Amazon, Apple & Bitcoin: Wenn Giganten straucheln und Milliardäre warnen

Amazon übertrifft mit AWS-Wachstum alle Erwartungen, während Apple unter Zöllen leidet und Bitcoin vor Korrektur steht. DAX kämpft mit 24.000-Punkte-Marke.

Amazon, Apple & Bitcoin: Wenn Giganten straucheln und Milliardäre warnen
Kurz & knapp:
  • AWS wächst um 20 Prozent im Quartal
  • Apple verliert Milliarden durch US-Zölle
  • Bitcoin droht unter 100.000 Dollar zu fallen
  • DAX rutscht erstmals unter 24.000 Punkte

Amazon, Apple & Bitcoin: Wenn Giganten straucheln und Milliardäre warnen

Liebe Leserinnen und Leser,

was für ein Freitag! Während Amazon mit einem Kursfeuerwerk das Ende einer turbulenten Börsenwoche einläutet, kämpft der deutsche Leitindex mit der 24.000er-Marke und Bitcoin droht unter die magische 100.000-Dollar-Schwelle zu rutschen. Die Märkte zeigen sich zerrissen zwischen KI-Euphorie und Rezessionsängsten – und mittendrin stecken wir mit unseren Portfolios.

Cloud-Explosion bei Amazon – die neue Goldgrube?

10 Prozent Plus an einem Tag – Amazon-Aktionäre reiben sich die Augen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht im Paketgeschäft, sondern in der Cloud. AWS wuchs im dritten Quartal um satte 20 Prozent und übertraf damit alle Erwartungen. Das Besondere daran: Amazon verdoppelt gerade seine Stromkapazität für Rechenzentren und will bis 2027 nochmals verdoppeln.

Wer glaubt, das sei übertrieben, verkennt die Dimension: Die KI-Revolution frisst Rechenleistung wie ein hungriger Teenager den Kühlschrank. Amazon-Chef Andy Jassy sprach von der größten Technologiewelle seit dem Internet. Für uns bedeutet das: Der E-Commerce-Riese wandelt sich endgültig zum Infrastruktur-Monopolisten der digitalen Welt.

Die Analysten überschlagen sich mit neuen Kurszielen. Die Bank of America sieht AWS-Wachstumspotenzial von über 25 Prozent für die kommenden zwei Jahre. Das erklärt, warum die Aktie trotz der bereits beeindruckenden Rally auf neue Allzeithochs springt.

Apple zwischen Rekorden und Realität

Eigentlich müsste die Apple-Aktie heute durch die Decke gehen. Rekordquartal, Gewinn von 27,5 Milliarden Dollar, optimistische Prognose fürs Weihnachtsgeschäft. Tim Cook kündigte sogar das beste iPhone-Quartal aller Zeiten an. Trotzdem dümpelt die Aktie im Minus.

Das Problem? Lieferengpässe und Trumps Zölle. Die Importabgaben kosteten Apple im letzten Quartal 1,1 Milliarden Dollar, im laufenden Quartal werden es 1,4 Milliarden. Gleichzeitig bröckelt das China-Geschäft – der Umsatz fiel um 3,6 Prozent. Während einheimische Konkurrenten Apple Marktanteile abjagen, hofft Cook auf ein Wunder beim iPhone 17.

Bemerkenswert: Die Hälfte der in den USA verkauften iPhones kommt mittlerweile aus Indien, nicht mehr aus China. Ein stiller Abschied vom Reich der Mitte, der Apples Dilemma zwischen Profitabilität und politischem Druck offenbart.

DAX unter Druck – Versicherer im Sturzflug

Der deutsche Aktienmarkt erlebt einen rabenschwarzen Freitag. Erstmals seit zwei Wochen fällt der DAX unter 24.000 Punkte. Hauptschuldige: die Versicherer. Allianz minus 2,2 Prozent, Munich Re minus 2,0 Prozent. Auslöser waren schwache Zahlen des französischen Rückversicherers Scor, aber auch die Angst vor Hurrikan-Schäden in der Karibik.

