Der E-Commerce-Riese zieht die Schraube an: Amazon schafft sein beliebtes Prime-Invitee-Programm ab und zwingt Millionen Nutzer zum Vollpreis-Abo. Gleichzeitig expandiert der Konzern mit einer strategischen Übernahme im lukrativen indischen Fintech-Markt. Eine Doppelstrategie, die die Einnahmen boosten soll – doch wie reagieren die Kunden?
Prime wird exklusiver – und teurer
Ab 1. Oktober 2025 ist Schluss mit dem kostenlosen Mitnehmen: Amazon stellt sein Prime Invitee-Programm ein, das es Mitgliedern bisher erlaubte, Versandvorteile mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen. Der Schritt kommt nicht von ungefähr – interne Daten zeigen, dass das Wachstum der Prime-Neuanmeldungen während der verlängerten Prime-Day-Aktion im Juli hinter den Erwartungen zurückblieb. Trotz „Rekordumsätzen“ meldete Amazon 116.000 weniger neue Mitglieder als im Vorjahreszeitraum.
Die Konsequenz ist klar: Millionen von Nutzern, die bisher kostenlos von Prime profitierten, müssen sich nun für ein vollwertiges Abo entscheiden – zu monatlich 14,99 Dollar oder jährlich 139 Dollar in den USA. Bei geschätzten 197 Millionen Prime-Mitgliedern allein in den USA könnte diese Maßnahme der Subscription-Maschine Amazon kräftigen Schub verleihen.
Indien-Offensive mit Fintech-Übernahme
Parallel zur Konsolidierung im Kerngeschäft expandiert Amazon aggressiv in einem seiner wichtigsten Wachstumsmärkte: Mit der Übernahme des indischen Fintech-Unternehmens Axio für rund 200 Millionen Dollar sichert sich der Konzern eine wertvolle NBFC-Lizenz. Diese ermöglicht es Amazon, über seine Amazon Pay-Plattform direkt Kreditdienstleistungen anzubieten.
Axio – früher bekannt als Capital Float – spezialisiert sich auf digitale Kreditlösungen für Verbraucher und Kleinunternehmen. In einem Land mit explosiv wachsendem Digitalzahlungsmarkt könnte dieser Move Amazon den Einstieg in eines der lukrativsten Geschäftsfelder überhaupt ermöglichen.
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Doppelstrategie mit Risiken
Die gleichzeitigen Maßnahmen zeigen Amazons zweigleisige Strategie: Maximierung der Einnahmen aus bestehenden Services bei gleichzeitiger Expansion in Zukunftsmärkte. Während die Prime-Änderung die Subscription-Einnahmen sofort boosten könnte, positioniert sich Amazon in Indien für das nächste Wachstumskapitel.
Doch die Rechnung könnte aufgehen: Langfristig könnte das Indien-Engagement langsamere Wachstumsraten in reifen Märkten ausgleichen. Allerdings bleibt die Umsetzung heikel – in einem komplexen regulatorischen Umfeld und gegen lokale Konkurrenten wie Flipkart muss Amazon sein Fintech-Know-how erst unter Beweis stellen.
Die nächsten Quartalszahlen Ende Oktober dürften erste Hinweise liefern, ob diese strategische Doppelschlag bereits Früchte trägt. Bis dahin bleibt spannend, wie viele der „eingeladenen“ Prime-Nutzer tatsächlich zur Kasse schreiten – und ob Amazons Indien-Abenteuer die hohen Erwartungen erfüllen kann.
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