Der Schweizer Personaldienstleister liefert im dritten Quartal 2025 ein gemischtes Zahlenwerk ab. Während die Umsätze deutlich zulegen und das Unternehmen massive Marktanteile gewinnt, sinkt der Gewinn. Gleichzeitig steht ein Führungswechsel an der Spitze der Finanzabteilung bevor.
Die Zahlen im Detail: Der Konzernumsatz kletterte im dritten Quartal organisch um 3,4 Prozent auf 5,78 Milliarden Euro. Sequenziell verbesserte sich das Wachstum um 3,0 Prozent – alle Geschäftsbereiche legten im Quartalsvergleich zu. Die bereinigte operative Marge (EBITA) stieg um 10 Basispunkte auf solide 3,4 Prozent. Das operative Ergebnis erreichte 160 Millionen Euro, ein Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Doch unter dem Strich sieht es weniger rosig aus: Der Nettogewinn rutschte von 99 Millionen auf 89 Millionen Euro ab. Das Ergebnis je Aktie fiel von 0,59 auf 0,53 Euro. Selbst das bereinigte Ergebnis je Aktie sank leicht von 0,68 auf 0,67 Euro.
Aggressive Expansion zahlt sich aus
Die wirklich bemerkenswerte Nachricht verbirgt sich hinter den nackten Zahlen: Die Zürcher erobern massiv Marktanteile. Der Konzern gewann satte 375 Basispunkte hinzu, die Kernmarke Adecco allein 300 Basispunkte. Diese aggressive Expansion zeigt Wirkung.
Besonders stark präsentiert sich die Adecco-Sparte mit einem organischen Umsatzplus von 4,5 Prozent. Europa kehrte nach schwierigen Monaten in die Wachstumszone zurück. Amerika schoss um beachtliche 20 Prozent nach oben, der asiatisch-pazifische Raum um 9 Prozent.
Die Akkodis-Sparte kämpft hingegen noch: Minus 3 Prozent beim Umsatz. Allerdings läuft die angekündigte Sanierung in Deutschland nach Plan. Die LHH-Einheit wuchs um 4 Prozent, getrieben von Career Transition mit plus 9 Prozent und dem Coaching-Angebot Ezra, das um sensationelle 59 Prozent zulegte.
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Neue Finanzchefin aus den eigenen Reihen
Parallel zu den Quartalszahlen verkündete das Management am 6. November 2025 einen bedeutenden Personalwechsel: Valentina Ficaio übernimmt zum 1. Januar 2026 die Position der Finanzchefin. Die Italienerin ist seit 2019 im Konzern und kennt das Geschäft bestens – zunächst als CFO für Iberien, dann als Regional-CFO für Südeuropa, Osteuropa, Nahost und Nordafrika.
Ficaio löst Coram Williams ab, der nach fünf Jahren bei den Schweizern zu einem Automobilunternehmen in Deutschland wechselt. Williams bleibt bis Jahresende an Bord, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Margenversprechen bleibt bestehen
CEO Denis Machuel zeigt sich zufrieden: Die Marge verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal um 90 Basispunkte – ein Zeichen für effiziente Kostenkontrolle. Die Produktivität stieg um 8 Prozent. Das Management bekräftigt seine Jahresziele und erwartet für das vierte Quartal ein ähnliches Umsatzwachstum wie im dritten.
Die Liquiditätslage bleibt solide: Der operative Cashflow kletterte um 79 Millionen auf 200 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung sank im Jahresvergleich um 220 Millionen Euro. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA verbesserte sich um 0,3 Punkte.
Am 26. November 2025 will Machuel beim Kapitalmarkttag in London weitere Details zur Strategie und den Wachstumsplänen präsentieren. Anleger dürften gespannt sein, wie der Konzern die gewonnenen Marktanteile in nachhaltige Profitabilität umwandeln will.
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