Airbus Aktie: Sonnenlicht als Sicherheitsrisiko

Intensive Sonneneinstrahlung kann bei Airbus A320 Flugsteuerungsdaten beschädigen. Parallel stockt das milliardenschwere Rüstungsprojekt FCAS aufgrund von Streitigkeiten.

Airbus Aktie
Kurz & knapp:
  • Sonneneinstrahlung als Risiko für A320-Software
  • Aktie verliert nach Bekanntgabe im Nachhandel
  • Streit um Beteiligungen am Kampfjet-Projekt FCAS
  • Gemischte Aussichten trotz Kurserholung

Der Luftfahrtgigant steht vor einem ungewöhnlichen technischen Problem: Intensive Sonneneinstrahlung kann bei Maschinen der A320-Familie kritische Flugsteuerungsdaten beschädigen. Die Entdeckung erfolgte nach der Untersuchung eines jüngsten Zwischenfalls. Der Konzern hat nun eine Reihe derzeit im Einsatz befindlicher Flugzeuge identifiziert, die von dieser Schwachstelle betroffen sein könnten.

Die Airbus-Aktie reagierte auf die Nachricht mit einem Rückgang von rund 2 Prozent im nachbörslichen Handel am Freitag. Bei einem aktuellen Kurs von 195 Euro zeigt sich der Titel zwar in einer Erholungstendenz, doch die neuen Erkenntnisse zum Softwareproblem könnten die positive Dynamik bremsen.

Software-Update gegen Strahlenschäden

Airbus arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den Luftfahrtbehörden zusammen, um Schutzmaßnahmen zu implementieren. Dabei kommen sowohl Software- als auch Hardware-Lösungen zum Einsatz. Die A320-Familie gehört zu den meistverkauften Flugzeugtypen weltweit – entsprechend weitreichend sind die potenziellen Auswirkungen dieser Problematik.

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Das Timing der Enthüllung ist heikel: Während ein massiver Flottenauftrag aus Asien eigentlich für Rückenwind sorgen sollte, müssen Anleger nun abwägen, ob die technischen Schwierigkeiten die positiven Impulse überschatten. Die Frage bleibt: Wie schnell kann der Konzern das Problem in den Griff bekommen?

FCAS-Projekt weiter im Schlingerkurs

Parallel belastet ein anderes Thema die Aktie: Das deutsch-französische Luftkampfsystem FCAS kommt nicht aus den Startlöchern. Die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung fordert in einem Beschlussentwurf die Regierungen auf, das Projekt „zum Erfolg zu führen“. Doch die industriepolitischen Grabenkämpfe zwischen Dassault und Airbus Deutschland verschärfen sich.

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Der Knackpunkt: Dassault strebt nach Berichten nun 80 Prozent Beteiligung an, während die ursprüngliche Vereinbarung eine Drittelung zwischen Dassault, Airbus Deutschland und Indra vorsah. Für Berlin ist diese Forderung inakzeptabel. Die Bundesregierung will bis Ende Dezember eine Entscheidung treffen – ob die Partnerfirmen dann an einem Strang ziehen, bleibt fraglich.

Das Luftkampfsystem soll ab 2040 den Eurofighter ablösen und ist mit Gesamtkosten im dreistelligen Milliardenbereich veranschlagt. Für Airbus hängt viel an diesem Auftrag. Sollte Deutschland aussteigen oder das Projekt zusammengestrichen werden, würde das die langfristigen Wachstumsperspektiven im Rüstungsbereich deutlich schmälern.

Die aktuelle Gemengelage zeigt: Trotz Erholungstendenzen im Kurs bleiben die Unsicherheitsfaktoren erheblich. Technische Probleme bei Bestandsflotten und stockende Großprojekte liefern genug Gründe zur Vorsicht.

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