Während viele Konzerne bereits in den Weihnachtsfeierabend glitten, meldete Airbus am Donnerstag gleich zwei Auftragseingänge. Spanien orderte 100 Hubschrauber verschiedener Typen, China Airlines stockte ihre Bestellung für den A350-1000 auf. Kann der europäische Luftfahrtriese damit die jüngsten Produktionsprobleme vergessen machen?
Spanien rüstet massiv auf
Das spanische Verteidigungsministerium unterzeichnete vier separate Verträge für unterschiedliche Helikoptermodelle. Die Streitkräfte erhalten 50 Maschinen vom Typ H145M, 31 NH90-Hubschrauber, 13 Exemplare des H135 sowie 6 H175M. Ein konkreter Auftragswert wurde nicht genannt – typisch für Rüstungsdeals dieser Größenordnung.
Interessant: Airbus plant, den Standort Albacete massiv auszubauen. In den kommenden drei Jahren sollen über 300 hochqualifizierte Jobs entstehen. Ein neues Zentrum für die Anpassung von Militärhubschraubern und ein internationales Ausbildungszentrum für H145M-Piloten sind in Planung. Parallel entwickelt der Konzern dort einen Digital Campus in Zusammenarbeit mit der Universität Albacete.
Taiwan kauft weitere Großraumjets
China Airlines erhöht ihre Bestellung des A350-1000 von ursprünglich 10 auf nun 15 Maschinen. Die taiwanische Fluggesellschaft betreibt bereits 15 kleinere A350-900 auf Langstrecken. Der A350-1000 kann bis zu 9.800 Seemeilen nonstop zurücklegen – seine Rolls-Royce-Triebwerke und Leichtbaumaterialien versprechen 25 Prozent Einsparungen bei Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen gegenüber Vorgängermodellen.
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Die A350-Familie verzeichnete bis Ende November knapp 1.500 Bestellungen von 66 Kunden weltweit. Ein solider Auftragsbestand – doch die Auslieferung macht derzeit Probleme.
Schatten über der Produktion
Denn während Airbus neue Orders meldet, kämpft der Konzern mit Qualitätsproblemen. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA ordnete am 17. Dezember Inspektionen an 177 bereits ausgelieferten A320-Flugzeugen an. Grund: fehlerhafte Rumpfpaneele eines spanischen Zulieferers. Die betroffenen Verkleidungen im vorderen Flugzeugbereich weisen teilweise falsche Wandstärken auf.
Airlines müssen die fraglichen Teile innerhalb von sechs Monaten überprüfen – bei vorherigen Reparaturen sogar schneller. Weitere 451 Maschinen in verschiedenen Produktionsstadien sind ebenfalls betroffen. Die EASA spricht von einer „potenziell unsicheren Situation“.
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Die Konsequenz: Airbus senkte Anfang Dezember sein Auslieferungsziel für 2025 um vier Prozent auf rund 790 Jets. Branchenquellen berichten, dass einige Airlines die Annahme neuer Maschinen verweigern, bis die Paneele ausgetauscht sind. Andere Airlines pochen auf Kompensationen oder bessere Garantiebedingungen.
Endspurt im Dezember
Die Auslieferungen lagen in der ersten Dezemberhälfte unter dem Durchschnitt, beschleunigten sich jedoch zuletzt spürbar. Airbus ist bekannt dafür, in den letzten Tagen des Jahres einen Liefermarathon hinzulegen. Die genauen Zahlen gibt der Konzern am 12. Januar bekannt.
Die Aktie reagierte gelassen auf die Nachrichtenlage: Im XETRA-Handel legte der Titel am Donnerstag 0,63 Prozent auf 191,60 Euro zu. Die Anleger scheinen die positiven Auftragsmeldungen höher zu gewichten als die andauernden Produktionssorgen.
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