Die australische Bankenriege hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Finanzaufsicht ASIC verhängte am Freitag eine historische Strafzahlung von 250 Millionen australischen Dollar gegen die Australia and New Zealand Banking Group – die höchste Einzelstrafe, die die Behörde jemals gegen ein Institut ausgesprochen hat. Was ist da passiert?
Systematisches Versagen auf breiter Front
Das Bundesgericht befand die Bank in vier separaten Verfahren schuldig. Die Vorwürfe wiegen schwer: Beim Handling eines 14-Milliarden-Dollar-Staatsanleihen-Deals patzte ANZ gewaltig. Die fehlerhafte Meldung von Sekundärmarkt-Handelsdaten brachte dem Institut allein 50 Millionen Dollar Strafe ein – Richter Jonathan Beach erhöhte diese Summe nachträglich um weitere 10 Millionen.
135 Millionen Dollar der Gesamtstrafe entfallen auf institutionelle Vergehen. Darunter eine Rekordstrafe von 80 Millionen Dollar wegen gewissenloser Geschäftspraktiken. Der Richter fand deutliche Worte: ANZs Verhalten sei „unentschuldbar“ und „ohne jegliche mildernde Umstände“.
Retail-Kunden systematisch im Stich gelassen
Doch damit nicht genug. Die Retail-Sparte offenbarte erschreckende Missstände. 40 Millionen Dollar Strafe folgen daraus, dass ANZ auf hunderte Härtefallanträge von Kunden teils über zwei Jahre lang nicht reagierte – und auch keine funktionierenden Prozesse dafür bereithielt.
Weitere 40 Millionen Dollar: Die Bank täuschte Zehntausende Kunden mit falschen Versprechen über Sparzinsen und zahlte die versprochenen Sätze schlicht nicht aus. 35 Millionen Dollar kostet ANZ das systematische Versagen bei Verstorbenen-Konten – tausende Gebühren wurden weiterhin abgebucht, Angehörige wochenlang ignoriert.
Verheerendes Signal an den Markt
ASIC-Chef Joe Longo wurde deutlich: „ANZ ist ein kritischer Bestandteil des australischen Bankensystems und muss es, ehrlich gesagt, besser machen.“ Die Bank müsse ihr Risikomanagement von Grund auf erneuern und Kunden sowie Öffentlichkeit in den Mittelpunkt stellen.
Pikant: ANZ hatte die Verfehlungen bereits im September 2025 eingeräumt und gemeinsam mit der Aufsicht ursprünglich 240 Millionen Dollar Strafe vorgeschlagen. Das Gericht ging darüber hinaus.
Führungskrise verschärft sich
Der Druck auf die Konzernspitze wächst. CEO Nuno Matos verzichtete erst gestern auf seinen Kurzfrist-Bonus, nachdem eine erhebliche Minderheit der Aktionäre gegen den Vergütungsbericht stimmte – bereits der zweite „Strike“ dieser Art. Die Bank könnte nun vor einer Abstimmung über die Absetzung des gesamten Vorstands stehen.
Die Aktie reagierte am Freitag mit einem Plus von 1,2 Prozent – trotz allem steht sie 2025 mit 28 Prozent im Plus. Doch die strukturellen Probleme und der Reputationsschaden dürften noch lange nachwirken.
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