Der Flugzeugbauer aus Toulouse hat ein Problem mit der Kälte. Betroffen sind die meistverkauften Mittelstreckenjets der Welt – ausgerechnet die A320neo-Familie. Wie der Konzern am Freitag bestätigte, gelten ab sofort verschärfte Einschränkungen für Starts bei extremer Witterung.
Konkret geht es um Maschinen mit dem Pratt & Whitney PW1100 GTF-Getriebefan-Triebwerk. Bei gefrierendem Nebel und einer Sichtweite unter 150 Metern dürfen diese Jets nicht mehr abheben. Das dürfte vor allem Airlines in Nordeuropa, Kanada und Russland hart treffen. Die Änderung der Betriebsverfahren wurde bereits an die Fluggesellschaften kommuniziert.
Alte Probleme, neue Sorgen?
Für Airbus kommt die Hiobsbotschaft zur Unzeit. Der PW1100-Antrieb steckt ohnehin seit zwei Jahren in einer Krise. Grund: Pratt & Whitney hatte jahrelang mangelhaftes Pulvermetall verwendet. Die Folge: Rund 3.000 Turbinen mussten seit 2023 zurück in die Wartung. Ein Milliardengrab für alle Beteiligten.
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Auch der DAX-Konzern MTU Aero Engines steckt mittendrin. Das Unternehmen liefert nicht nur kritische Komponenten, sondern betreibt auch eine von weltweit drei Endmontagelinien für diese Triebwerke. Die PW1100-Turbinen treiben etwa jedes zweite A320neo-Exemplar an – der absatzstärkste Mittelstreckenjet der Welt. Außerdem sind alle Airbus A220 und sämtliche Embraer E2-Jets damit ausgestatät.
Arbeiten unter Hochdruck
Airbus versichert, in engem Austausch mit den betroffenen Airlines zu stehen. Pratt & Whitney arbeitet laut Unternehmensangaben bereits an einer Lösung. Wie lange das dauert? Unklar. MTU-Finanzchefin Katja Garcia Vila hatte im Oktober noch optimistisch geklungen: Die Durchlaufzeiten in den Wartungs-Shops würden sich weiter verkürzen, das Rückrufprogramm komme voran.
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Doch jetzt das nächste Kapitel in der Triebwerks-Saga. Die Vereisungsproblematik könnte die Produktionshochlauf-Pläne von Airbus zusätzlich belasten. Der Konzern wollte die Fertigung der A320neo-Familie eigentlich deutlich steigern – dafür hatte Pratt & Whitney erst Anfang Dezember Gespräche über die Triebwerksversorgung der nächsten drei Jahre angekündigt.
Die Airbus-Aktie zeigte sich am Freitag an der Euronext Paris unbeeindruckt und legte zeitweise 0,49 Prozent auf 205,15 Euro zu. Ob die Gelassenheit der Anleger anhält, wenn erste Flugausfälle im Winter gemeldet werden, dürfte spannend werden.
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