Hauck Aufhäuser Lampe rund 50 Millionen Euro bei.
Bei den Kosten zeigt sich ABN Amro diszipliniert: Im dritten Quartal wurden 700 Vollzeitstellen abgebaut, seit Jahresbeginn fast 1.000. Die CET1-Quote lag Ende September bei soliden 14,8 Prozent. Ein Aktienrückkaufprogramm über 250 Millionen Euro wurde im September abgeschlossen.
Die niederländische Wirtschaft präsentiert sich derzeit in robuster Verfassung, wenngleich Unternehmen vorsichtig auf die künftige Entwicklung blicken. Arbeitskräftemangel bleibt die größte operative Herausforderung – mehr als ein Drittel der Firmen nennt dies als Hauptproblem.
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