Ein Lichtblick inmitten der Tristesse: Kion. Der Gabelstaplerhersteller schoss um fast 7 Prozent nach oben, nachdem die LBBW zum Kauf riet. Die Analysten sehen die Restrukturierung auf gutem Weg und die Absatzmärkte in der Erholung. Manchmal reicht ein positiver Kommentar, um in einem schwachen Markt zu glänzen.

Bayer überraschte mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent – trotz eines Rückschlags vor US-Gerichten. Das Unternehmen muss nun doch 185 Millionen Dollar Schadenersatz in einem PCB-Fall zahlen. Die Gelassenheit der Anleger zeigt: Schlechte Nachrichten sind bei Bayer mittlerweile eingepreist.

Bitcoin-Crash voraus? Milliardäre schlagen Alarm

Mike Novogratz, Milliardär und Bitcoin-Bulle, warnt vor einem Absturz unter 100.000 Dollar. Der Galaxy-Digital-Gründer rechnet zum Jahresende bestenfalls mit 120.000 bis 125.000 Dollar – weit entfernt von den 250.000 Dollar, die Optimisten wie Tom Lee von Fundstrat prophezeien.

Die Nervosität hat Gründe: Bitcoin versagt gerade beim traditionellen „Uptober“ – erstmals seit 2018 drohen Oktoberverluste. Während Tech-Aktien auf KI-Euphorie neue Höhen erklimmen, bleibt die Krypto-Rallye aus. Die Entkopplung von Nasdaq und Bitcoin ist ein Warnsignal, das viele unterschätzen.

Interessant dabei: Strategy-Chef Michael Saylor hält trotz der Turbulenzen an seinem 150.000-Dollar-Ziel fest. Seine Firma sitzt auf 3,1 Prozent aller Bitcoins – ein gewaltiger Einsatz auf eine unsichere Zukunft. Coinbase profitiert unterdessen von der Volatilität: Die Handelserlöse explodierten auf über eine Milliarde Dollar.

Die heimlichen Gewinner: KI-Zulieferer im Rausch

Während alle auf die großen Namen starren, läuft im Hintergrund eine stille Revolution. Südkorea und Nvidia schmieden gerade eine KI-Allianz der Superlative: 260.000 KI-Chips sollen das Land zum globalen KI-Zentrum machen. Samsung baut mit Nvidia eine KI-Fabrik mit 50.000 GPUs. Hyundai entwickelt autonome Fahrzeuge mit Nvidia-Technik.

Die Börse reagierte prompt: Samsung plus 3,3 Prozent, Hyundai sogar plus 9,3 Prozent. Hier entsteht gerade das nächste große Ding – und deutsche Anleger schauen nur zu.

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Was die kommende Woche bringt

Die Märkte stehen vor entscheidenden Tagen. Die Fed-Mitglieder haben die Dezember-Zinssenkung infrage gestellt – die Wahrscheinlichkeit sank von 91 auf 68 Prozent. Das könnte Tech-Aktien weiter befeuern, aber Bitcoin und Anleihen unter Druck setzen.

Spannend wird auch, ob der DAX die 24.000er-Marke zurückerobert oder weiter abrutscht. Die Berichtssaison geht in die finale Phase – bisher haben 83 Prozent der S&P-500-Unternehmen die Erwartungen übertroffen. Doch die Messlatte liegt nun höher.

Die wahre Frage ist: Erleben wir gerade eine Rotation von sicheren Häfen wie Gold (diese Woche massiv unter Druck) zurück in Risikoassets? Oder ist das nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm? Die Antwort könnte schneller kommen als gedacht.

Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich nicht von einzelnen Kursraketen blenden,

Ihr Andreas Sommer

Über Andreas Sommer 854 Artikel

Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

Mein Weg an die Börse: Vom Bankberater zum Analysten

Meine Faszination für die Finanzmärkte entwickelte sich schon früh. Wichtige Stationen meines Weges sind:

  • Bankwesen: Über zehn Jahre Erfahrung als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank legten den Grundstein im Kundengeschäft.
  • Wendepunkt 1987: Der Börsencrash weckte mein tiefes Interesse an der technischen Analyse als wichtiges Instrument zur Risikosteuerung.
  • Finanzjournalismus: Als Finanzredakteur und Chefredakteur für Börsenpublikationen vertiefte ich meine Marktkenntnisse.
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