Der europäische Flugzeugbauer kämpft mit einem massiven Qualitätsproblem, das die Jahresplanung durcheinanderbringt. Am 3. Dezember musste Airbus seine Auslieferungsprognose nach unten korrigieren – statt der angepeilten 820 Flugzeuge sollen es nun nur noch rund 790 werden. Der Grund: fehlerhafte Rumpfpanele an der A320-Familie.
Defekte an Hunderten Jets entdeckt
Die Dimension des Problems ist beträchtlich. Insgesamt müssen 628 Flugzeuge überprüft werden, wie aus einer Präsentation für Airlines hervorgeht. Davon befinden sich 168 bereits im Dienst bei den Fluggesellschaften, 245 stehen in den Montagelinien – etwa 100 davon waren eigentlich für die Auslieferung in diesem Jahr vorgesehen. Weitere 215 Maschinen befinden sich in einem früheren Produktionsstadium.
Die Ursache liegt bei fehlerhaften Metallpanelen im vorderen Bereich der Flugzeuge. Der Zulieferer Sofitec Aero aus Sevilla hat beim Streck- und Fräsprozess offenbar die falsche Materialstärke verwendet. Inzwischen wurden ähnliche Dickenprobleme auch an Panelen im hinteren Bereich und anderen Teilen der Jets festgestellt – allerdings noch nicht bei Maschinen im aktiven Flugbetrieb.
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November bereits massiv schwach
CEO Guillaume Faury bestätigte gegenüber Reuters, dass die Auslieferungen im November bereits deutlich unter den Erwartungen lagen. „Wir hatten einen eher schwachen November, weil wir Flugzeuge stoppen mussten, die fertig waren, aber eine Frage zu den Panelen hatten“, erklärte der Konzernchef am 2. Dezember. Die Aktie reagierte prompt: Sie fiel am 2. Dezember um fast 6 Prozent, am Folgetag ging es weitere 1,85 Prozent auf 189,02 Euro abwärts.
Bis Ende Oktober hatte Airbus 585 Maschinen ausgeliefert. Selbst mit dem reduzierten Ziel von 790 Jets müssten im November und Dezember zusammen noch 205 Flugzeuge an Kunden übergeben werden – eine enorme Herausforderung. Analyst Rob Stallard von Vertical Research Partners rechnet ebenfalls nur noch mit 790 Auslieferungen.
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Reparaturen kosten wertvolle Zeit
Wie lange dauern die Inspektionen und eventuelle Reparaturen? Während eine erste Prüfung laut Airline-Quellen nur wenige Stunden in Anspruch nimmt, gestalten sich Reparaturen deutlich aufwendiger. Branchenberichte gehen von drei bis fünf Wochen aus – ein erheblicher Zeitverlust in der ohnehin bereits stark belasteten Endphase des Jahres.
Immerhin: Im Gegensatz zur Software-Rückrufaktion über das Wochenende, die tausende A320 betraf, wird das Rumpfproblem nicht als unmittelbare Sicherheitsgefahr eingestuft. Die Produktion läuft nach Aussage von Faury unverändert weiter – das Problem liegt rein in der Auslieferung.
Finanzziele bleiben stabil
Trotz der reduzierten Auslieferungszahl hält Airbus an seinen Finanzzielen fest. Das bereinigte EBIT soll weiterhin bei rund 7,0 Milliarden Euro liegen, der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierung bei etwa 4,5 Milliarden Euro. Die offizielle Veröffentlichung der November-Zahlen ist für den 5. Dezember angekündigt.
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