Die Aktie der British-Airways-Mutter IAG brach am Freitag um rund 6,7 Prozent ein. Der Grund: stagnierende Umsätze von 9,3 Milliarden Euro im dritten Quartal, die die Erwartungen der Analysten verfehlten. Besonders brisant: Auf den für IAG so wichtigen Nordatlantik-Routen gingen die Passagiererlöse um 7,1 Prozent zurück.
Die transatlantischen Verbindungen machen etwa ein Drittel der Gesamtkapazität aus – und genau hier schwächelt es. Währungseffekte und nachlassende Nachfrage im US-Economy-Segment setzen dem Konzern zu. Die Auslastung sank auf allen Strecken, am stärksten mit minus 2,4 Prozentpunkten ausgerechnet auf der lukrativen Nordatlantik-Route.
Was steckt hinter dem US-Problem?
Die gedämpfte Reiselust Richtung USA ist kein IAG-Einzelphänomen. Europäische Airlines warnen seit Monaten vor verhaltener Passagiernachfrage. Strengere Einreisebestimmungen und reduzierte Geschäftsreisen zwischen Europa und den USA machen der Branche zu schaffen. Nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump intensivierte sich diese Entwicklung – Beobachter führen dies auf als ausländerfeindlich wahrgenommene Politik zurück.
Auch das Europa-Geschäft zeigte sich schwach. Konzernchef Luis Gallego räumte in einer Telefonkonferenz am Freitag die Herausforderungen ein, verwies aber auf eine leichte Verbesserung und robuste Premium-Nachfrage. Der operative Gewinn kletterte um zwei Prozent auf 2,05 Milliarden Euro – im Rahmen der Prognosen, aber kaum ein Trostpflaster für enttäuschte Investoren.
Bernstein: Zahlen in Kontext setzen
Bernstein Research sprach von leicht unter den Erwartungen liegenden Ergebnissen. Analyst Aarin Chiekrie von Hargreaves Lansdown erklärte die heftige Kursreaktion mit hohen Markterwartungen. Seine Einschätzung: Das größere Bild sehe durchaus positiv aus. Umsatz und Gewinn je Aktie lägen deutlich über Vorjahresniveau, die IAG-Strategie funktioniere.
Die kanadische Bank RBC hielt nach den Zahlen an ihrer „Outperform“-Einstufung mit Kursziel 500 Pence fest. Analyst Ruairi Cullinane betonte am Freitag die positive Buchungslage für das Schlussquartal und ermutigende Aussagen zu Aktionärsrückflüssen.
Lichtblicke im Zahlenwerk
Nicht alles war düster: Lateinamerika und Asien-Pazifik entwickelten sich stark und kompensierten teilweise die Schwäche auf Nordatlantik und Europa. Die Treibstoffkosten sanken um 8,8 Prozent, während die Nicht-Treibstoff-Stückkosten nur um 0,2 Prozent stiegen – Währungseffekte halfen hier.
IAG erhöhte die Zwischendividende auf 0,048 Euro je Aktie und hat ein Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Euro nahezu abgeschlossen. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg in den ersten neun Monaten 2025 um 27 Prozent. Gallego bekräftigte den Ausblick für das Gesamtjahr: weiteres Wachstum bei Umsatz, Gewinn und Marge.
Die IAG-Schwäche färbte am Freitag auf die Konkurrenz ab. Lufthansa verlor rund ein halbes Prozent, nachdem bereits Air France-KLM am Vortag nach enttäuschenden Zahlen abgestürzt war. Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt die IAG-Aktie auf Jahressicht gut gelaufen – der Rücksetzer relativiert sich in diesem Kontext.
Airlines-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Airlines-Analyse vom 7. November liefert die Antwort:
Die neusten Airlines-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Airlines-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Airlines: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


