Die Aktie von ams-Osram steht unter massivem Druck. JPMorgan stufte den Halbleiterhersteller am Freitag von „Neutral“ auf „Underweight“ ab und kappte das Kursziel drastisch von 8,90 auf 5,35 Franken. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von rund 35 Prozent. Die Aktie reagierte mit einem Kurssturz von über 16 Prozent.
Die Analysten sprechen von einer „Phase höchster Unsicherheit“ bezüglich der Ertragskraft des Unternehmens. Besonders die Margenentwicklung für 2026 bereitet Kopfzerbrechen. Analyst Craig McDowell sieht die Konsenserwartungen als viel zu optimistisch an – vor allem, wenn man die Sondereffekte herausrechnet, die 2025 die Zahlen künstlich aufhübschten.
Schöngerechnete Basis bröckelt
Was auf den ersten Blick nach solidem Wachstum aussah, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Luftnummer. Die Profitabilität 2025 wurde durch Einmaleffekte gestützt: Vergleichszahlungen aus juristischen Auseinandersetzungen und Gewinne aus Unternehmensverkäufen. Rechnet man diese heraus, zeigt sich ein ernüchterndes Bild: Die Margen stagnierten bestenfalls oder gingen sogar zurück.
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Für 2026 erwartet JPMorgan nur eine Verbesserung der EBITDA-Marge um läppische 10 Basispunkte – der Konsens kalkuliert mit 70 Basispunkten. Die Investmentbank sieht das EBITDA 2026 um 5 Prozent unter den Markterwartungen und für 2027 sogar 8 Prozent niedriger.
Gegenwind aus dem Autogeschäft
Verschärfend kommt hinzu: Das Preisumfeld im wichtigen Automobilsegment verschlechtert sich. Endkunden sitzen auf hohen Lagerbeständen, was den Preisdruck erhöht. Die erhofften Vorteile aus Restrukturierungsmaßnahmen, verbessertem Produktmix oder steigenden Goldpreisen dürften dadurch zunichte gemacht werden.
Auch beim Cashflow zeichnet sich eine Trendwende ab. Die Sondereffekte, die 2025 für Rückenwind sorgten – Vergleichszahlungen, Chips-Act-Förderung, Kundenvorauszahlungen – fallen 2026 weitgehend weg oder kehren sich sogar um. JPMorgan rechnet für 2026 mit einem operativen Cashflow von nur 247 Millionen Euro und einem freien Cashflow von mageren 22 Millionen Euro. Der Konsens liegt bei 443 Millionen Euro operativem Cashflow.
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Schuldenabbau wird zur Marathonstrecke
Selbst wenn ams-Osram die geplanten Unternehmensverkäufe erfolgreich abwickelt und 500 Millionen Euro erlöst, dürfte das bereinigte EBITDA in den nächsten drei Jahren stagnieren, während das Portfolio schrumpft. Die Analysten beziffern die verfügbaren Mittel für den Schuldenabbau bis 2029 auf rund 1,2 Milliarden Euro – bei fälligen Finanzverbindlichkeiten von 2,4 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum und weiteren 1,1 Milliarden Euro zusätzlicher Verpflichtungen.
JPMorgan senkte nach den Q3-Zahlen und der Prognose für das vierte Quartal die Umsatzschätzung für 2025 um 2 Prozent und das EBITDA um 5 Prozent. Für 2026 fiel die Anpassung noch drastischer aus: minus 5 Prozent beim Umsatz und eine deutliche Kürzung beim EBITDA. Das bereinigte Ergebnis je Aktie für 2026 wurde um satte 65,7 Prozent auf 0,24 Euro reduziert – zuvor lagen die Schätzungen bei 0,71 Euro. Mit verantwortlich dafür sind höhere jährliche Zinsaufwendungen.
Die Mischung aus laufender Restrukturierung, geplanten Unternehmensverkäufen und einer gehörigen Schuldenlast schafft erhebliche Unsicherheit über das langfristige Finanzprofil von ams-Osram.
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