Airbus senkt sein Auslieferungsziel für 2025 auf rund 790 Flugzeuge – ursprünglich waren 820 geplant. Der Grund: Schwerwiegende Qualitätsmängel an Rumpfverkleidungen der A320-Familie. Nach internen Informationen müssen über 600 Maschinen überprüft werden, davon 460 noch in der Fertigung.
Die betroffenen Bauteile stammen vom Zulieferer Sofitec Aero und weisen Fehler bei der Materialstärke auf. Die Probleme entstanden durch fehlerhafte Streck- und Fräsprozesse. Etwa 40 Prozent der Jets befinden sich noch auf der Produktionslinie.
Dritte Zielkürzung in Folge
Bereits 2023 musste Konzernchef Guillaume Faury sein Auslieferungsziel von 800 auf 766 Maschinen reduzieren. Auch 2022 verfehlte der Hersteller seine Vorgaben. Der Grund damals: Lieferengpässe bei Triebwerken und anderen kritischen Komponenten.
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Die neue Kürzung kommt zur Unzeit. Erst am vergangenen Wochenende häuften sich negative Meldungen: Am Freitag wurden Startbeschränkungen für A320neo-Jets mit Pratt & Whitney-Triebwerken bei gefrierendem Nebel bekannt. Gleichzeitig mussten Fluggesellschaften an 6.000 Maschinen ein fehlerhaftes Software-Update zurücknehmen. Bei knapp 100 Jets sind sogar Austausche der Bordcomputer erforderlich.
Börse reagiert gelassen
Trotz der Hiobsbotschaften legte die Aktie am Mittwoch um 2,9 Prozent zu und notierte bei 195,16 Euro. Ein Händler kommentierte: Die Zielkürzung sei nach Bekanntwerden der Qualitätsprobleme am Montag keine Überraschung mehr. Damals war der Kurs zeitweise um über zehn Prozent auf 182,46 Euro abgestürzt.
Jefferies-Analystin Chloe Lemarie senkte ihr Kursziel von 235 auf 230 Euro, bekräftigte aber das „Buy“-Rating. Sie reduzierte ihre Auslieferungsprognose für 2025 von 957 auf 917 Maschinen. Allerdings benötigen nicht alle betroffenen Jets einen Teileaustausch – viele müssen lediglich zerstörungsfrei getestet werden.
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Finanzziele bleiben bestehen
Airbus hält trotz der Produktionsprobleme an seinen Gewinnzielen fest: Der bereinigte operative Gewinn soll wie geplant rund sieben Milliarden Euro erreichen. Beim freien Cashflow peilt Faury weiterhin 4,5 Milliarden Euro an.
Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Ende September lagen Bestellungen über 8.665 Passagier- und Frachtflugzeuge vor – rechnerisch eine Auslastung von fast elf Jahren. Die A320neo-Familie bleibt dabei das gefragteste Modell. Bis 2027 will Airbus die Produktion auf 75 Maschinen pro Monat hochfahren.
Mit über 12.000 ausgelieferten Exemplaren hat die A320-Familie mittlerweile Boeings 737 als meistgebautes Flugzeug der Welt überholt.
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