Airbus Aktie: Doppelschlag aus Deutschland und London

Airbus sieht sich mit Rückschlägen beim Kampfjet-Projekt FCAS und reduzierten Flugzeugbestellungen von Wizz Air konfrontiert, was Anleger verunsichert.

Airbus Aktie
Kurz & knapp:
  • Verzögerungen beim milliardenschweren FCAS-Kampfjetprojekt
  • Wizz Air streckt 88 Flugzeugauslieferungen bis 2033
  • Bestellungen für Langstreckenmodell A321XLR deutlich reduziert
  • Aktienkurs von Airbus zeigt negative Reaktion

Die Airbus-Aktie steht unter Druck. Gleich zwei Nachrichten belasten den europäischen Luftfahrtriese – und beide kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Aus Deutschland erreichen den Konzern schlechte Nachrichten zum prestigeträchtigen Kampfjet-Projekt FCAS. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bekräftigte zwar, bis Jahresende eine Entscheidung über die Zukunft des deutsch-französisch-spanischen Projekts zu treffen. Doch das geplante Krisentreffen im Oktober? Fand nicht statt. Stattdessen spielt sich ein zähes Tauziehen ab – im Zentrum: Dassault-Chef Éric Trappier.

Das Problem: Während die Vereinbarung eine Drittelbeteiligung der Partner Dassault, Airbus und Indra vorsieht, strebt Dassault Berichten zufolge 80 Prozent an. Für Deutschland kommt das nicht infrage. „Wir erwarten, dass sich Dassault an die bestehenden Vereinbarungen hält“, hieß es bereits im Sommer von deutscher Seite. Pistorius stellte nun klar, dass Trappier „eine offenkundig zentrale Rolle spielt, zumindest in der öffentlichen Kommunikation“. Das klingt nicht nach Entspannung.

Wizz Air dreht den Bestellhahn zu

Während in Deutschland über Milliardenprojekte gestritten wird, kommt aus London die nächste Hiobsbotschaft. Die Billigfluglinie Wizz Air hat am Freitag eine drastische Umstrukturierung ihrer Airbus-Bestellungen verkündet. 88 Flugzeuge, die ursprünglich bis zum Geschäftsjahr 2030 ausgeliefert werden sollten, werden nun erst bis 2033 abgenommen.

Wizz Air spricht von einem „nachhaltigeren und profitableren Verlauf des Kapazitätswachstums“. Übersetzt: Die Airline braucht nicht so schnell so viele Flugzeuge. Zudem wurden 36 Bestellungen des Langstreckenmodells A321XLR in das kürzere A321neo umgewandelt – die XLR-Order schrumpft damit von 47 auf nur noch 11 Maschinen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Airbus?

Die Gesamtbestellung von 273 Flugzeugen bleibt zwar bestehen, doch die zeitliche Streckung ist ein Rückschlag für Airbus. Der Konzern kämpft ohnehin mit Lieferkettenproblemen und Produktionsengpässen. Jetzt wird auch noch die Nachfrageseite schwächer.

Anleger reagieren nervös

An der Börse kommen beide Nachrichten nicht gut an. Die Airbus-Aktie verlor am Freitag via XETRA 0,24 Prozent auf 208,05 Euro. Auch die Wizz-Air-Aktie rutschte in London um 0,85 Prozent auf 9,99 Pfund ab.

Für Airbus häufen sich die Belastungsfaktoren. Das FCAS-Projekt, mit Gesamtkosten im dreistelligen Milliardenbereich veranschlagt, sollte ab 2040 den Eurofighter ablösen. Doch ob es dazu kommt? Bis Jahresende soll Klarheit herrschen – „ganz egal, wie die aussieht“, so Pistorius.

Airbus-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Airbus-Analyse vom 7. November liefert die Antwort:

Die neusten Airbus-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Airbus-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Airbus: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Airbus Jahresrendite